Wege in die Vaterschaft: Vaterschaftskonzepte junger Männer
Konzeption und Methode
Die Studie richtet ihren Fokus auf die Vorstellungen männlicher Jugendlicher und junger Männer zu Vaterschaft und zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Verlauf des Erwachsenwerdens sowie auf die Ersterfahrungen junger Väter. Es werden vier lebensphasenbezogene Gruppen untersucht:• Jungen und junge Männer, die noch im Elternhaus leben
• Junge Männer ohne Partnerschaft, die in eigener Wohnung leben
• Junge Männer mit Partnerschaft, die in eigener Wohnung leben
• Junge Väter
Design und Stichprobe
Die Studie wurde als quantitative Querschnittbefragung angelegt; die telefonische CATI-Befragung wurde durch das Sozialforschungsinstitut INFAS in Bonn durchgeführt. Bundesweit konnten ca. 1800 junge Männer im Alter zwischen 15 und 33 Jahren befragt werden.
Erhebungsinstrumente
Die Fragebögen der Studie wurden am Deutschen Jugendinstitut von der „Abteilung Familie und Familienpolitik“ und dem „Zentrum für Dauerbeobachtung und Methoden“ erstellt, mit jeweils eigenen Instrumenten für
• 15- bis 17-jährige Jungen, die noch im Haushalt der Eltern leben
• 18- bis 33-jährige junge Männer in verschiedenen Lebensformen
Inhalte der Befragung und zentrale Variablen
1. Einstellungen zu Familie, Partnerschaft und Kinderwunsch
Fragen zum „richtigen“ Alter für ein Kind (Helfferich 2004); dazu notwendige Lebensumstände (Middendorff 2003); antizipierte Folgen, die eine potentielle Vaterschaft auf verschiedene Bereiche des Lebens haben könnte; Einstellungen und Meinungen zum Thema Generativität (Erikson 1995) und der Bedeutung von Kindern; normative Aspekte in der Einstellung zu Ehe und Partnerschaft
2. Biografische Erfahrungen und Lebenskonstellationen
Biografische Erfahrungen in Hinblick auf Sexualität und Partnerschaft; eigene Erziehungsbiografie; Beziehung zwischen und zu den Eltern (insbesondere zum Vater); Existenz und Bedeutung männlicher Betreuungspersonen in der eigenen KiTa- und Grundschulzeit; Partnerschaftsklima; Probleme mit der Partnerin bei der Kindererziehung; konkrete Aufgabenübernahme im Haushalt; Thematisierung von Familiengründung und Kinderwunsch im sozialen Nahumfeld; Kontakt zu Kindern
3. Vaterschaftskonzepte
Eines der Herzstücke des Fragebogens bilden die Fragen zum Vaterschaftskonzept: (potentielles) Engagement und Aufgabenübernahme als Vater; Bedeutung von „Vatersein“; erlebte Präsenz des eigenen Vaters; Erziehung durch Vater und Mutter als Vorbild; Eltern als Vorbild für eine Partnerschaft
4. Lebensentwürfe, Familie und Beruf
Zufriedenheit mit verschiedenen Lebensbereichen; Geschlechtsrollenbilder; generelle Sicherheit bzw. Unsicherheit (auch in Bezug auf berufliche Erfolge und Schwierigkeiten); Vereinbarkeit von Familie und Beruf
5. Familienpolitische Maßnahmen
Einstellung zu familienpolitischen Maßnahmen; potentielle oder faktische Nutzung des neuen Elterngeldes
6. Kontextvariablen, die einbezogen werden:
• Haushaltsformen
• Regionale und soziale Herkunft
• Religionszugehörigkeit
• Eltern- und Geschwisterkonstellationen
• Arbeitszeitbelastung
• Arbeitsweltkulturen