Der Verlauf des Integrationsprozesses bei Aussiedlerfamilien aus den Staaten der ehemaligen UdSSR wird im ersten Jahr nach der Einreise in Deutschland untersucht. Da AussiedlerInnen ganz überwiegend im Familienverband einreisten und einreisen (immer noch knapp 80 %), findet die Auseinandersetzung mit der neuen Gesellschaft für einige Zeit wesentlich im Rahmen der Familie statt. Es wird davon ausgegangen, daß die Integrationsverläufe der Familienangehörigen nach Geschlecht und Altersgruppe sowie familialen Ressourcen unterschiedlich sind und wiederum Auswirkungen auf die Familie selbst haben. Die Untersuchung fragt v.a. nach Entwicklungen bzw. Veränderungen, die in der Zeitspanne nach der Einreise beginnen und erkennbar werden. Zu diesem Zweck werden mit verschiedenen Instrumenten zahlreiche Daten in kurzen zeitlichen Abständen generiert (z.B. durch mehrfache Replikation von abwechselnden Items-Kombinationen und Items-Batterien). Besondere Bedeutung kommt beim eingesetzten Instrumentenmix dem in den Sozialwissenschaften kaum verwendeten standardisierten Tagebuch zu. Damit sollen zeitlich sehr engmaschig „Ereignisse“ des jeweiligen Tages erkennbar werden, die als integrationsrelevant angesehen werden und im Verlauf eines längeren, zusammenhängenden Zeitraumes sich evtl. zu Ansätzen für „positive“ und „negative“ Entwicklungen verdichten. „Ereignisse“ oder Entwicklungen können auch ausbleiben und sind damit ebenfalls relevant für den Verlauf von Integration. Es wird geprüft, ob sich Indikatoren einer „gelingenden“ bzw. „mißlingenden“ Integration von Familienmitgliedern identifizieren lassen.


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