Eine kurze Geschichte des DJI
Seit 60 Jahren wird am Deutschen Jugendinstitut zu den Lebensbedingungen und zur Entwicklung von Kindern, Jugendlichen und Familien geforscht – immer entlang gesellschaftlich relevanter Fragestellungen.
Seit 60 Jahren wird am Deutschen Jugendinstitut zu den Lebensbedingungen und zur Entwicklung von Kindern, Jugendlichen und Familien geforscht – immer entlang gesellschaftlich relevanter Fragestellungen.
Das Deutsche Jugendinstitut (DJI) nimmt als eingetragener Verein in der Leopoldstraße 7 in München-Schwabing seine Arbeit auf und führt das Deutsche Jugendarchiv in München und das Studienbüro für Jugendfragen in Bonn zusammen. Beschlossen wurde die Gründung des DJI bereits am 27. April 1961 durch den Deutschen Bundestag. Zu den Aufgaben des Instituts gehört die Sammlung und Dokumentation wissenschaftlicher Literatur sowie die Förderung und Vergabe von Forschungsaufträgen.
Er kehrt nach zwei Jahren Amtszeit an die Pädagogische Hochschule Hannover zurück.
Mit dem Soziologen und Erziehungswissenschaftler verlagert das DJI seinen Schwerpunkt von der Dokumentation und Forschungsförderung zu eigenen Forschungsvorhaben. Die ersten wissenschaftlichen Projekte finden im Bereich der Jugendarbeit und der Jugend- und Jugendhilfeforschung statt.
Für den Sonderforschungsbereich „Theoretische Grundlagen sozialwissenschaftlicher Berufs- und Arbeitskräfteforschung“ wirbt das DJI zusammen mit dem Institut für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität München und dem Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung in München Mittel bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ein und erweitert damit seine Forschungskapazitäten auf dem Gebiet der Sozialisation und Arbeit im Jugendalter.
Im Februar 1972 erscheint der Dritte Jugendbericht der Bundesregierung zum Thema „Aufgaben und Wirksamkeit der Jugendämter in der Bundesrepublik Deutschland“. Er wird erstmals von einer unabhängigen Kommission verfasst, unterstützt durch eine Geschäftsstelle am DJI, die auch in den folgenden Jahrzehnten kontinuierlich die Erstellung der Kinder- und Jugendberichte begleitet.
Im Auftrag des Bundesministerium für Familie, Frauen und Gesundheit (BMFFG) werden an elf Standorten in Westdeutschland mehrere Hundert Kinder in den ersten drei Lebensjahren in der neu entwickelten Kindertagespflege betreut. Eines der Ergebnisse: Entgegen der Vorbehalte gegenüber der außerfamiliären Betreuung haben die Kleinkinder in ihrer sozialen Entwicklung davon profitiert.
Der Zweite Familienbericht der Bundesregierung, für den das DJI erstmals die Geschäftsführung übernommen hat, erscheint unter dem Titel „Familie und Sozialisation: Leistungen und Leistungsgrenzen der Familie hinsichtlich des Erziehungs- und Bildungsprozesses der jungen Generation“. In den folgenden Jahrzehnten wirkt das DJI mit einer Geschäftsstelle an nahezu allen Familienberichten mit.
Im Auftrag des Bundesfamilienministeriums untersuchen DJI-Forschende, warum Angebote der Familienbildung nicht von bildungsbenachteiligten Familien wahrgenommen werden, und befragen die Mütter zu ihren Unterstützungsbedarfen. Auf Basis der Ergebnisse entwickelt das DJI das Konzept der Mütterzentren und übernimmt den Aufbau sowie die wissenschaftliche Begleitung von Modellzentren. Heute gibt es deutschlandweit mehr als 400 dieser Einrichtungen.
Der Soziologe und Sozialpädagoge, Leiter des Arbeitsbereichs Jugendhilfe am DJI, übernimmt kommissarisch die DJI-Leitung.
Das DJI führt die erste repräsentative Befragung zur Lebenssituation und zum Lebensgefühl von 15- bis 19-jährigen Mädchen in Deutschland durch. Die Ergebnisse werden von der Frauenzeitschrift Brigitte veröffentlicht und stoßen auf großes Interesse, weil die damalige Debatte über die steigende Jugendarbeitslosigkeit bis dahin nur auf männliche Jugendliche fokussiert war.
Der Soziologe legt den Fokus auf die empirische Forschung. Er initiiert zunächst den "Familiensurvey" und später den "Jugendsurvey". Zudem entwickelt er das Konzept der Regionaldatenbank, in der Daten zu den Lebensverhältnissen von Familien, Kindern und Jugendlichen mit Blick auf regionale Unterschiede gesammelt werden.
Aus der kostenlosen Zeitschrift geht später das heutige Forschungsmagazin DJI Impulse hervor.
Über 10.000 Personen – anfangs im Alter von 18 bis 55 Jahren, später von 16 bis 67 Jahren – werden zu verschiedenen Facetten familiärer Lebensformen und Lebensführung befragt. Wiederholungsbefragungen in den Jahren 1994 und 2000 ermöglichen es, Veränderungen aufzuzeigen.
Mit Berichten über Forschungsergebnisse aus verschiedenen Ländern wird die Zeitschrift 15 Jahre vom DJI herausgegeben und etabliert sich als Fachzeitschrift, die heute unter dem Titel Diskurs Kindheits- und Jugendforschung vom Verlag Barbara Budrich publiziert wird.
Nach Mauerfall und Wiedervereinigung wird in Leipzig eine Außenstelle des DJI gegründet, die aus dem Zentralinstitut für Jugendforschung (ZIJ) der DDR hervorgeht.
Der Jugendsurvey erhebt die Lebensverhältnisse sowie gesellschaftliche und politische Orientierungen Jugendlicher. Mit Wiederholungsbefragungen in den Jahren 1997 und 2003 lassen sich der Wandel ihrer Einstellungen und Werte über ein Jahrzehnt analysieren.
Im Projekt Jugendhilfe und sozialer Wandel werden erstmals Strukturen und Angebote der Kinder- und Jugendhilfe von Jugendämtern und freien Träger zum Gegenstand einer Längsschnittbefragung, die bis heute mit wechselnden Schwerpunkten fortgeführt wird.
Der Bildungsrechtler baut die Sozialberichterstattung aus und weitet die Forschung auf die neuen Bundesländer aus. Neben der Einrichtung neuer Arbeitsbereiche wird auch die DJI-Außenstelle in Leipzig weiterentwickelt. Den Elften Kinder- und Jugendbericht verantwortet er als Vorsitzender der Sachverständigenkommission.
In der Studie über Jugendliche aus Migrantenfamilien an der Schwelle zur politischen Partizipation werden in Ergänzung zum Jugendsurvey erstmals griechische, italienische und türkische Jugendliche und junge Erwachsene befragt. Die Ergebnisse zeigen eine hohe Ähnlichkeit der politischen Orientierungen bei deutschen und nicht deutschen Befragten unter vergleichbaren Ausgangsbedingungen von Sozialstatus und Bildung.
Als Reaktion auf eine steigende Zahl an Gewalttaten Jugendlicher entstehen deutschlandweit zahlreiche Präventionsprogramme. Diese werden Forschungsgegenstand der Arbeitsstelle, die bis heute systematisch das Feld beobachtet, kriminalpräventive Ansätze und Strategien herausarbeitet und Politik und Praxis berät.
Die Projekte zur arbeitsweltbezogenen Jugendsozialarbeit werden in einem eigenen Forschungsschwerpunkt zusammengefasst, der die Bedeutung dieser Forschung hervorhebt und im Jahr 2012 seinen heutigen Namen „Übergänge im Jugendalter“ erhält.
Nach fremdenfeindlichen Übergriffen auf Asylbewerber:innen Anfang der 1990er-Jahre wird die Arbeits- und Forschungsstelle Rechtsextremismus in der DJI-Außenstelle in Leipzig gegründet. Unter dem Namen „Arbeits- und Forschungsstelle Demokratieförderung und Extremismusprävention“ setzt sie sich heute auch mit Islamismus auseinander und erforscht Prozesse der Radikalisierung junger Menschen sowie Maß-nahmen der (sozial-)pädagogischen Prävention.
Das IzKK widmet sich als bundesweite interdisziplinäre Beratungs- und Vernetzungsstelle bis zum Jahr 2014 dem Thema Prävention. Als Schnittstelle zwischen Forschung, Praxis und Politik fördert es die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren.
Diese gliedert das DJI in die Fachabteilungen Kinder- und Kinderbetreuung, Jugend und Jugendhilfe, Familien und Familienpolitik, Geschlechterforschung, Sozialberichterstattung (heute: Zentrum für Dauerbeobachtung und Methoden) und den Forschungsschwerpunkt Übergänge in Arbeit (heute: Übergänge im Jugendalter). In den Abteilungen Kinder, Jugend und Familien werden im Jahr 2012 zudem jeweils vier Fachgruppen eingerichtet.
Unter der Leitung des Erziehungswissenschaftlers werden die bestehenden Surveys im Jahre 2009 zum DJI-Survey "Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten" (AID:A) zusammengeführt. Er wird Vorsitzender der Kommission des Zwölften Jugendberichts und ist Mitglied der Kommissionen Elften und Vierzehnten Kinder- und Jugendberichts der Bundesregierung. Zudem ist er von Anfang Teil der Autor:innengruppe, die den Nationalen Bildungsbericht erstellt.
Um in der Sozial-, Bildungs- und Jugendhilfeforschung zu kooperieren, gründen das DJI und die Technische Universität Dortmund den Forschungsverbund DJI/TU Dortmund. Der Verbund hat sich auch in der Politikberatung von Bund, Ländern und zivilgesellschaftlichen Organisationen etabliert. Zentrale Themen sind unter anderen die Kinder- und Jugendhilfe, die Kindertagesbetreuung und die (Ganztags-)Schule.
Es bietet Anleitungen und Empfehlungen für die Grundqualifizierung in der Kindertagespflege, die sich als bundesweiter Standard etabliert haben.
Die DJI-Außenstelle zieht von Leipzig in die Franckeschen Stiftungen nach Halle (Saale), die nach der Sanierung zu einem kulturellen, sozialen und wissenschaftlichen Zentrum geworden sind. Inhaltlich sind hier Projekte des Forschungsschwerpunkts „Übergänge im Jugendalter“ sowie der Fachgruppe „Politische Sozialisation und Demokratieförderung“ in der Abteilung „Jugend und Jugendhilfe“ angesiedelt.
Forschende des DJI und der Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik am Forschungsverbund DJI/TU Dortmund erheben mit der ersten Kinderbetreuungsstudie erstmals, wie Eltern das Leben mit Kleinkindern organisieren. Rund 35 Prozent der Eltern artikulieren einen (nicht gedeckten) Betreuungsbedarf für ihre Kinder unter 3 Jahren. An dieser Zahl orientiert sich der folgende Krippenausbau.
Den ersten Datenreport zur Gleichstellung von Frauen und Männern in Deutschland erstellen DJI-Forschende in Zusammenarbeit mit dem Statistischen Bundesamt. Er ist Vorläufer des ersten Gleichstellungsberichts der Bundesregierung, der im Jahr 2011 erscheint.
DJI-Forschende beteiligen sich in einem Forschungsverbund an der Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen (StEG). In drei Befragungswellen werden in über 300 Ganztagsschulen die Perspektiven von Schulleitungen, Lehrkräften, pädagogischem Personal, Schüler:innen, Eltern sowie außerschulischen Kooperationspartnern erhoben und ausgewertet. Damit lassen sich erstmals gesicherte Aussagen über die Entwicklung und Wirkung von Ganztagsangeboten in Deutschland treffen.
Der erste Nationale Bildungsbericht mit dem Titel „Bildung in Deutschland 2006. Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zu Bildung und Migration“ erscheint und analysiert Rahmenbedingungen, Nutzung und Ergebnisse von Bildung im gesamten Lebensverlauf. DJI-Forschende sind bei diesem und den folgenden, alle zwei Jahre erscheinenden Berichten Mitglieder der Autor:innengruppe und bringen ihre Expertise vor allem bei der frühkindlichen, der non-formalen und der außerschulischen Bildung ein. Auftraggeber sind die Kultusministerkonferenz und das Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Die Forschungsgruppe Migration, Integration und interethnische Beziehungen widmet sich vor dem Hintergrund einer sich zunehmend multikulturell entwickelnden Gesellschaft bis zum Jahr 2011 den Prozessen der Integration.
Das Handbuch "Kindeswohlgefährdung nach §1666 BGB und Allgemeiner Sozialer Dienst (ASD)" bietet Fachkräften bei Jugendämtern, Familiengerichten und der freien Kinder- und Jugendhilfe wissenschaftlich fundierte Hinweise für die Einschätzung von Kindeswohlgefährdungen.
Das NZFH wird auf Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Kooperation mit dem DJI eingerichtet. Das NZFH unterstützt die Weiterentwicklung der sogenannten Frühen Hilfen, die sich an werdende Eltern und Familien mit Kleinkindern richten.
Der integrierte DJI-Survey „Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten“ (AID:A) nimmt den gesamten Lebenslauf von Kindern, Jugendlichen und Familien in den Blick. Im Rahmen der ersten großen AID:A-Befragung werden rund 25.000 Personen zu ihrer individuellen Entwicklung, ihrem familiären und regionalen Umfeld sowie verfügbaren oder in Anspruch genommenen wohlfahrtsstaatlichen Leistungen befragt.
Die WiFF analysiert die Professionalisierung im Arbeitsfeld Kita anhand empirischer Studien. Das Projekt, bei dem das DJI mit der Robert Bosch Stiftung und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung kooperiert, verfolgt das Ziel, die Elementarpädagogik als Basis des Bildungssystems zu stärken. Mit der Aktionslinie „WiFF Transfer“ liegt der Fokus seit dem Jahr 2023 darauf, den Austausch zwischen Wissenschaft und frühpädagogischer Praxis zu intensivieren.
DJI-Forschende evaluieren im Auftrag des Bundesfamilienministeriums erstmals die Umsetzung des Kinderförderungsgesetzes (KiföG) und setzen dies in den folgenden Jahren fort. Das Gesetz trat im Jahr 2008 in Kraft, um den Ausbau der Kindertagesbetreuung für Kinder unter 3 Jahren voranzutreiben. Mit dem Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für alle Kinder ab dem ersten Geburtstag im Jahr 2013 verlagerten sich die Evaluationen ab dem Jahr 2014 auf Bedarfsanalysen und Wünsche der Eltern.
Nach dem Bekanntwerden von Fällen sexuellen Kindesmissbrauchs in Bildungseinrichtungen der katholischen Kirche betraut die „Unabhängige Beauftragte zur Aufarbeitung von Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs“ das DJI mit dem Forschungsprojekt "Sexuelle Gewalt gegen Mädchen und Jungen in Institutionen". Die Ergebnisse werden dem Runden Tisch Sexueller Kindesmissbrauch vorgelegt. Um die Verbesserung bei Prävention, Intervention und Hilfen sowie bei Forschung zu sexueller Gewalt zu verstetigen, wird im Jahr 2019 der Nationale Rat gegründet. Prof. Dr. Sabine Walper und Prof. Dr. Heinz Kindler, Leiter der DJI-Fachgruppe „Familienhilfe und Kinderschutz“, sind Mitglieder des Gremiums, in dem Vertreter:innen von Zivilgesellschaft, Praxis und Wissenschaft mit Betroffenen zusammenarbeiten.
Das heute weitverbreitete Handbuch Pflegekinderhilfe fasst die Ergebnisse des gleichnamigen Projekts zusammen, das von Forschenden des DJI und des Deutschen Instituts für Jugendhilfe- und Familienrecht durchgeführt wurde. Sie analysierten unter anderem systematisch die Rechtsprechung sowie die internationale Forschungslage zu Pflegekindern und bereiteten sie für die Praxis auf, um die Handlungs- und Rechtssicherheit für alle Beteiligten zu verbessern.
Die Psychologin gehört damit neben dem DJI-Direktor und Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Thomas Rauschenbach und dem Verwaltungsdirektor Wolfgang Müller zur Institutsleitung. Unter ihrer Verantwortung wird vor allem die Surveyforschung weiterentwickelt. Sie wird Vorsitzende der Sachverständigenkommission des Neunten Familienberichts.
Das ICEC wird gegründet, um Betreuungssysteme vergleichend zu beobachten, gute Praxis zu identifizieren und Entwicklungen im Bereich frühkindlicher Bildung, Betreuung und Erziehung mitzugestalten sowie den internationalen Austausch zu fördern. Die Wissenschaftler:innen arbeiten unter anderem in einem OECD-Netzwerk und einer EU-Arbeitsgruppe zu frühkindlicher Bildung und Betreuung mit. Außerdem beteiligen sie sich ab dem Jahr 2018 an internationalen Studien wie „TALIS Starting Strong“, einer Befragung von Kita-Fachkräften zu Arbeitsalltag und Zufriedenheit, die von der OECD konzipiert wurde. Mit der Equal-Access-Studie startete das ICEC im Jahr 2017 eigene empirische Erhebungen zu Ungleichheiten beim Kita-Zugang im internationalen Vergleich.
Das Fachkräftebarometer liefert Informationen zum Arbeitsmarkt, zur Erwerbssituation und Qualifizierung von Kita-Personal im zeitlichen Verlauf. Der Datenbericht wird von Wissenschaftler: innen der Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF) und des Forschungsverbunds DJI/TU Dortmund alle zwei Jahre erstellt.
Die Transferagentur für Kommunales Bildungsmanagement Bayern und die Transferagentur Mitteldeutschland für Kommunales Bildungsmanagement stellen kreisfreien Städten und Landkreisen in Bayern erprobte Ansätze kommunalen Bildungsmanagements vor und unterstützen sie beim Aufbau sowie bei der Fortentwicklung und Verstetigung von Managementstrukturen. Die Projekte sind Teil der bundesweiten Transferinitiative Kommunales Bildungsmanagement und werden durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Infolge der Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab dem ersten Geburtstag im Jahr 2013 sollte die Kindertagespflege zum Ausbau von Betreuungsplätzen beitragen, was die Anforderungen an die Qualifizierung von Tagespflegepersonen erhöhte. Das Qualifizierungshandbuch entwickelt das im Jahr 2002 veröffentlichte DJI-Curriculum weiter und setzt auf eine starke Theorie-Praxis- Verzahnung. Es wird vom BMFSFJ als Instrument zur Qualitätsentwicklung empfohlen.
Dieser setzt die Reihe an Kooperationen unter anderem mit der Ludwig-Maximilians-Universität München (2014) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittemberg (2013) fort, welche Basis für gemeinsame Aktivitäten wie etwa Forschungsprojekte, Graduiertenkollegs, Veranstaltungsreihen und Publikationen sowie für die Mitarbeit von Wissenschaftler:innen in Gremien der jeweiligen Partnerinstitution sind.
Anknüpfend an die erste Kinderbetreuungsstudie im Jahr 2004 wird die Betreuung von Kindern in Deutschland von nun an jährlich und bundesland-repräsentativ anhand von Elternbefragungen untersucht. Seitdem liefert die DJI-Kinderbetreuungsstudie (KiBS) als größte Studie ihrer Art gesicherte Aussagen über die Betreuungswünsche der Eltern von Kindern bis zum Ende der Grundschulzeit.
Das Projekt zur Entwicklung von Rahmenbedingungen in der Kindertagesbetreuung (ERiK) in Kooperation mit dem Forschungsverbund DJI/TU Dortmund startet. Ausgehend vom „Gute-KiTa- Gesetz“ erfassen die Forschenden, wie sich die Rahmenbedingungen für Qualität – sowohl bundesweit als auch bundeslandspezifisch – verändern.
Mit der AeJP werden zentrale Fragen europäischer Jugendpolitik aufgegriffen und wissenschaftsbasierte Beiträge zur wechselseitigen Stärkung europäischer und nationaler Perspektiven in der Jugendpolitik des jeweiligen Landes geleistet.
Der Wissenschaftsrat evaluiert das DJI und knüpft damit an Begutachtungen in den Jahren 1986, 1998 und 2008 an. Gewürdigt werden die wichtigen Beiträge zu Fragen der Kinder-, Jugend- und Familienpolitik sowie zur Sozial- und Bildungspolitik, die die sozialwissenschaftliche Forschung des DJI leistet.
Im Auftrag des Bundesfamilien- und des Bundesgesundheitsministeriums führt das DJI zusammen mit dem Robert Koch-Institut bis Ende 2022 die Corona-KiTa-Studie durch. Zentrale Forschungsfragen betreffen zum einen die besonderen organisatorischen, pädagogischen und hygienischen Herausforderungen für Kindertageseinrichtungen und Tagespflegestellen während der Pandemie sowie die praktische Umsetzung von Eindämmungsmaßnahmen. Zum anderen wird die Rolle von Kita-Kindern im Pandemiegeschehen untersucht.
Er knüpft an den Kindermigrationsreport aus dem Jahr 2012 und den Jugendmigrationsreport aus dem Jahr 2013 an und liefert eine umfassende Bestandsaufnahme der Lebenswelten und des Aufwachsens von jungen Menschen im Alter von bis zu 25 Jahren, die nach Deutschland zugewandert sind oder in zweiter beziehungsweise dritter Generation in Deutschland leben.
Die bisherige Forschungsdirektorin wird Direktorin und Vorstandsvorsitzende des DJI. Sie richtet ihren Fokus auf die Themen Bildungsungleichheiten und psychische Gesundheit, insbesondere in der Kindheit und der Jugend.
Die Service- und Monitoringstelle zur Umsetzung des Nationalen Aktionsplans „Neue Chancen für Kinder in Deutschland“ (ServiKiD) nimmt am DJI ihre Arbeit auf. Der Nationale Aktionsplan soll Kindern und Jugendlichen, die von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht sind, bis zum Jahr 2030 Zugang zu frühkindlicher Bildung und Betreuung, schulbezogenen Aktivitäten, hochwertiger Gesundheitsversorgung, ausreichend gesunder Ernährung und angemessenem Wohnraum gewährleisten. Die Servicestelle unterstützt bei der Realisierung des Nationalen Aktionsplans und überprüft die Fortschritte.
Der DJI-Survey „Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten“, kurz AID:A, startet nach AID:A I (2009) und AID:A II (2014) im Jahr 2019 eine neue Generation längsschnittlicher Befragungen. Turnusgemäß findet aktuell die vierte Haupterhebung statt, der eine Coronabefragung (2020) und eine Zwischenerhebung (2021) vorausgingen. Damit lassen sich Entwicklungsprozesse engmaschiger verfolgen. Neue Themen sind unter anderem längerfristige Auswirkungen der Coronapandemie und die Digitalisierung von Ausbildung, Beruf und Alltag.
60 Jahre nach seiner Gründung ist das DJI eines der größten sozialwissenschaftlichen Forschungsinstitute Deutschlands, an dem rund 460 Mitarbeitende beschäftigt sind. Circa 300 Wissenschaftler:innen, die von 50 Hilfskräften unterstützt werden, arbeiten aktuell in rund 90 Forschungsprojekten.