Kulturelle Bildung leistet einen wichtigen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung des Einzelnen und ist zugleich eine bedeutsame Voraussetzung für die autonome und kritische Teilhabe an der Gesellschaft. Durch die Beschäftigung mit dem künstlerisch kulturellen Geschehen und seinen Ausdrucksformen setzen sich Kinder und Jugendliche aktiv und spielerisch mit sich, ihrer Umwelt und der Gesellschaft auseinander. Immanent ist dabei die Förderung von Kreativität, Wahrnehmungs- und Kommunikationsfähigkeit. Diese gelten als Fähigkeiten, die sich insbesondere in Lernkontexten entwickeln, die von den Prinzipien der Teilhabegerechtigkeit, der Partizipation, der Interessenorientierung, der Stärkeorientierung und Fehlerfreundlichkeit sowie der Öffentlichkeit und Anerkennung geprägt sind (Taube 2012). Kulturelle Bildung ist allerdings nicht für alle Kinder und Jugendlichen ein selbstverständlicher Teil ihres Aufwachsens. Jungen Menschen aus Familien bildungsferner Milieus, unterer Einkommensschichten oder solchen mit Zuwanderungshintergrund bleibt die Vermittlung kultureller Ausdrucksformen – wie z.B. ein Musikinstrument erlernen, Tanzen oder Theaterspielen – oftmals vorenthalten (Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2012: 163 ff.).

Das Projekt „Die Theatermacher“ des Theaterpädagogischen Zentrums Pirna e.V., das von der Drosos Stiftung gefördert wird, gibt jungen Menschen die Möglichkeit, sich kulturell zu betätigen. Durch das Deutsche Jugendinstitut wurden die verschiedenen Angebote „der Theatermacher“ wissenschaftlich begleitet. Ziel war es, Aufschluss auf die Wirkungsweise der Arbeit des Vereins zu erhalten und Hinweise für mögliche Optimierungsansätze zu ermitteln. Zudem sollte aufgezeigt werden, welche Erfahrungen im Verein zur Dokumentation der von den Jugendlichen erworbenen Kenntnissen und Fähigkeiten vorliegen. Es wurde ein qualitativer Zugang gewählt und sowohl das theaterpädagogische Personal als auch jugendlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Einzelinterviews und Gruppendiskussionen befragt.

Die Erkenntnisse der wissenschaftlichen Begleitung wurden „den Theatermachern“ regelmäßig rückgemeldet. In komprimierter und verständlicher Form wurden die Ergebnisse in Form von Kurzberichten an den Verein übergeben.

Autorengruppe Bildungsberichterstattung (2012): Bildung in Deutschland 2012 – Ein indikatorengestützter Bericht mit einer Analyse zur kulturellen Bildung im Lebenslauf. wbv

Taube, Gerd (2012): Theater und Kulturelle Bildung. In: Bockhorst, Hildegard/Reinwald, Vanessa-Isabelle/Zacharias, Wolfgang: Handbuch Kulturelle Bildung. Kopaed

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