Migration und Geschlechterverhältnisse
Wie werden Geschlechterverhältnisse unter Migrationsbedingungen sozial konstruiert? Welche Teilhabechancen haben weibliche u. männliche Jugendliche mit Migrationshintergrund in unserer Gesellschaft? Welche Formen interethn. Beziehungen bilden sich heraus?
Projektbeschreibung
Ziel des Projektes war es, innerhalb der Abteilung Geschlechterforschung und Frauenpolitik einen neuen Forschungsstrang zu entwickeln und aufzubauen, der die soziale Situation und die Genese unterschiedlicher Lebenslagen und -perspektiven von jugendlichen MigrantInnen in der Bundesrepublik unter geschlechterspezifischen Gesichtspunkten ins Zentrum des Forschungsinteresses rückt. Folgende Fragestellungen warendabei zentral: Wie werden Geschlechterverhältnisse unter Migrationsbedingungen sozial strukturiert? Bestehen in einer geschlechterorientierten Perspektive eher Gemeinsamkeiten zwischen deutschen Mädchen und Jungen? Oder bilden sich über Herkunfts- und kulturelle Unterschiede hinweg eher Gemeinsamkeiten
- zwischen einheimischen und ausländischen Mädchen und jungenFrauen bzw.
- zwischen einheimischen und ausländischen Jungen und jungen Männern heraus?
Wie bricht sich bei ausländischen Jugendlichen das (sich verändernde) eigenkulturelle Geschlechterverhältnis mit den widersprüchlichen Erwartungen, Anforderungen und Normen, die aus einem sich im Wandlungsprozess befindenden Geschlechterverhältnis der einheimischen Bevölkerung erwachsen? Zur Fundierung des neuen Forschungsstrangs und der Entwicklung empirisch zu bearbeitender Fragestellungen und künftiger Forschungsprojekte wird der Forschungsstand in der Bundesrepublik Deutschland und in den angelsächsischen Ländern (USA und Großbritannien) in Form einer Sekundäranalyse ausgewertet. Dabei geht es einerseits um die Rezeption und Reflektion theoretischer Konzepte zur sozialen Konstruktion von Geschlecht und Ethnie. Andererseits wird der empirische Kenntnisstand zu zentralen Lebensbereichen wie Familie, Schule, Berufsausbildung und Freizeit aufbereitet, um bestehende Forschungsdesiderate aufzuzeigen.