Von Anfang 2021 bis Ende 2023 befindet sich KiBS in einer weiteren Projektphase. Seit 2016 erhebt das Deutsche Jugendinstitut im Rahmen von KiBS und gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) jährlich bundeslandrepräsentative Daten zur Betreuung von Kindern vom ersten Lebensjahr bis zum Ende der vierten Grundschulklasse. Diese lassen sich in drei Altersgruppen unterteilen: unter Dreijährige (U3), Kinder zwischen drei Jahren und Schuleintritt (U6) sowie Grundschulkinder (GS). Mithilfe der KiBS-Daten werden regelmäßig indikatorengestützte Berichte zur Entwicklung der elterlichen Bedarfe und der in Anspruch genommenen Betreuungsarrangements vorgelegt. Die jährliche KiBS-Befragung erhebt nicht nur die Daten für die im Trendvergleich zu berichtenden Kernindikatoren, sondern setzt darüber hinaus wechselnde Themenschwerpunkte oder nimmt in Abhängigkeit der aktuellen Situation (z. B. die Corona-Pandemie) und des gesellschaftlichen Diskurses inhaltliche Ergänzungen der Studie vor.

Im Zentrum der Berichterstattung steht der Betreuungsbedarf der Eltern für ihre Kinder. Dieser ermöglicht eine bedarfsorientierte Abschätzung des weiterhin notwendigen Platzausbaus, also der Nachfrageseite. Er variiert stark über verschiedene Regionen, die Zeit und Elterngruppen hinweg, weshalb ein regelmäßiges, präzises Monitoring notwendig ist, um die Ausbaubemühungen gezielt steuern zu können.

  • Welchen Betreuungsbedarf haben welche Eltern in welchem Umfang und welche Betreuungsform wünschen Sie sich für ihr Kind?
  • Welche Eltern nutzen welche Betreuungsangebote in welchem Umfang und wie viele Personen oder Organisationen beteiligen sich am Betreuungsarrangement eines Kindes?
  • Wie gut wird der Bedarf der Eltern durch das bestehende Angebot abgedeckt und wo zeigen sich Lücken? Welche Bedeutung haben Randzeiten und wie groß ist ihr Bedarf daran?
  • Wie zufrieden sind Eltern mit den von ihnen genutzten Angeboten?
  • Wie meistern Eltern Schwierigkeiten bei der Betreuung ihrer Kinder beispielsweise in Ferienzeiten, an den institutionellen Übergängen oder aufgrund der Schließung von Betreuungsangeboten und Schulen im Rahmen der Eindämmung des Infektionsgeschehens während der Corona-Pandemie?
  • Welche Eltern nutzen kein Betreuungsangebot und welche Gründe gibt es dafür?
  • Welche regionalen Aspekte und Unterschiede gibt es in der Inanspruchnahme von Betreuung?

KiBS ist eine jährlich durchgeführte, bundeslandrepräsentative Befragung von ca. 33.000 Eltern mit Kindern bis zum Ende der vierten Grundschulklasse.

Auf Basis von Einwohnermeldeamtsstichproben werden pro Altersjahrgang und Bundesland zwischen 100 und 556 Interviews angestrebt. Durch die leicht disproportionale Verteilung wird dafür gesorgt, dass einerseits die Einwohnerzahl des jeweiligen Bundeslandes Berücksichtigung in der Stichprobe findet, größere Bundesländer also mit einer höheren Fallzahl in die Stichprobe eingehen, andererseits gleichzeitig in sehr kleinen Bundesländern wie den Stadtstaaten noch ausreichende Fallzahlen für die späteren bundeslandspezifischen Analysen generiert werden.

Unter einjährige Kinder werden dabei jährlich neu gezogen, um den jüngsten Jahrgang in die Stichprobe aufzunehmen. Bei den höheren Altersjahrgängen wird etwa die Hälfte der Befragten im Panel weitergeführt, während die übrigen Fallzahlen durch sogenannte „Auffrischer“ aufgefüllt werden.

Die Interviews werden als Proxy-Interviews mit dem hauptsächlich betreuenden Elternteil des Kindes geführt. 2020 war dies in ca. 85 Prozent der Fälle die Mutter des Zielkindes. Etwa die Hälfte der Interviews wird dabei telefonisch (CATI) geführt (Befragungszeit: zwischen 20 und 30 Minuten). Die übrigen Befragten werden durch einen Onlinefragebogen (CAWI) erreicht, haben aber auch die Möglichkeit einen schriftlichen Fragebogen (PAPI) zum Selbstausfüllen anzufordern.

Nach der Datenerhebung wird durch eine Anpassungsgewichtung zunächst die leichte Disproportionalität der Stichprobe korrigiert und die Daten zudem an amtlichen Daten zur Betreuung angepasst, um repräsentative Aussagen zu den Betreuungsbedarfen zu ermöglichen. Je nach Altersgruppe erfolgt dies anhand unterschiedlicher Kennzahlen aus der amtlichen Statistik.

Die KiBS-Daten werden je nach Fragestellung und Thema deskriptiv und/oder multivariat ausgewertet. 

 

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