Trotz Schulpflicht geht ein Teil der Kinder und Jugendlichen nicht zur Schule. Fast zehn Prozent eines Altersjahrgangs verlassen alljährlich die Schule ohne Abschluss und haben damit nur geringe Chancen, eine Berufsausbildung zu absolvieren und später ihren Lebensunterhalt durch Erwerbsarbeit zu sichern. Während sich die öffentliche Diskussion dieser Befunde vor allem mit möglichen Zusammenhängen zwischen Schulschwänzen und Kriminalität befasst, setzt sich dieses Projekt mit den Ursachen und den Folgen von Schulmüdigkeit und Schulverweigerung auseinander. Das Ziel besteht darin, Informationen über Ansätze, Strategien und Methoden zur Prävention von Schulabbrüchen und Ausbildungslosigkeit zusammenzustellen und so aufzubereiten, dass sie von Politik und Praxis für wirksame Verbesserungen im schulischen Alltag genutzt werden können. Umgesetzt wird dies mittels dreier Module: 1) die Identifikation und Weiterentwicklung innovativer Methoden und Strategien zur Prävention von Schulabbrüchen und Ausbildungslosigkeit in einem „Lernenden Netzwerk“ 2) die Evaluation ausgewählter Förderansätze 3) die Aufbereitung von Informationen über produktionsorientierte Förderansätze (Schülerfirmen, Produktionsschulen, Juniorenfirmen) für Politik und Praxis. Die identifizierten Interventionsmöglichkeiten entsprechen der Chronologie einer Abkehr von Kindern und Jugendlichen von der Schule, beginnend mit frühen Hilfen bei ersten Anzeichen von Schulmüdigkeit, über Förder- und Unterstützungsangebote im Vorfeld der ersten Schwelle (Ende der Pflichtschulzeit), bis hin zu Formen der Beschulung von Jugendlichen, die teils trotz Schulpflicht als nicht (mehr) beschulbar gelten, teils nach Jahren der Abkehr von der Schule und nach Ende der Schulpflicht den Wiedereinstieg in systematisches Lernen suchen.


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