Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert aus Bundesmitteln und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) im Rahmen der ESF Förderperiode 2007 - 2013 das Programm "Perspektive Berufsabschluss" mit den beiden Förderinitiativen "Regionales Übergangsmanagement" und "Abschlussorientierte modulare Nachqualifizierung". Das BMBF strebt mit dem Programm die strukturelle Weiterentwicklung und eine Verbesserung der beruflichen Integrationsförderung zur Schaffung von Ausbildungschancen für alle an.

Schule bis zum Ende der Pflichtschulzeit, danach eine betriebliche Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf, anschließend Facharbeit. Diese Abfolge von Schritten gilt traditionell als der Königsweg in das Arbeitsleben für Jugendliche in Deutschland, wenn sie keine weiterführenden Schulen besuchen wollen oder können. Tatsächlich gelingt aber nur einer Minderheit der Absolventinnen und Absolventen von Hauptschulen (und vergleichbaren Schulzweigen an Mittel-, Sekundar- oder Gesamtschulen) der direkte Einstieg in die Berufsausbildung.

Auf dem Weg von der Schule in die Berufsausbildung absolvieren viele Jugendliche Zwischenschritte: in Schulen, in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, in Angeboten der Jugendhilfe. Diese Zwischenschritte sollen helfen, die Jugendlichen besser auf die Anforderungen einer Berufsausbildung vorzubereiten. Jugendliche riskieren aber auch, in Maßnahmekarrieren zu geraten, die sie nicht voran bringen und in deren Verlauf sie ihre Bildungsanstrengungen aufgeben, weil sich ihre Aussichten, eine Berufsausbildung aufzunehmen und abzuschließen, subjektiv und objektiv nicht verbessert, sondern verschlechtert haben. Die Konsequenz ist, dass unter den 25-jährigen Erwerbspersonen (sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und gemeldete Arbeitslose) bundesweit gut jede/r Fünfte keine Ausbildung abgeschlossen hat. Die großen Unterschiede zwischen den Regionen (die Spanne reicht von Arbeitsagenturbezirken mit Ungelerntenquoten von unter 10 % bis über 35 %) weisen auf unterschiedlichen regionalen Handlungsbedarf, aber auch auf Handlungsmöglichkeiten hin.

Ein Hindernis für das Gelingen der Übergänge von der Schule in Berufsausbildung ist die Vielfalt von Zuständigkeiten im „Übergangssystem“, die zusätzlich auf unterschiedlichen Ebenen (Bund, Länder, Kommunen, Landkreise) angesiedelt sind. Diese Vielfalt von Zuständigkeiten erschwert oder verhindert eine wirksame Abstimmung von Politiken und Angeboten, eine Abstimmung, die zum Ziel haben muss, das Gelingen der Bildungs- und Ausbildungswege von allen Jugendlichen von den letzten Schulbesuchsjahren bis hin zum Ausbildungsabschluss auf (möglichst) hohem Niveau zu gewährleisten.

In dieser Vielfalt von Zuständigkeitsebenen ist die Ebene der Landkreise bzw. kreisfreien Kommunen der größte gemeinsame Nenner: Hier besteht eine (eingeschränkte) Zuständigkeit für Bildung. Hier sind Jugendämter und Träger der Grundsicherung und z. T. auch örtliche Arbeitsagenturen angesiedelt. Hier sind die Kammern und sonstigen Gremien der Wirtschaft präsent. Hier können im Kreistag bzw. Gemeinderat die politischen Willensbildungsprozesse stattfinden, die notwendig sind, damit regionales/lokales Übergangsmanagement wirksam werden kann.


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