Das Projekt besteht aus zwei Teilprojekten die untersuchen, wie Familien mit Migrationshintergrund unterstützt und ihr Armutsrisiko reduziert werden kann.

Das Teilprojekt 1 setzt sich mit der Frage auseinander, unter welchen Bedingungen aktivierende Arbeitsmarktpolitik für Mütter mit Migrationshintergrund erfolgreich ist. Bei Personen mit Migrationshintergrund - insbesondere Frauen – lässt sich tendenziell eine geringere Arbeitsmarktbeteiligung feststellen. Das durch das BMFSFJ geförderte Programm „Stark-im-Beruf – Mütter mit Migrationshintergrund steigen ein“ soll den Erwerbseinstieg für Mütter mit Migrationshintergrund erleichtern und den Zugang zu vorhandenen Angeboten zur Arbeitsmarktintegration verbessern. Im Teilprojekt 1 werden im Rahmen des „Stark-im-Beruf“-Programms erhobene Daten ausgewertet. Untersucht wird, wie individuelle Merkmale der Teilnehmerinnen, Aspekte der Programmgestaltung sowie regionale Bedingungen das Ergebnis des Programms beeinflussen.

Das Teilprojekt 2 befasst sich mit der verbreiteten Nichtinanspruchnahme monetärer Leistungen für Familien und nimmt dabei insbesondere die Barrieren der Inanspruchnahme für Migrantinnen und Migranten in den Blick. Vorliegende Untersuchungen zeigen, dass ein bis zwei Drittel der Haushalte, die in Deutschland zum Bezug von Grundsicherungsleistungen berechtigt sind,  diese nicht in Anspruch nehmen. Auch familienpolitische Leistungen erreichen häufig nicht die Zielgruppen, für die sie gedacht sind. Ziel der Studie ist es, den Forschungsstand zu (migrationsspezifischen) Barrieren der Inanspruchnahme zu sichten, das Potenzial vorhandener Surveys für weitergehende Analysen zu prüfen und Ideen für anschlussfähige Forschungen zu entwickeln.

Bruckmeier, Kerstin/Wiemers, Jürgen (2016): Differences in welfare take-up between immigrants and natives. A microsimulation study. IAB Discussion Paper 8/2016. Nürnberg

BMFSFJ (Hrsg.) (2016): Familien mit Migrationshintergrund: Analysen zur Lebenssituation, Erwerbsbeteiligung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf. 2., aktualisierte und überarbeitete Auflage. Berlin

BMFSFJ (Hrsg.) (2020): Zugangswege und Unterstützungsbedarfe von Migrantinnen und ihren Familien aus dem EU-Ausland und aus Drittstaaten - im Hinblick auf Qualifizierung und Erwerbsarbeit unter besonderer Berücksichtigung des Familiennachzugs. Berlin

BMFSFJ (Hrsg.) (2021a): Neunter Familienbericht. Elternsein in Deutschland. Deutscher Bundestag, Drucksache 19/27200. Berlin

BMFSFJ (Hrsg.) (2021b): Starker Ansatz – „Stark im Beruf“. Wirkungsanalyse des Bundesprogramms „Stark im Beruf – Mütter mit Migrationshintergrund steigen ein“. Berlin

van Oorschot, Wim (1991): Non-Take-Up of Social Security Benefits in Europe. In: Journal of European Social Policy, 1. Jg., H. 1, S. 15–30

van Santen, Eric (2019): Die Studie „Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten“ (AID:A) – Anlage, Inhalte und Auswertungsbeispiel zur Inanspruchnahme sozialstaatlicher Leistungen von Personen mit Migrationshintergrund.  In: Begemann, Maik-Carsten/Birkelbach, Klaus (Hrsg.): Forschungsdaten für die Kinder- und Jugendhilfe. Wiesbaden, S. 107–126

Kontakt

+49 89 62306-589
Deutsches Jugendinstitut
Nockherstr. 2
81541 München

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