Das Projekt ERiK verfolgt das Ziel, ein indikatorengestütztes Beobachtungsinstrument zu entwickeln, das die Situation und Veränderung der Qualität im System der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE) sowohl im bundesweiten Überblick als auch bundeslandspezifisch erfasst und zudem die beteiligten Akteure und deren jeweilige Perspektive auf Qualität berücksichtigt. Dies umfasst:

  • die (Weiter-)Entwicklung von Indikatoren und Befra­gungs­in­stru­men­ten zu Rahmenbedingungen der Qualität in der FBBE
  • die Konzipierung, Erhebung und Analyse multiperspektivischer Befragungsdaten
  • das Datenmanagement, die Datenaufbereitung und -bereitstellung sowie
  • die Publikation von Auswertungen

Um die Sichtweisen der unterschiedlichen Akteure abzubilden, werden Befragungen von Eltern und Kindern, Jugendämtern, Trägern von Kitas, Leitungskräften und pädagogischem Personal in Kitas sowie von Tagespflegepersonen durchgeführt. Einen kurzen Überblick über das Projekt ERiK finden Sie hier (PDF). 

ERiK Forschungs- und Methodenberichte 

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Kontakt

+49 89 62306-387
Deutsches Jugendinstitut
Nockherstr. 2
81541 München

Informationen zum Projekt

Befragungsstränge

Die Elternbefragung baut auf der DJI-Kinder­betreuungs­studie (KiBS) auf.
Diese kontaktiert jährlich ca. 33.000 Eltern in ganz Deutschland. Die Stichprobe erlaubt eine sowohl auf Länder- als auch auf Bundesebene repräsentative Berichterstattung von Elternsichten auf das System der FBBE.
Während KiBS bereits den Zugang zu den Angeboten der Kinder­tages­betreuung und die Betreuungs­wünsche der Eltern thematisiert, stehen bei der Eltern­befragung u.a. die Zusammen­arbeit der Kinder­tages­einrich­tungen mit den Familien, zusätzliche Beratungs- und Infor­mations­angebote für Eltern und die individuelle Förd­erung der Kinder im Fokus.

Die Stichprobe von KiBS setzt sich aus drei Bestandteilen zusammen:

(1) Ein Teil der Stichprobe stimmt in den jährlich stattfindenden Befra­gun­gen einer Wieder­holungs­kontak­tierung zu und kann so im Folge­jahr wieder befragt werden.

(2) Zur Erweiterung dieser Panel­stichprobe werden zusätzlich spätestens alle zwei Jahre weitere Eltern kontaktiert und in die Stichprobe aufgenom­men, um über ausreichend große Fallz­ahlen pro Alters­jahrgang und Bunde­land berichten zu können.

(3) Um auch die Sicht­weise von Eltern einbeziehen zu können, deren Kinder noch sehr jung sind und die sich erst Gedanken über mögliche (zukünftige) Betreuungs­arrange­ments machen, werden ebenfalls spätestens alle zwei Jahre Eltern von Neugebo­renen kontaktiert und um Teilnahme gebeten.

Kinder sind die wesentlichen Adressaten der Angebote in der Kindertagesbetreuung. Deshalb gilt es, ihre Sicht auf Qualität zu berücksichtigen. Im Jahr 2022 wurden deshalb ca. 490 Kinder befragt. Ziel dieser Befragung ist es beispielsweise zu wissen, wie die Kinder die Räume und das Essen bewerten, wie sie das pädagogische Personal erleben und ob sie in der Kita mitbestimmen dürfen. Da die Befragung von Kindern methodische und ethische Herausforderungen mit sich bringt, wurden vorab kindgerechte Befragungsmethoden entwickelt und getestet.

In den Jahren 2020 und 2022 wer­den alle 575 Jugendämter in Deutsch­land bzw. die jeweils zuständigen Referate für die Kinder­tages­betreu­ung zu zentralen Angeboten und Maß­nahmen der Qualitäts­siche­rung und -entwick­lung, zur örtlichen Bedarfs­planung und Bedarfs­gerech­tig­­keit der Angebote sowie zur Orga­nisa­tion der Kinder­tages­pflege befragt.
Darüber hinaus ist die Sicht der Jugendämter auf die lokale Situation und die örtlichen Heraus­for­de­run­gen der Kinder­tages­betreu­ung hin­sicht­lich der Qualität von Interesse.

Die Landschaft der Träger ist vielfältig. Ebenso unterschiedlich sind die Möglichkeiten und Voraussetzungen der Träger, die Rahmen- und Entwicklungsbedingungen von Qualität in Kindertageseinrichtungen zu gestalten.
Ziel der Befragungen in den Jahren 2020 und 2022 wird es sein, die damit einhergehenden Herausforderungen zu erfassen. Insgesamt sollen bundesweit etwa 2000 öffentliche und freie Träger vor allem zu Themen der Professionalisierung, Fachkräftesicherung sowie der Qualitätssteuerung befragt werden.

 

Die Situation der Kindertagespflege gestaltet sich regional sehr unter­schiedlich. Aktuell gibt es vielfältige, auch neue Formen der Kinder­tages­pflege im Bundesgebiet.
4000 bundes­­weit zufällig aus­ge­wähl­te Tages­­pflege­personen werden in den Jahren 2020 und 2022 zu den Rahmen­bedingungen ihrer pädago­gischen Arbeit und den Ent­wick­lungs­bedingungen von Qualität befragt. Eine wichtige Rolle spielen dabei u. a. Fragen zur Quali­fizierung und Weiterbildung sowie zu den Arbeitsbedingungen der Tages­pflege­per­sonen.

Die größte Gruppe der Befragten stellen die Leitungen und das pädagogische Personal in Kinder­tages­einrichtungen dar.
Die Rahmen­bedingungen im System der FBBE beeinflussen deren pädago­gische Arbeit ganz wesent­lich.
In den Jahren 2020 und 2022 werden bundesweit 4500 Leitungen sowie 8000 pädagogisch Tätige u.a. zur Personal- und Ressourcen­aus­stattung der Einrichtung, in der sie arbeiten, sowie zu Quali­fi­zie­rung und Weiterbildung befragt.

Das ERiK-Projektteam

Das ERiK-Organigramm

Fargas-Malet, Montserrat/McSherry, Dominic/Larkin, Emma/Robinson, Clive (2010): Research with children: Methodological issues and innovative techniques. In: Journal of Early Childhood Research, 8. Jg., H. 2, S. 175–192

Kluczniok, Katharina/Roßbach, Hans-Günther (2014): Conceptions of educational quality for kindergartens. In: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 17. Jg., H. 6, S. 145–158

Lipowski, Hilke/Wirner, Lisa (2019): Kindertagespflege im Wandel. In: DJI-Impulse. Frühe Bildung. Bilanz und Perspektiven für Deutschland. Nr. 121, H. 1, S. 25-29 [online unter: https://www.dji.de/fileadmin/user_upload/bulletin/d_bull_d/bull121_d/DJI_1_19_Web.pdf]

Mader, Marius/Menz, Margarete (2019): Steuerung im Elementarbereich – Qualitätssicherung und -entwicklung aus Sicht von Trägern. In: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung, Jg. 14, H. 2, S. 213-226

Moss, Peter (2017): Power and resistance in early childhood education: From dominant discours to democratic experimentalism. In: Journal of Pedagogy, 8. Jg., H. 1, S. 11–32

Nentwig-Gesemann, Iris/Walther, Bastian/Thedinga, Minste (2017): Kita-Qualität aus Kindersicht. Eine Studie des DESI-Instituts im Auftrag der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung. Deutsche Kinder- und Jugendstiftung & Institut für Demokratische Entwicklung und Soziale Integration (Hrsg.). Berlin

Schreyer, Inge/Krause, Martin/Brandl, Marion/Nicko, Oliver (2014): AQUA - Arbeitsplatz und Qualität in Kitas. Ergebnisse einer bundesweiten Befragung. München: Staatsinstitut für Frühpädagogik

Stöbe-Blossey, Sybille (2012): Governance und Qualität in der Elementarbildung. In: Ratermann, Monique/Stöbe-Blossey, Sybille (2012): Governance von Schul- und Elementarbildung – Vergleichende Betrachtungen und Ansätze der Vernetzung. Springer VS

Tietze, Wolfgang/Becker-Stoll, Fabienne/Bensel, Joachim/Eckhardt, Andrea/Haug-Schnabel, Gabriele/Kalicki, Bernhard/Keller, Heide/Leyendecker, Birgit (Hrsg.) (2013): NUBBEK. Nationale Untersuchung zur Bildung, Betreuung und Erziehung in der frühen Kindheit. Berlin

Viernickel, Susanne/Nentwig-Gesemann, Iris/Nicolai, Katharina/Schwarz, Stefanie/Zenker, Luise (2013): Schlüssel zu guter Bildung, Erziehung und Betreuung. Bildungsaufgaben, Zeitkontingente und strukturelle Rahmenbedingungen in Kindertageseinrichtungen. Berlin

Viernickel, Susanne/Fuchs-Rechlin, Kirsten/Strehmel, Petra/Preissing, Christa/Bensel, Joachim/Haug-Schnabel, Gabriele (2016): Qualität für alle. Wissenschaftliche begründete Standards für die Kindertagesbetreuung. Verlag Herder

Viernickel, Susanne/Schwarz, Stefanie (2009): Schlüssel zu guter Bildung, Erziehung und Betreuung. Wissenschaftliche Parameter zur Bestimmung der pädagogischen Fachkraft-Kind-Relation. Expertise. Berlin