Wer an den Befragungen teilnehmen möchte, findet hier weiterführende Informationen.
Das Projekt ERiK verfolgt das Ziel, ein indikatorengestütztes Beobachtungsinstrument zu entwickeln, das die Situation und Veränderung der Qualität im System der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE) sowohl im bundesweiten Überblick als auch bundeslandspezifisch erfasst und zudem die beteiligten Akteure und deren jeweilige Perspektive auf Qualität berücksichtigt. Dies umfasst:
Um die Sichtweisen der unterschiedlichen Akteure abzubilden, werden Befragungen von Eltern und Kindern, Jugendämtern, Trägern von KiTas, Leitungskräften und pädagogischem Personal in KiTas sowie von Tagespflegepersonen durchgeführt. Einen kurzen Überblick über das Projekt ERiK finden Sie hier (PDF).
Am 1. Januar 2019 ist das sogenannte Gute-KiTa-Gesetz in Kraft getreten. Ziel des Gesetzes ist es, die Rahmenbedingungen für die Qualität und die Teilhabe in der Kindertagesbetreuung zu verbessern. Dafür stellt der Bund den Ländern bis 2022 rund 5,5 Milliarden Euro für Maßnahmen in zehn qualitativen Handlungsfeldern zur Verfügung.
Aufgabe der Forschergruppe am Deutschen Jugendinstitut (DJI) und an der TU Dortmund ist es, die Qualitätsentwicklung im System der FBBE im Rahmen eines indikatorengestützten Monitorings zu beobachten. Grundlage hierfür sind amtliche Daten zur Kindertagesbetreuung, deren Erhebung und Auswertung im Projekt K-IDA an der TU Dortmund stattfindet, und bundesweite repräsentative Befragungen, welche im Rahmen von ERiK am DJI durchgeführt werden.
Die Elternbefragung baut auf der DJI-Kinderbetreuungsstudie (KiBS) auf.
Diese kontaktiert jährlich ca. 33.000 Eltern in ganz Deutschland. Die Stichprobe erlaubt eine sowohl auf Länder- als auch auf Bundesebene repräsentative Berichterstattung von Elternsichten auf das System der FBBE.
Während KiBS bereits den Zugang zu den Angeboten der Kindertagesbetreuung und die Betreuungswünsche der Eltern thematisiert, stehen bei der Elternbefragung u.a. die Zusammenarbeit der Kindertageseinrichtungen mit den Familien, zusätzliche Beratungs- und Informationsangebote für Eltern und die individuelle Förderung der Kinder im Fokus.
Die Stichprobe von KiBS setzt sich aus drei Bestandteilen zusammen:
(1) Ein Teil der Stichprobe stimmt in den jährlich stattfindenden Befragungen einer Wiederholungskontaktierung zu und kann so im Folgejahr wieder befragt werden.
(2) Zur Erweiterung dieser Panelstichprobe werden zusätzlich spätestens alle zwei Jahre weitere Eltern kontaktiert und in die Stichprobe aufgenommen, um über ausreichend große Fallzahlen pro Altersjahrgang und Bundeland berichten zu können.
(3) Um auch die Sichtweise von Eltern einbeziehen zu können, deren Kinder noch sehr jung sind und die sich erst Gedanken über mögliche (zukünftige) Betreuungsarrangements machen, werden ebenfalls spätestens alle zwei Jahre Eltern von Neugeborenen kontaktiert und um Teilnahme gebeten.
Die Kinder sind die wesentlichen Adressaten der Angebote in der Kindertagesbetreuung. Deshalb gilt es, ihre Sicht auf Qualität zu berücksichtigen. Ziel der Befragung von ca. 600 Kindern ist es beispielsweise, zu erfahren, wie die Kinder die Räume und das Essen bewerten, wie sie das pädagogische Personal erleben und ob sie in der KiTa mitbestimmen dürfen. Da die Befragung von Kindern methodische und ethische Herausforderungen mit sich bringt, werden vorab angemessene Befragungsmethoden entwickelt und getestet.
In den Jahren 2020 und 2022 werden 575 Jugendämter in Deutschland bzw. die jeweils zuständigen Referate für die Kindertagesbetreuung zu zentralen Angeboten und Maßnahmen der Qualitätssicherung und -entwicklung, zur örtlichen Bedarfsplanung und Bedarfsgerechtigkeit der Angebote sowie zur Organisation der Kindertagespflege befragt.
Darüber hinaus ist die Sicht der Jugendämter auf die lokale Situation und die örtlichen Herausforderungen der Kindertagesbetreuung hinsichtlich der Qualität von Interesse.
Die Landschaft der Träger ist bunt. Ebenso unterschiedlich sind die Möglichkeiten und Voraussetzungen der Träger, die Rahmen- und Entwicklungsbedingungen von Qualität in Kindertageseinrichtungen zu gestalten.
Ziel der Befragungen in den Jahren 2020 und 2022 wird es sein, die damit einhergehenden Herausforderungen zu erfassen. 2000 Träger werden vor allem zu Themen der Professionalisierung und Fachkräftesicherung sowie der Qualitätssteuerung befragt.
Die Situation der Kindertagespflege gestaltet sich regional sehr unterschiedlich. Aktuell gibt es vielfältige, auch neue Formen der Kindertagespflege im Bundesgebiet.
4000 bundesweit zufällig ausgewählte Tagespflegepersonen werden in den Jahren 2020 und 2022 zu den Rahmenbedingungen ihrer pädagogischen Arbeit und den Entwicklungsbedingungen von Qualität befragt. Eine wichtige Rolle spielen dabei u. a. Fragen zur Qualifizierung und Weiterbildung sowie zu den Arbeitsbedingungen der Tagespflegepersonen.
Die größte Gruppe der Befragten stellen die Leitungen und das pädagogische Personal in Kindertageseinrichtungen dar.
Die Rahmenbedingungen im System der FBBE beeinflussen ihre pädagogische Arbeit ganz wesentlich.
In den Jahren 2020 und 2022 werden bundesweit 4500 Leitungen sowie 8000 pädagogische Fachkräfte u.a. zur Personal- und Ressourcenausstattung der Einrichtung, in der sie tätig sind, sowie zu Qualifizierung und Weiterbildung befragt.
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