Evaluation des Bundesprogramms "Elternchance ist Kinderchance - Elternbegleitung der Bildungsverläufe der Kinder"
Das Bundesprogramm "Elternchance ist Kinderchance — Elternbegleitung der Bildungsverläufe der Kinder" (2011-2014) zielte darauf ab, Eltern bei den Lern- und Bildungswegen ihrer Kinder im Alltag zu begleiten. Durch aktive Elternansprache und lokal abgestimmte Angebote sollten insbesondere bildungsferne Familien sowie Familien mit besonderem Beratungsbedarf besser erreicht und in der Förderung ihrer Kinder unterstützt werden.
Das vom BMFSFJ geförderte Bundesprogramm umfasste zwei Programmbereiche: (1) die Weiterqualifizierung von über 5.500 Fachkräften aus der Eltern- und Familienbildung zu Elternbegleiterinnen und Elternbegleitern und (2) die Erprobung lokaler Vernetzungsstrukturen zur Bildungsbegleitung von Kindern an bundesweit 100 Modellstandorten "Elternbegleitung Plus". Weitere Informationen zum Bundesprogramm und seiner Fortsetzung "Elternchance II" gibt es unter www.elternchance.de.
Das Deutsche Jugendinstitut (DJI) in München und die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) waren mit der wissenschaftlichen Evaluation des Bundesprogramms beauftragt. Ziel der wissenschaftlichen Evaluation war es, die Wirkungen des Bundesprogramms für die zu Elternbegleiterinnen und Elternbegleitern qualifizierten Fachkräfte, für die Vernetzungseinrichtungen „Elternbegleitung Plus“ und für die begleiteten Eltern und Kinder zu untersuchen.
Die Evaluation erfolgte sowohl summativ, das heißt mit Blick auf die erreichten Ziele und Wirkungen der einzelnen Programmelemente, als auch formativ, das heißt, die erhobenen Informationen wurden auch für zeitnahe Nachsteuerungsprozesse genutzt. Entsprechend der Zielsetzung erfolgte die Evaluation in drei Teilbereichen:
- Evaluation der Qualifizierung von Fachkräften in der Familienbildung zu Elternbegleiterinnen und Elternbegleitern (Modul 1)
- Evaluation der Förderung lokaler Netzwerkstrukturen "Elternbegleitung Plus" (Modul 2)
- Evaluation des Modellprogramms bezüglich der Effekte bei Eltern und Kindern (Modul 3)
Mittels Mehrebenendesign und entsprechend verschränkten Stichproben von Institutionen, Elternbegleiter/inne/n und (von diesen betreuten) Eltern wurden Akzeptanz und Wirkungen der Programmelemente erfasst. In den drei Evaluationsmodulen wurden standardisierte Erhebungen im Prä-Post-(Follow-Up-)Design mit Kontrollgruppen durchgeführt. Zusätzlich kamen in allen drei Modulen qualitative Erhebungen zum Einsatz, um relevante Informationen zu komplexen Wirkzusammenhängen zur Verfügung zu stellen.
Die Module (1) und (2) wurden vom Deutschen Jugendinstitut evaluiert, Modul (3) von unseren Kooperationspartnern der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.