Dr. Regina Ahrens von der Hochschule Hamm-Lippstadt
Mütter und Väter während der Corona-Pandemie - Vereinbarkeit von Homeschooling, Kinderbetreuung und Erwerbsarbeit
Die Corona-Krise und die damit verbundenen Einschränkungen haben im Frühjahr/Frühsommer des Jahres 2020 so ziemlich alles auf den Kopf gestellt, was Familien und vor allem Frauen sich über Jahrzehnte an Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie erarbeitet haben: Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen waren geschlossen und Homeoffice für viele Arbeitnehmer*innen erzwungen statt selbstgewählt. Im Forschungsprojekt „Mütter und Väter während der Corona-Pandemie“ wollen wir untersuchen, wie die Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit, Homeschooling und Kinderbetreuung in Zeiten ohne institutionelle Versorgung geregelt wird und wie Eltern mit dieser besonderen Situation umgehen.
Die Corona-Krise und die damit verbundenen Einschränkungen stellen seit Frühjahr/Frühsommer des Jahres 2020 so ziemlich alles auf den Kopf, was Familien und vor allem Frauen sich über Jahrzehnte an Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie erarbeitet haben: Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen waren teilweise geschlossen oder nur sporadisch geöffnet und Homeoffice war für viele Arbeitnehmer*innen erzwungen statt selbstgewählt. Im Forschungsprojekt „Mütter und Väter während der Corona-Pandemie“ untersuchen wir, wie die Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit, Homeschooling und Kinderbetreuung in Zeiten ohne institutionelle Versorgung geregelt wird und wie Eltern mit dieser besonderen Situation umgehen.
Wir gehen dabei davon aus, dass die Corona-Krise zu einer Neuordnung von Aufgabenbereichen zwischen den Eltern beitragen kann, wenn verhandelt werden muss, wer wann welche Carearbeit bzw. Erwerbsarbeit leisten soll/kann und wer wann nicht. Dies kann entlang traditioneller Geschlechterkonzepte geschehen. Es kann aber auch dazu führen, dass genau diese aufgebrochen werden, wenn die Zuständigkeiten nicht mehr selbstverständlich geregelt sind.
Wir legen mit unserer Studie das Hauptaugenmerk auf solche Familienkonstellationen, in denen zum Beispiel getrenntlebende Mütter und Väter sowie Mütter mit Führungsverantwortung („Familienernährerinnen“) durch Corona vor besonderen Herausforderungen stehen.
Mit einem qualitativen Design wollen wir näher analysieren, wie Familien die verschiedenen Phasen der Pandemie erlebt haben und wie es ihnen gelungen ist, Familienleben, Kinderbetreuung, Homeschooling und Erwerbsarbeit zu vereinbaren. Mit qualitativen Interviews in (bisher) zwei Wellen werden dabei vor allem die Phase des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 und der Winter 2020/21 in den Blick genommen, um so Veränderungsprozesse sichtbar zu machen.
Im Sommer 2020 wurden dafür 20 Mütter und Väter interviewt, 19 von ihren waren im März/April zu einer Wiederholungsbefragung bereit. Ziel war es, Elterngruppen auszuwählen, bei denen wir eine besondere Belastung erwarten. Befragt wurden daher:
- 15 Mütter und 5 Väter mit mindestens einem Kind unter 12 Jahren
- Davon:
- 5 Väter und 6 Mütter, die als Führungskräfte arbeiten
- 7 Mütter und 1 Vater, die vom anderen Elternteil getrennt leben.
Bei der Auswertung der Interviews haben wir bisher schwerpunktmäßig folgende Themen bearbeitet:
- Veränderung der Family-Work und Work-Family-Konflikte
- Entschleunigung und Beschleunigung durch die Pandemie
- Doing Family von Alleinerziehenden während der Pandemie
- Herausforderungen des Homeschoolings
- Männlichkeit und Sorgearbeit in der Corona-Pandemie
- Familienfreundliche Unternehmen in der Corona-Pandemie
- Besondere Herausforderungen für Führungskräfte