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Gute Beispiele der sozialen Integration marginalisierter Jugendlicher

Ausgangslage
Es gibt eine Reihe von Indikatoren, die gesellschaftliche Ausgrenzungen von jungen Menschen markieren:
- Jugendliche kommen der Schulpflicht nicht nach, brechen den Schulbesuch ab, werden als nicht beschulbar eingestuft, erreichen keine Schulabschlüsse, die Mindestvoraussetzung für die Aufnahme einer Berufsausbildung sind.
- Jugendliche wachsen in Stadtteilen auf, in denen Probleme und Belastungen (Armut, Arbeitslosigkeit, Kriminalitätsbelastung, Suchtmittelmissbrauch) konzentriert auftreten, gleichzeitig Ressourcen zur Problemlösung knapp sind.
- Jugendliche wachsen in strukturschwachen Regionen auf, aus denen Arbeitsplätze und Leistungsträger verschwinden und stehen vor der Alternative Abwanderung oder Perspektivlosigkeit.
- Jugendliche verlassen ihre Herkunftsfamilie ohne eine alternative feste Unterkunft, leben auf der Straße, in Notunterkünften, Abbruchhäusern.
- Jugendliche geraten in die „Mühlen“ von polizeilichen Ermittlungen, Justiz und Strafvollzug, es beginnen kriminelle Karrieren, gleichzeitig werden die Jugendlichen von regulären Prozessen der beruflichen und sozialen Integration abgekoppelt.
- Jugendliche aus Zuwanderungsfamilien ziehen sich unter dem Eindruck von Ausgrenzungen und Diskriminierungen von der „Mehrheitsgesellschaft“ zurück oder werden durch fehlende Zugänge zu Ausbildung und Erwerbsarbeit von Möglichkeiten einer eigenständigen Lebensführung auf der Basis eines eigenen Erwerbseinkommens ausgeschlossen.
- Jugendliche mit körperlichen und geistigen Behinderungen stoßen auf Barrieren im Arbeits- und Privatleben, die ihnen eine gleichberechtigte Teilhabe verwehren.
Insbesondere in lokalen Initiativen und Projekten sind Strategien gegen die Ausgrenzung und zur sozialen Integration von marginalisierten Jugendlichen entwickelt und erprobt worden. Dabei hat ein intensives und vielfältiges Experimentieren stattgefunden, bei dem lokale Projekte und Initiativen Initiatoren einer Verbesserung von Methoden und Strategien geworden sind. Die Erfahrungen und Einsichten, die dabei gewonnen wurden und werden, sind allerdings für eine weitere Nutzung durch die Praxis häufig nur schwer zugänglich und nutzbar. Selbst die Ergebnisse wissenschaftlich begleiteter Modellversuche sind nicht immer veröffentlicht oder nicht leicht auffindbar. In vielen Fällen konnte keine externe Evaluation erfolgen, meist existieren nur Selbstbeschreibungen.