Integration junger Ausländerinnen und Ausländer
Bei diesem Projekt handelte es sich um die offene und formative Evaluation von sechs Praxisprojekten der mobilen Jugendsozialarbeit mit ausländischen Jugendlichen im Rahmen des Bundesmodellprogrammes "Mobile Jugendsozialarbeit für junge Menschen ausländischer Herkunft" sowie um die Evaluation der bei der BAG JAW angesiedelten Koordinierungsstelle. Mit dem Programm wurden erstmals im Bereich der Jugendsozialarbeit und Jugendberufshilfe Strategien mobiler bzw. aufsuchender Sozialarbeit modellhaft erprobt, um ausländischen Jugendlichen mittelfristig den Weg in eine Berufsausbildung bzw. berufliche Tätigkeit zu bahnen. Aufgrund der Heterogenität der Modellprojekte hinsichtlich regionaler Rahmenbedingungen, Zielgruppen und entwickelter Strategien wurden evaluative Fallstudien für jeden Projektstandort durchgeführt.
Die Programmevaluation erfolgte unter der Perspektive der Cluster-Evaluation, einem relativ neuen Ansatz aus den USA, der unseres Wissens nach erstmals in Deutschland in der Evaluation eines Modellprogrammes im Kinder- und Jugendhilfebereich angewendet wurde.Im Rahmen des Modellprogrammes wurde zudem das Thema "Kommunale Gesamtkonzepte zur Integration von ausländischen Kindern und Jugendlichen" über eine Expertise und eine kommentierte Bibliographie von Prof. Dr. Filsinger sowie ein dokumentiertes ExpertInnenhearing im November 1998 bearbeitet. Diese Expertise und Dokumentation des ExpertInnenhearings erschienen 1999 im Rahmen des DJI-Projektes als Arbeitspapiere. Die Bibliographie ist über das Internet abrufbar.
Darüber hinaus wurde in diesem Modellprogramm eine Expertise von Prof. Dr. Gaitanides zum Thema "Aus-, Fort- und Weiterbildung im Bereich der interkulturellen Sozialarbeit/Sozialpädagogik mit dem Schwerpunkt interkulturelle Jugendarbeit" erstellt. Diese Expertise ist als Arbeitspapier über das DJI beziehbar. Sowohl die Expertise als auch der Anhang zur Expertise können über das Internet abgerufen werden.
Inhalt und Methoden:
Der Fokus der Evaluation war auf die beiden Schwerpunkte des Modellprogrammes gerichtet: erstens auf die Reichweite des Ansatzes mobiler Jugendsozialarbeit für diese besondere Zielgruppe und zweitens auf die "Brückenfunktion der Projekte" durch Vernetzungsarbeit im regionalen Kontext.
Für die Programmevaluation wurden leitfadengestützte Interviews mit den ProjektmitarbeiterInnen, ExpertInnen aus dem Projektumfeld, Jugendlichen und dem Koordinator durchgeführt. Zudem wurde eine quantitative Erhebung bei den von den Projekten betreuten Jugendlichen zu zwei Erhebungszeitpunkten vorgenommen. Zwischen den Erhebungswellen fanden laufend Rückkopplungen über den Stand der Erhebungen und die Zwischenergebnisse mit den ProjektmitarbeiterInnen, dem Koordinator und den BundestutorInnen statt. In einer abschließenden Erhebungsphase in 1999 wurde die Ergebnisse der Befragungen ergänzt und den Beteiligten rückgekoppelt.