60 Jahre Forschung über Kinder, Jugendliche, Familien und die Institutionen, die sie im Leben begleiten

Wie Kinder in den ersten Lebensjahren betreut werden, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten massiv verändert. Damit gingen Debatten einher, bei denen die Forschungs­arbeiten des DJI eine bedeutende Rolle spielten.

Obwohl sie sich heute stärker am Arbeitsmarkt beteiligen, sind Mütter nach wie vor die Familien­macherinnen – und ihre Herausforderungen im Wesentlichen dieselben wie vor 60 Jahren. Sie zu bewältigen ist allerdings schwieriger geworden, schreibt Christina Boll, Leiterin der DJI-Familienabteilung.

Auch wenn sich heute viele Väter wünschen, mehr Zeit mit ihrer Familie zu verbringen und sich die Kinderbetreuung partnerschaftlich aufzuteilen, ist die Realität eine andere. Welche Gründe es dafür gibt, beschreiben Anna Buschmeyer und Claudia Zerle-Elsäßer.

Gesellschaftliche Debatten und politische Reformen haben von Beginn an die Forschung des DJI geprägt – zeigt die aktuelle Ausgabe des Forschungs­magazins DJI Impulse.

Um zu beschreiben, wie es Kindern und Jugendlichen geht, muss das Umfeld betrachtet werden, in dem sie sich bewegen. Aber auch ihre eigene Perspektive spielt eine wichtige Rolle, erläutern Inga Simm, Susanne Kuger und Hanna Lena Maly-Motta.

Gewalt gegenüber Kindern kann erst besser bekämpft werden, wenn sowohl das Ausmaß von Vernachlässigung, Missbrauch und Misshandlung als auch die Wirksamkeit von Schutzkonzepten umfassend empirisch geklärt werden.

Obwohl das Bewusstsein für ihre Bedürfnisse und Rechte stetig gewachsen ist, leiden viele Pflege- und manche Adoptiv­kinder unter psychischen Belastungen. Beratungs- und Therapie­angebote werden dringend gebraucht, fordern Ina Bovenschen und Heinz Kindler.

Der Weg in eine Ausbildung fällt gerade Jugendlichen mit niedrigen Bildungsabschlüssen häufig schwer. Birgit Reißig, Leiterin des DJI-Forschungsschwerpunkts „Übergänge im Jugendalter“ beschreibt Ursachen und Zusammenhänge.

Um die Bandbreite der Lebensweisen Jugendlicher besser abbilden zu können, hat sich das DJI in den vergangenen Jahren verstärkt den Gruppen gewidmet, die in der Forschung häufig vernachlässigt werden.

Wie sich die Lebens­situationen von Kindern, Jugendlichen und Familien wandeln, erheben die Surveys des DJI seit den 1980er-Jahren. Dabei müssen gegensätzliche Ansprüche immer wieder ausbalanciert werden.

Für das Leben von Kindern, Jugendlichen und Familien haben die Institutionen der Kinder- und Jugendhilfe an Bedeutung gewonnen. Damit ist auch der Bedarf an empirischen Daten zur Langzeitbeobachtung gestiegen.

Im Jahr 1963 nahm das Deutsche Jugendinstitut (DJI) in München seine Arbeit auf. Geforscht wird seither immer entlang gesellschaftlich relevanter Fragestellungen. Ein Überblick über Themen und Meilensteine in der Geschichte des Instituts.