Delinquenz und Viktimisierung: Institutionen

Unterschiedliche Professionen und Handlungsfelder sind an Kinder- und Jugendkriminalitätsprävention beteiligt. Die Prävention von Delinquenz im Kindes- und Jugendalter wird dabei in erster Linie als pädagogische Aufgabe verstanden – nicht nur für die Kinder- und Jugendhilfe, sondern auch für andere Institutionen wie z. B. Justiz, Polizei und Schule.

Die Arbeitsstelle führt längsschnittliche Untersuchungen der am Jugendstrafverfahren beteiligten Personen und Institutionen durch und befragt hierfür insbesondere Jugendrichter:innen und Jugendstaatsanwält:innen sowie Jugendhilfen im Strafverfahren.

Im Rahmen des Forschungsprojekts Jugendgerichtsbarometer 2021/2022 wurden zum zweiten Mal Jugendrichter:innen und Jugendstaatsanwält:innen deutschlandweit zu ihren Arbeitsbedingungen befragt. Die Studie wurde als Online-Erhebung durchgeführt und ist eine erweiterte Wiederholungsbefragung des Jugendgerichtsbarometer 2014. Es handelt sich um ein Kooperationsprojekt mit der Universität Kassel.

Zentrale Themen des Jugendgerichtsbarometer 2021/2022 sind u. a. die Zusammenarbeit von Jugendrichter:innen und Jugendstaatsanwält:innen mit der Jugend(gerichts)hilfe sowie Fragen zur Professionalisierung des Handlungsfelds. Ein Schwerpunkt war dabei die Beobachtung von Veränderungen durch die Umsetzung der EU-Richtlinie 2016/800 bzw. des umsetzenden Gesetzes zur Stärkung der Verfahrensrechte von Beschuldigten im Jugendstrafverfahren. Außerdem hat das Jugendgerichtsbarometer Veränderungen im Arbeitsalltag in den Blick genommen, die im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stehen.

Die Publikation kann hier heruntergeladen werden.

Als Teilmodul des Forschungsprojekts Jugendhilfe im Strafverfahren - neue Gesetzeslage, veränderte Aufgaben und die Perspektive der jungen Menschen erfolgte – nach dem 2011 veröffentlichten Jugendgerichtshilfebarometer – eine wiederholte, bundesweite Online-Befragung der Jugendhilfen im Strafverfahren.

Zentrale Inhalte des Jugendgerichtshilfebarometers 2022 sind u. a. die Organisation, Personal, Struktur und Aufgabenerfüllung der Jugendhilfen im Strafverfahren, Kooperationsbeziehungen und die Angebotsstruktur der Jugendhilfe im Kontext von Jugendstrafverfahren, Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie die Umsetzung und Bewertung der 2019 verabschiedeten Neuregelungen im JGG, die insbesondere auf der Umsetzung der EU-Richtlinie 2016/800 basieren. Es werden zudem fachliche Konsequenzen wie (Heraus-)Forderungen für die Praxis vorgestellt.

Die Ergebnisse sind in Print und Open Access veröffentlicht.

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