Im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) wird in einer jährlichen, bundeslandrepräsentativen Elternbefragung die Betreuung von Kindern von unter 15 Jahren (U15; 2016/2017) bzw. im Nicht-Schul- und Grundschulalter (U12; ab 2018) in Deutschland untersucht.

Eine gute Kinderbetreuung sowie frühe Förderung für alle Kinder gehören für das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) zu den wichtigsten Zukunftsaufgaben in Deutschland. Dabei ist die Schaffung von bedarfsgerechten Betreuungsangeboten eine wichtige Voraussetzung, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für junge Familien zu ermöglichen.

Neben der Abbildung des quantitativen Ausbaus durch Auswertungen der amtlichen Statistik sind es daher vor allem die Wünsche der Eltern, die Auskunft darüber geben, inwieweit das derzeitige Angebot in der Kindertagesbetreuung den tatsächlichen Bedarfen entspricht. Diese elterlichen Bedarfe bzw. Wünsche sind Gegenstand der DJI-Kinderbetreuungsstudie (KiBS).

Die Studie schließt an die von 2012 bis 2015 am Deutschen Jugendinstitut durchgeführte KiföG-Länderstudie an, welche die Betreuungsbedarfe sowie die aktuelle Betreuungssituation von unter dreijährigen Kindern auf Länder- und Bundesebene aus der Perspektive der Eltern untersuchte. Sie geht über ihre Vorgängerstudie hinaus, indem sie zum ersten Mal auch ältere Kinder in den Fokus nimmt.

Die Ausweitung des Altersranges bei den Zielkindern ist vor dem Hintergrund, dass es bislang für Schulkinder keinen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz gibt, besonders wichtig und innovativ. Durch die Elternbefragung kann untersucht werden, welche Eltern bei der Suche nach einem Betreuungsplatz erfolgreich sind und sich durchsetzen. Dies gilt umso mehr, da der Betreuungsbedarf beim Übergang der Kinder zur Schule nicht mit einem Mal wegfällt, sondern fortbesteht. Bisher steht die Bedarfsdeckung, durch den dort geltenden Rechtsanspruch, lediglich bei den Nicht-Schulkindern (U3-Kinder und U6-Kindern) auf relativ sicherem Terrain.

Die Studie befasst sich mit der Betreuung von Kindern im Alter von unter 15 bzw. 12 Jahren aus der Perspektive der Eltern. Folgende Themen werden dabei untersucht:

  • Betreuungssituation und Betreuungsbedarfe, einschließlich informeller Betreuungsarrangements mit beispielsweise den Großeltern oder Geschwistern
  • Zufriedenheit mit dem genutzten Angebot
  • Erwartungen an die Qualität einer Betreuung sowie die Bewertung deren Umsetzung
  • Gründe der Nichtinanspruchnahme von institutioneller Betreuung
  • Schwierigkeiten mit der Organisation der Betreuung
  • Vereinbarkeit von Familie und Beruf
  • Regionale Kontexte und Unterschiede in der Inanspruchnahme von Betreuung

Die DJI-Kinderbetreuungsstudie (KiBS) wird seit 2016 als bundeslandrepräsentative Befragung von ca. 35.000 Eltern von Kindern im Alter von unter 15 Jahren (2016/2017) bzw. 29.000 im Alter von unter 12 Jahren (ab 2018) durchgeführt. Auf Basis von Einwohnermeldeamtsstichproben werden pro Bundesland etwa 2.300 Interviews geführt. Das heißt, in jedem Bundesland werden unabhängig von seiner Größe gleich viele Eltern befragt. Dabei wird der jüngste Altersjahrgang, die Kinder im Alter von unter einem Jahr, jährlich neu gezogen, während die älteren Kinder als Panelbefragung weitergeführt werden. Nicht erfüllte Fallzahlen bei den Panelfällen werden durch sog. Auffrischer-Fälle aufgefüllt.

Alle Interviews werden als Proxy-Interviews mit dem hauptsächlich betreuenden Elternteil (in über 90 Prozent der Fälle die Mutter des Kindes) geführt. Die Befragungsdauer beträgt bei einem telefonischen Interview (CATI) etwa 20 Minuten pro Person.

Kindertagesbetreuung Kompakt:

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Kontakt

+49 89 62306-322
Deutsches Jugendinstitut
Nockherstr. 2
81541 München

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