Implementierung und Evaluation von Familienkompetenzen in Beruf und Weiterbildung
Konzeption und Methode
Vorgesehen war die Implementierung der Kompetenzbilanz in 10 bis 15 weiteren Unternehmen bzw. Weiterbildungseinrichtungen. Eine Erweiterung um etwa zehn bis fünfzehn Erhebungseinheiten sollte nicht nur die Untersuchungsergebnisse auf eine breitere Basis stellen, sondern auch den Radius und die Vielfalt der Einsatz- und Nutzungsmöglichkeiten der Kompetenzbilanz dokumentieren. Außerdem hat sich gezeigt, dass für die Umsetzung der Kompetenzbilanz in die betriebliche Praxis ein längerer Abstimmungsprozess zwischen allen Beteiligten erforderlich ist (z.B. zwischen Unternehmensleitung, Führungskräften, Personalverwaltung, Arbeitnehmervertretung und Belegschaft) und dass dieser Prozess einer Moderation bedarf. Ähnliches gilt für den Bereich der Weiterbildungseinrichtungen. Es war daher vorgesehen, zielgruppenspezifische Workshops (mit Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen, dem Management, Betriebsräten etc.) durchzuführen und soweit möglich auch die Initiierung von betrieblichen Projektgruppen (Fokusgruppen) und deren Beratung. Eine weitere Erfahrung der Erprobungsphase war, dass das Instrument in der vorliegenden Form nur bedingt bei bestimmten Gruppen einsetzbar ist. So konnten z.B. Langzeitarbeitslose und Migranten nur mit einer mündlich modifizierten Kompetenzbilanz arbeiten. Daher sollte im Rahmen der Implementierung das Instrument an spezielle Gruppen angepasst werden. Im Falle der Kompetenzbilanz für Migranten konnte eine vereinfachte Fassung erarbeitet werden, die im Rahmen des Projekts "Integration in den sozialen Nahraum" entwickelt und getestet wurde (vgl. hierzu die entsprechende Projektbeschreibung).Mit der Evaluierung wurde das Ziel verfolgt, exemplarische Aussagen über den Einsatz und die Nutzung des Instruments zu gewinnen. Dabei sollte es auch darum gehen, die Gründe für eine Akzeptanz oder Nichtakzeptanz des Instruments von Seiten der Unternehmen/Institutionen aufzuzeigen. Ferner war vorgesehen, den Kreis der Nutzer und Nutzerinnen zu erhöhen, um exemplarische Aussagen für unterschiedliche Gruppen machen zu können (z.B. Frauen-Männer, Teilzeitbeschäftigte/Vollzeitbeschäftigte, Frauen mit kurzen Familienzeiten/Frauen mit langen Familienzeiten). Ebenso wurde das Ziel verfolgt, die Kompetenzbilanz in die aktuellen Debatten, die zur Erfassung von Kompetenzen aus informellen Lernorten aus unterschiedlichen fachlichen Zusammenhängen wie z. B. der Bildungs- und Weiterbildungsforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung entstanden sind, einzubringen.
Als Methode kamen standardisierte Befragungen bei den Nutzerinnen und Nutzern und qualitative Interviews bei Personalverantwortlichen, Vorgesetzten, LeiterInnen von Weiterbildungsveranstaltungen der teilnehmenden Untersuchungseinheiten zur Anwendung.