Ausgangssituation

Familie hat sich im Zusammenhang mit sozialem Wandel von einer selbstverständlichen Ressource zu einer zunehmend anspruchsvollen Herstellungsaufgabe der Familienmitglieder verändert. Diese müssen vielfältige, teils neue Gestaltungsleistungen erbringen, um Familienleben zu bewerkstelligen. vielfältige, teils neue Gestaltungsleistungen erbringen müssen. Die Verschränkung von individuellen Lebensführungen durch alltägliche Praktiken und Sinngebungsprozesse zu einer familialen Lebensführung hält die besondere Qualität von Familie für die Familienmitglieder selbst und die soziale Funktionsfähigkeit von Familie für die Gesellschaft aufrecht.

Das Konzept der Familie als Herstellungsleistung (doing family) geht auf diese Gestaltungsleistungen ein. Es greift auf Arbeiten der Abteilung Familie und Familienpolitik des DJI sowie auf subjektorientierte, modernisierungstheoretische und praxeologische Studien zum Alltagsleben von Familien auf nationaler wie internationaler Ebene zurück (z.B. Boyce u.a. 1983, Denham 2003, Fiese 2002). Zu unterscheiden sind zwei Formen von Gestaltungsleistungen, die familiale Akteure erbringen (Schier/Jurczyk 2007):

1. Die Gestaltung und Organisation des Alltags mit vielfältigen Praktiken, Balance- und Abstimmungsaktivitäten der Familienmitglieder, um Familie lebbar zu machen. Sie werden in permanenter Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zu einer – mehr oder weniger – gemeinsamen familialen Lebensführung synthetisiert (Jürgens 2001).

2. Die Konstruktion von familialer Gemeinsamkeit, die im alltäglichen und biografischen Handeln permanent neu hergestellt wird. „Familie“ wird im sozialem Handeln, in Interaktionen, im gemeinsamen Tun, im sich Aufeinander beziehen, in der Darstellung nach außen, fortlaufend sozial und sinnhaft neu (re)konstruiert.

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Gefördert / finanziert durch

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