Arbeitsstelle europäische Jugendpolitik
Die „Arbeitsstelle europäische Jugendpolitik“ (AeJP) wurde im Jahr 2019 eingerichtet, um zentrale Fragen europäischer Jugendpolitik aufzugreifen und analytisch zu bearbeiten. Ihre zentrale Aufgabe ist es, wissenschaftsbasiert zur wechselseitigen Stärkung europäischer und nationaler Perspektiven in den jeweiligen Jugendpolitiken beizutragen.
Im Rahmen dieser Aufgabe lässt die Arbeitsstelle sich an zwei Schnittstellen der (europäischen) Jugendpolitik verorten. Zum einen hat sich die AeJP an der Schnittstelle zwischen Deutschland und Europa etabliert und trägt dazu bei, europäische sowie nationale jugendpolitische Diskurse mit Impulsen zu versehen. Dazu werden relevante Themen identifiziert, diskutiert und wissenschaftlich bearbeitet. Zum anderen bewegt sich die AeJP an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis. Hier findet die Vermittlung wissenschaftlicher Ergebnisse in Politik und Praxis, sowie die Übersetzung politischer und praxisbezogener Fragen in wissenschaftliche Diskurse statt. Dies bezieht sich sowohl auf die eigene Forschung der Arbeitsstelle als auch auf vorhandenes Wissen, das für die jeweilige Zielgruppe aufbereitet wird.
Seit dem 01.07.24 sind wir in der neuen Förderphase. Unter der Überschrift „Youth Mainstreaming und Youth Work – in Politik und Gesellschaft die Perspektiven junger Menschen ernst nehmen“ wird die AeJP in vier Arbeitsbereichen (Forschung, Beratung, europäische Berichterstattung, Forschungskooperationen) Wissen und Daten erheben, sammeln, systematisieren, analysieren, aufbereiten und veröffentlichen.
Die AeJP führt empirische Forschungen zu den aufgeführten Themen durch mit dem Ziel, den vorhandenen Wissensstand zu erweitern und zu systematisieren.
Zur Qualitätssicherung des Projektes wurde ein wissenschaftlicher Beirat eingerichtet, in dem Wissenschaftler:innen aus Deutschland, Österreich und Luxemburg vertreten sind, die im Bereich (europäische) Jugendpolitik forschen. Aufgabe des Beirats sein, die Arbeit der Arbeitsstelle im Sinne eines „Critical Friends“ zu begleiten und Zwischenergebnisse mit der Fachgruppenleitung und den Projektmitarbeiter:innen zu diskutieren. Der Beirat dient der Arbeitsstelle somit einerseits als Instrument der Qualitätssicherung und soll anderseits zur Vertiefung der Zusammenarbeit mit Personen und Instituten in Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland, die ebenfalls zu Fragen europäischer Jugendpolitik forschen, beitragen.
Es werden sowohl eigene qualitative und quantitative empirische Erhebungen (im Sinne eines Mixed-Methods-Ansatzes, vgl. Baur et al. 2017) durchgeführt und ausgewertet als auch Sekundäranalysen vorhandener Daten (z. B. von Eurostat, aus europäischen Berichten oder nationalen Forschungsprojekten) vorgenommen.
Konzeptionell bewegt sich die Arbeitsstelle mit ihren Forschungsperspektiven im Rahmen der Polity (Strukturen), Policy (Inhalte) und Politics (Prozesse) und greift somit auf Ansätze der Politikfeldanalyse zurück (vgl. Blum/Schubert 2011). Die jeweiligen Forschungsthemen werden aufgrund der multidisziplinären Zusammensetzung des Teams anhand von Theorien der Soziologie, Erziehungswissenschaften und Politikwissenschaften analysiert. Die Datenerhebung und -auswertung wird methodisch je gegenstandsbezogen angepasst.
Für die europäische Sozialberichterstattung werden die einschlägige amtliche und quasi-amtliche Daten sowie aussagekräftige Forschungsergebnisse erfasst, systematisiert und ausgewertet. Ergänzt durch eine fachpolitische Verortung werden die Ergebnisse im Rahmen wissenschaftsbasierter Berichte zugänglich gemacht.
Referenzliteratur:
Bauer, Nina/Kelle, Udo/Kuckartz, Udo (2017). Mixed Methods. Springer SV, Wiesbaden.
Blum, Sonja/Schubert, Klaus: Politikfeldanalyse (2011). Elemente der Politik, 2. aktualisierte Auflage, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden.