Die Erwartungen der Gesellschaft an Väter hätten sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert, so DJI-Alumnus Prof. Dr. Andreas Eickhorst, Entwicklungspsychologe und Professor für „Psychologische Grundlagen Sozialer Arbeit“ an der Hochschule Hannover, im Interview mit dem Magazin der digitalen Wirtschaft t3n.

Heute würde öffentlich mehr über die Rolle/n von Vätern diskutiert, und Väter seien nun mit dem Problem der Vereinbarkeit von Familie und Beruf konfrontiert, welches Frauen schon länger kennen. „Jetzt, wo beide Geschlechter ähnliche Bedürfnisse nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf haben, werden die Probleme offensichtlich“, so Eickhorst.

Auch der Blick der Wissenschaft auf Väter hat sich laut Eickhorst gewandelt. Väter würden nicht mehr als homogene Gruppe wahrgenommen. Die Vaterrolle hätte mehr Facetten bekommen und würde zunehmend differenzierter.

Doch eine gesellschaftlich gelebte Geschlechtergerechtigkeit sei ein langer Weg. Bis Individuen ein neues Rollenbild verinnerlichten und weitergäben, bräuchte es Zeit – „so lange, bis es Kinder gibt, die mit Eltern aufgewachsen sind, die nicht mehr das klassische Rollenbild vorleben, so der Väterforscher.

Andreas Eickhorst arbeitete von 2013 bis 2017 am Deutschen Jugendinstitut (DJI) in der Abteilung Familie und Familienpolitik, zuletzt als Leiter der Fachgruppe „Frühe Hilfen“. Das DJI ist seit 2007 Kooperationspartner der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im „Nationalen Zentrum Frühe Hilfen“ (NZFH).

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