Frauen und Männer sind gleichermaßen sensitiv bei Beziehungsthemen,
das sagt DJI-Alumnus Prof. Dr. Franz J. Neyer, Professor für Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Gemeinsam mit einem internationalen Team von Psychologinnen und Psychologen fand Neyer im Rahmen einer großangelegten Studie heraus, dass sich nicht nur aus der Wahrnehmung von Frauen, sondern auch aus der von Männern die Zufriedenheit innerhalb einer Beziehung prognostizieren lässt. dafür befragten die Wissenschaftler:innen mehr als 4.000 Paare.
Davon gaben 900 schriftlich Auskunft über ihre Beziehung. Die Angaben von 3.400 weiteren Paaren waren über einen Zeitraum von fünf Jahren langfristiger angelegt. Aus beiden Gruppen-Befragungen leiteten die Forschenden Aussagen darüber ab, wie sich die Beziehungszufriedenheit künftig entwickeln würde. Diese Aussagen bestätigten sich.
Neyer sieht damit auch das durch vereinzelte Studien aus den 1980er-Jahren entstandene Klischee widerlegt, dass Frauen sensitiver für Beziehungsthemen sind als Männer. Es passe zwar ins Geschlechterrollenstereotyp, dass Frauen im Gegensatz zu Männern Beziehungswesen seien, doch dafür habe die systematisch angelegte Studie keinerlei Beweise geliefert. Die Wahrnehmung der Männer sei vielmehr genauso prädiktiv wie die der Frauen, betont Franz Neyer.
Die Langzeitdaten der Studie stammen aus dem Beziehungs- und Familienpanel „pairfam“, das auf Basis eines innovativen Konzepts regelmäßig seit 2008 Daten zu partnerschaftlichen und familialen Beziehungen in Deutschland erhoben hat und das nun nach 14 Jahren endet.
„Mit den Erhebungen der zurückliegenden Jahre hinterlassen wir einen großen Datenschatz, der für Langzeitanalysen erst jetzt richtig nutzbar wird. Die Erfolgsgeschichte geht also weiter“, so Neyer.
Zur IDW-Presseinformation Homepage Prof. Dr. Franz J. Neyer
Interview radioeins (rbb) mit Prof. Dr. Franz J. Neyer