so der Titel der Keynote von DJI-Alumna Tanja Betz, Professorin für Allgemeine Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Kindheitsforschung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, auf dem Online-Kongress „Potenziale der Kindheit – Perspektiven der Frühen Bildung“, den das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Kooperation mit dem Deutschen Jugendinstitut (DJI) veranstaltet hat.

Ziel der Veranstaltung war mit Blick auf den Ausbau der Kindertagesbetreuung in Deutschland in den letzten beiden Jahrzehnten und den damit verbundenen bildungspolitischen und (früh-)pädagogischen Implikationen und Erwartungen, Bilanz zu ziehen und daraus mögliche zukünftige Handlungsbedarfe abzuleiten.

Der quantitative und qualitative Ausbau der Kindertageseinrichtungen in Deutschland implizierte und impliziert u.a. die Erwartung, herkunftsbedingte Ungleichheiten unter Kindern möglichst früh auszugleichen, um gleiche Bildungschancen zu fördern. Tanja Betz erläutert in ihrem Vortrag konzeptionelle Annahmen und empirische Befunde zu ungleichen Kindheiten, die sowohl kompensatorische Wirkungen als auch unbeabsichtigte Nebenwirkungen belegen und formuliert daraus künftige Herausforderungen. Dabei legt sie den Fokus auf ungleiche Bildungschancen bei Kindern von null bis sechs Jahren.

So plädiert die Expertin für Kindheitsforschung unter anderem für ein umfassenderes Verständnis von Wirkungsforschung innerhalb der empirischen Bildungsforschung. Dieses sollte nicht nur den Wirkungsbegriff weiter denken, sondern auch die Nebenwirkungsforschung stärker berücksichtigen. Hilfreich sei hier eine stärkere Kooperation von Forschung und Praxis in Form von Forschungskooperationen und Begleitforschung, um einen fruchtbaren Dialog zwischen Forschung und Praxis zu befördern.

Tanja Betz war von 2007 bis 2010 als wissenschaftliche Referentin in der Institutsleitung des Deutschen Jugendinstituts tätig.

Keynote „Ungleiche Kindheiten“ von Prof.‘in Dr. Tanja Betz

Homepage Prof.‘in Dr. Tanja Betz Johannes Gutenberg-Universität Mainz