Familien mit Migrationsgeschichte

Im Jahr 2020 gab es in Deutschland 3,3 Millionen Familien mit minderjährigen Kindern mit Migrationsgeschichte. Diese sind selbst wiederum sehr heterogen hinsichtlich ihrer Migrationsverläufe, ihrer Lebenslagen und Lebensformen. Forschende des DJI widmen sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln den allgemeinen und spezifischen (prekären) Konstellationen von Migrations- und Fluchtfamilien.
 

Die "Arbeits- und Forschungsstelle Demokratieförderung und Extremismusprävention" (AFS) hat 2022 einen Sammelband zu den aktuellen wissenschaftlichen und fachpraktischen Perspektiven auf lokale Konflikte in der Migrationsgesellschaft herausgegeben.

Zur Publikation "Lokale Konflikte in der Migrationsgesellschaft – Konflikterscheinungen und Konfliktbearbeitung"

Diversität und Wandel der Erziehung in Migrantenfamilien

Im Projekt "Diversität und Wandel der Erziehung in Migrantenfamilien", kurz DIWAN, haben Forschende untersucht, wie sich Erziehung in zugewanderten Familien seit den 1980er Jahren gewandelt hat. Hierbei betrachteten sie Erziehungsziele und -praktiken, die Bedeutung von Geschlechterrollen in der Erziehung sowie Fragen der Mehrsprachigkeit und sprachlichen Erziehung in Familien. Neben Surveydaten waren Angebote und Materialien der Familienbildung und -beratung eine zentrale Quelle für ihre Analysen. Auf Basis der Befunde wurden in Zusammenarbeit mit Praxispartnern Handlungsempfehlungen für die migrationssensible Kooperation mit Eltern erarbeitet.

Weitere Informationen zum DIWAN-Projekt

INFO: Aufwachsen in Migrationsfamilien

Familiale Belange und Arbeitsmarktintegration der Tied Mover aus der Expertenperspektive (TiMEx)

Im Projekt TiMEx beschäftigten sich die Forschenden mit der Frage, welches Erwerbspersonenpotenzial die mit- und nachreisenden Partnerinnen und Partner aufgrund ihrer im Ausland erworbenen Bildung, beruflichen Erfahrung und hohen Erwerbsneigung in Deutschland mitbringen. Sie untersuchten, wie partnerschaftliche und familiale Aspekte der sog. Tied Mover vonseiten unterschiedlicher Akteurinnen und Akteure im Feld der Anwerbung und Integration von Hochqualifizierten und Fachkräften sowie ihrer Familien in Deutschland wahrgenommen und berücksichtigt werden. Aus der Perspektive von Expertinnen und Experten wurden sowohl die Migrationsfamilien als auch die Beratungs- und Unterstützungsangebote in den Blick genommen.

Weitere Informationen zum Projekt TiMEx

Warum Familien Geldleistungen (migrationsspezifisch) nicht in Anspruch nehmen

Ein bis zwei Drittel der Haushalte, die in Deutschland zum Bezug von Grundsicherungsleistungen berechtigt sind, nehmen diese nicht in Anspruch. Eine DJI-Studie ist den möglichen Gründen dafür nachgegangen und hat dabei insbesondere die Barrieren der Inanspruchnahme für Migrantinnen und Migranten in den Blick genommen.

INFO: Warum Familien Geldleistungen nicht in Anspruch nehmen

Verbesserung der psychotherapeutischen Versorgung unbegleiteter junger Flüchtlinge durch gestufte Behandlungsangebote

Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge haben häufig vor oder während der Flucht traumatische Erfahrungen gemacht. Zudem können die Lebensbedingungen in Deutschland belastend für sie sein, etwa der Verlust sozialer Bindungen, das Unwissen über den Verbleib nahestehender Familienangehöriger oder ein ungesichertes Bleiberecht.

Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass geflüchtete Menschen aller Altersgruppen vor diesem Hintergrund ein erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen, insbesondere posttraumatische Belastungsstörungen, aufweisen. Eine frühe Behandlung kann Leid mindern, die Integration erleichtern und den jungen Menschen helfen, Lebensperspektiven für sich zu entwickeln.

Im Rahmen des Projekts BETTER CARE werden zwei bereits erprobte und auf ihre Wirksamkeit hin überprüfte Ansätze zur psychotherapeutischen Versorgung und Unterstützung von unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten in den Regelstrukturen der Jugendhilfe implementiert.

Weitere Informationen zum Projekt BETTER CARE

Unbegleitete und begleitete geflüchtete Jugendliche – Lebenslagen und Integrationsprozesse aus der Perspektive junger Geflüchteter

Die Integration geflüchteter junger Menschen stellt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe dar. Es müssen Chancen und Strukturen eröffnet werden, die es Geflüchteten ermöglichen, eine Zukunftsperspektive zu entwickeln. Ob diese Prozesse gelingen, ist von vielen Faktoren abhängig. Ein unverzichtbares Moment stellen dabei die eigenen Sichtweisen und Erfahrungen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen dar, die ein Forschungsprojekt von 2015 bis 2018 in den Blick genommen hat.

Weitere Informationen zum Projekt "Unbegleitete und begleitete geflüchtete Jugendliche"