Frühe Hilfen und Frühe Bildung
Frühe Hilfen stehen allen Familien offen, richten sich aber insbesondere an Familien in belasteten Lebenslagen. Zu diesen gehören Familien mit Migrationsgeschichte und Fluchterfahrung. Sie zu betreuen und zu begleiten, stellt für Fachkräfte der Frühen Hilfen eine besondere Herausforderung dar. Damit Frühe Hilfen auch bei Familien mit Migrationsgeschichte und Fluchterfahrungen ankommen, müssen sie migrations- und kultursensibel gestaltet sein. Und auch in der Frühen Bildung können die pädagogischen Fachkräfte das Aufwachsen der Kindern unterstützen.
Teilhabe und lokale Steuerung frühkindlicher Bildungs-, Betreuungs- und Erziehungsangebote in Migrationsgesellschaften (TeSMig)
Das Forschungsprojekt TeSMig des Arbeitsschwerpunkts "Zugang und Teilhabe" im Internationalen Zentrum Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung (ICEC) beschäftigt sich damit, welche Bedeutung der Kommune als zentrale Steuerungsebene für eine gelingende Teilhabe an bedarfsgerechten Angeboten für Kinder mit Migrationsgeschichte zuteilwird. Empirische Befunde zeigen, dass Kinder mit Migrationsgeschichte oftmals Betreuungseinrichtungen besuchen, die von vergleichsweise geringer Qualität sind.
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Sprachliche Förderung in der Kita für mehrsprachig aufwachsende Kinder
Im Projekt „Sprachliche Förderung in der Kita“ ging es von 2005 bis 2008 darum, einen spracherwerbstheoretisch fundierten und konzeptionellen Rahmen für die sprachliche Förderung in Kindertageseinrichtungen für die Altersgruppe der drei- bis sechsjährigen Kinder bereitzustellen. Kita-Fachkräfte sollen über eine anregende Umgebung und feinfühliges Handeln Kinder in alltäglichen Situationen systematisch bei der Sprachbildung unterstützen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auch auf mehrsprachig aufwachsenden Kindern sowie auf der Zusammenarbeit mit Eltern.
Weitere Informationen zum Projekt „Sprachliche Förderung in der Kita“
Dieser konzeptionelle Ansatz einer alltagsintegrierten sprachlichen Bildung wurde in den Projekten „Dialoge mit Kindern führen“ (2008 bis 2011) und „Sprachliche Bildung und Förderung für Kinder unter Drei“ (2009 bis 2011) für die Jüngsten erweitert.
Weitere Informationen zum Projekt „Dialoge mit Kindern führen“
Weitere Informationen zum Projekt „Sprachliche Bildung und Förderung für Kinder unter Drei“
Auf dieser Basis entwickelte und erprobte das DJI von 2011 bis 2014 ein Weiterbildungskonzept zur Qualifizierung pädagogischer Fachkräfte für alltagsintegrierte sprachliche Bildung (im Rahmen des Bundesprogramms „Schwerpunkt-Kitas: Sprache & Integration").
Flüchtlingskinder in Kindertagesbetreuung
Unter den Geflüchteten im Jahr 2015 und in den Vorjahren waren auch viele Kinder im Vorschulalter. Ihnen wurde in der öffentlichen Debatte vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit zuteil. In der fachwissenschaftlichen und fachpolitischen Debatte zur Kindertagesbetreuung wurde das Thema Flüchtlingskinder hingegen spätestens seit dem Frühjahr 2015 intensiv aufgegriffen.
Das DJI nahm im Rahmen der Nationalen Bildungsberichterstattung die Situation Geflüchteter Ende 2015/Anfang 2016 zum Anlass, zwischen Januar und März 2016 eine bundesweite Befragung unter mehr als 3.600 Kindertageseinrichtungen durchzuführen. Sie sollte eine erste Orientierung geben, ob und in welchem Umfang Flüchtlingskinder bereits in den Kitas angekommen waren und welche Erfahrungen im Zuge ihrer Aufnahme und Betreuung gemacht wurden. Unter anderem wurde gefragt, wie sich der Zugang von geflüchteten Kindern in die Kitas gestaltet, wie sich die Kitas auf Flüchtlingskinder einstellen und auf welche Unterstützung sie dabei zählen können.
Die in diesem Bericht präsentierten Ergebnisse stellen eine Momentaufnahme dar und die Entwicklung ist seither weiter vorangeschritten. Dennoch kann und will der Bericht Hinweise geben, wie förderliche Rahmenbedingungen für ein gutes Ankommen und eine gelingende Integration geflüchteter Kinder in den Kitas gestaltet werden können.
WiFF Publikationen zum Thema Sprache
Im Rahmen der Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF) wurden seit 2010 elf Expertisen, zwei Wegweiser Weiterbildung und ein Sammelband zum Themenfeld „Sprache“ veröffentlicht.