Damit sich sexuelle Gewalt nicht wiederholt
Wie Mädchen und junge Frauen in Wohngruppen der stationären Kinder- und Jugendhilfe vor Übergriffen geschützt und gestärkt werden können, erklären DJI-Wissenschaftlerin Dr. Susanne Witte und Prof. Dr. Sabina Schutter von SOS-Kinderdorf im Interview
Mädchen und junge Frauen in stationären Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, die Missbrauch und Gewalt erlebt haben, sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, erneut Gewalt zu erleben – auch in Liebesbeziehungen. Welche Mechanismen dazu führen und wie Mädchen und junge Frauen in der stationären Erziehungshilfe besser geschützt und für gelingende Beziehungen gestärkt werden können, haben Forschende am Deutschen Jugendinstitut (DJI) für den Verein SOS-Kinderdorf untersucht.
SOS-Kinderdorf steht als Träger von deutschlandweit 39 Einrichtungen mit 71 Kinderdorffamilien und rund 150 Wohngruppen in besonderer Verantwortung, die von ihm betreuten Mädchen und Jungen zu schützen und zu stärken. Eine unabhängige Aufarbeitungskommission analysierte in diesem Jahr Meldungen über Machtmissbrauch und Übergriffe in den Einrichtungen von SOS-Kinderdorf seit seiner Gründung. Der SOS-Kinderdorfverein sicherte zu, alle Empfehlungen der Kommission für einen verbesserten Kinderschutz aufzugreifen und umzusetzen.
Im Rahmen des Forschungsprojekts mit dem Titel „Beziehungslernen und Prävention von sexueller Gewalt bei Mädchen und jungen Frauen in Wohngruppen der stationären Erziehungshilfe“ haben die Forschenden des DJI seit Januar 2024 zunächst eine Übersicht über den Forschungsstand zu Liebesbeziehungen, Sexualität und Partnerschaftsgewalt bei Mädchen und jungen Frauen erarbeitet und auf dieser Basis Kernthemen für die Praxis der stationären Erziehungshilfen abgeleitet, die nun in Form einer etwa 100 Seiten umfassenden Expertise vorliegen.
Im Interview sprechen die DJI-Projektleiterin und Diplom-Psychologin Dr. Susanne Witte und Prof. Dr. Sabina Schutter, Vorstandsvorsitzende von SOS-Kinderdorf, über die Herausforderungen, Mädchen und jungen Frauen gute Beziehungen und positive Erfahrungen mit ihrer Sexualität zu ermöglichen und gleichzeitig auf ihren Schutz zu achten.
zum Interviewzur Expertise "Beziehungen, Sexualität und Partnerschaftsgewalt bei Mädchen und jungen Frauen in der stationären Erziehungshilfe"zum Projekt „Beziehungslernen und Prävention von sexueller Gewalt bei Mädchen und jungen Frauen in Wohngruppen der stationären Erziehungshilfe“
Kontakt
Dr. Susanne Witte
Leiterin der Fachgruppe "Familienhilfe und Kinderschutz"
+49(0)89/62306-221
witte@dji.de
Uta Hofele
Abteilung Medien und Kommunikation
+49(0)89/62306-446
hofele@dji.de