Ungleichheit im Zugang zu Früher Bildung abbauen
Wie sich die Teilhabe von Kindern aus Migrationsfamilien an frühkindlichen Bildungs- und Betreuungsangeboten verbessern lässt, wird in neuem Forschungsprojekt erhoben
Frühe Bildung ist ein zentraler Aspekt für chancengerechte gesellschaftliche Teilhabe. Doch schon beim Zugang zeigen sich herkunftsbedingte Unterschiede. Aus diesem Grund wird in den kommenden zwei Jahren am Internationalen Zentrum Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung, kurz ICEC, am Deutschen Jugendinstitut (DJI) zu ungleichen Teilhabemöglichkeiten von Kindern an Angeboten der Frühen Bildung und Erziehung geforscht. Untersucht wird das Thema im Projekt „Lokale Steuerung und bedarfsorientierte Kindertagesbetreuung in Migrationsgesellschaften“ (LoKi). Die Wissenschaftlerinnen analysieren im Rahmen eines internationalen Vergleichs kommunale Strategien für eine bedarfsgerechte Teilhabe an frühkindlichen Bildungsangeboten. Dafür werden qualitative Experteninterviews in ausgewählten Kommunen in Deutschland und Schweden durchgeführt. Es geht um die Frage, was Kommunen tun, um die Bedürfnisse von Migrationsfamilien zu berücksichtigen und welche Rahmenbedingungen notwendig sind, um den Zugang ihrer Kinder zu Früher Bildung zu verbessern.
Umgesetzt wird das Projekt unter anderem in Kooperation mit den beiden schwedischen WissenschaftlerinnenProf. Anne-Li Lindgren, Universität Stockholm, und Prof. Tünde Puskás, Universität Linköping. Diese haben für das ICEC eine Expertise zu integrationspolitischen Maßnahmen in der Frühen Bildung und Betreuung in Schweden verfasst. Die Veröffentlichung ist im Frühjahr 2024 geplant. Im April 2024 besuchen sie das ICEC am DJI in München, um in einem Workshop mit Kommunalvertretungen Ergebnisse zu diskutieren und sich mit DJI-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auszutauschen.
Aufgaben des Internationalen Zentrums Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung
Das ICEC wurde im Jahr 2012 am DJI eingerichtet. Zum Aufgabenspektrum des Zentrums gehört, Betreuungssysteme in anderen Ländern zu beobachten, Erfahrungen und Forschungsergebnisse zu bündeln sowie gute Praxis zu identifizieren und durch eigene empirische Forschung Entwicklungen im Bereich frühkindlicher Bildung, Betreuung und Erziehung abzubilden. Das Zentrum unterstützt auf diese Weise den internationalen Transfer von Wissen, politischen Konzepten und Erfahrungen und macht Erkenntnisse aus anderen Ländern für Deutschland nutzbar. Zudem agiert es als Mittler zwischen nationalen und internationalen Akteuren, die sich aus wissenschaftlicher, fachpraktischer und politisch-organisatorischer Perspektive mit Fragen der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung auseinandersetzen.
Weitere Informationen zu Projekten des ICEC zum Thema "Zugang und Teilhabe in der frühen Bildung"Weitere Informationen zum ICECVideointerview mit Birgit Riedel, Leiterin des ICEC, zu Aufgaben und Zielen des ICEC
Kontakt
Dr. Antonia Scholz
Internationales Zentrum Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung (ICEC)
Tel.: 089 62306-370
ascholz@dji.de
Tabea Schlimbach
Internationales Zentrum Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung (ICEC)
Tel.: 0345 68178-16
schlimbach@dji.de
Martin Kern
Abteilung Medien und Kommunikation
Tel.: 089 62306-397
mkern@dji.de