Bildungsarbeit von Kommunen weiterentwickeln
Neue Großprojekte am DJI gestartet: Das Bildungsministerium fördert zwei Kompetenzzentren

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Der Ausstieg aus der Braunkohle ist beschlossen, nachhaltiges Leben und Wirtschaften soll in der Kommune etabliert werden: Solche Wandlungsprozesse erfordern passende Bildungsangebote. Bei der Aufgabe, diese zu schaffen, werden die Kommunen seit diesem Jahr durch die neu gegründeten Kompetenzzentren „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ und „Bildung im Strukturwandel“ unterstützt. An beiden wirkt das Deutsche Jugendinstitut (DJI) zusammen mit weiteren Partnern mit. Alleine am DJI in München und der Außenstelle in Halle wurden 17 neue Stellen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geschaffen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stellt für die Kompetenzzentren in den nächsten drei Jahren insgesamt rund zehn Millionen Euro bereit.
„Mit den Kompetenzzentren haben wir zwei neue Großprojekte für das DJI gewonnen, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Kommunen dabei unterstützen, die Bildungspotenziale für die Menschen in den Regionen zu nutzen – durch die Erhebung und Analyse der dafür notwendigen empirischen Daten“, sagt Institutsdirektor Professor Dr. Thomas Rauschenbach. Beim Bildungsmonitoring und der Zusammenarbeit mit Kommunen hat das DJI jahrelange Erfahrung.
„Kommunen spielen eine entscheidende Rolle dabei, Nachhaltigkeit zu verwirklichen und den Strukturwandel in den ehemaligen Braunkohlegebieten zu gestalten, sagt Professorin Dr. Birgt Reißig, Leiterin des Forschungsschwerpunkts „Übergänge im Jugendalter“ am DJI. „Denn die Veränderungen, die sie anstoßen, wirken sich unmittelbar auf die Menschen vor Ort aus“.
Jungen Menschen in Braunkohle-Revieren Perspektiven bieten
Das Kompetenzzentrum „Bildung im Strukturwandel“ verfolgt vor dem Hintergrund des Kohleausstiegs bis zum Jahr 2038 das Ziel, zusammen mit den Kommunen im Lausitzer Revier, im Rheinischen Revier und im Mitteldeutschen Revier, neue Beschäftigungsmöglichkeiten zu etablieren und dafür beispielsweise neue Angebote im Bereich der Berufs- und Studienorientierung zu entwickeln. Zunächst soll ein regionales Bildungsmonitoring aufgebaut werden, mit dem alle Bildungsangebote vor Ort beobachtet und analysiert werden können. Grundlage dafür bilden unter anderem Daten, die DJI-Forscherinnen und -Forscher erheben, zum Beispiel zum Status-Quo des Bildungsbereichs sowie zur Berufsorientierung und zur Partizipation junger Menschen im Strukturwandel. Das Kompetenzzentrum besteht aus je einem Netzwerkbüro für jedes Braunkohle-Revier. Das Netzwerkbüro für das Mitteldeutsche Revier mit dem Namen „Bildung im Strukturwandel in Mitteldeutschland“ (BiSMit) ist am DJI in Halle angesiedelt.
Bildung für nachhaltige Entwicklung vermitteln: Von der Kita bis zur Volkshochschule
Das Kompetenzzentrum „Bildung – Nachhaltigkeit – Kommune“ (BiNaKom) wurde gegründet, um Bildung für nachhaltige Entwicklung auf kommunaler Ebene umzusetzen, etwa in Bezug auf Mobilität, Land- und Forstwirtschaft und Energie. Kommunen gelten als wichtige Akteure bei der Umsetzung einer sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltigen Entwicklung, weil sie Träger vieler Bildungseinrichtungen sind. Das Kompetenzzentrum BiNaKom wird deshalb deutschlandweit circa 50 Modellkommunen dabei unterstützen, Bildung für nachhaltige Entwicklung von der Kita bis zur Volkshochschule zu vermitteln. Zudem soll das Thema besser in den Strukturen der Kommunen verankert werden, so dass entsprechende Bildungsangebote besser gesteuert werden können. Das Kompetenzzentrum BiNaKom begleitet die Prozesse in den Modellkommunen wissenschaftlich und evaluiert sie: Dabei geht es darum sichtbar zu machen, wo die Kommunen mit ihrer Bildungsarbeit aktuell und im weiteren Verlauf des Projekts stehen, welche Kommunen voneinander lernen können und welche weitergehende Beratung benötigen. Am Kompetenzzentrum BiNaKom arbeitet das DJI mit dem Trägerverein „Kommunales Bildungsmanagement Niedersachsen“ und dem „Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung“ in Leipzig zusammen.
Kompetenzzentrum „Bildung im Strukturwandel in Mitteldeutschland“ (BiSMit)Kompetenzzentrum „Bildung, Nachhaltigkeit, Kommune“ (BiNaKom)
Kontakt
Prof. Dr. Birgit Reißig
Leiterin des Forschungsschwerpunkts „Übergänge im Jugendalter“
0345/68178-33
reissig@dji.de
Uta Hofele
Abteilung Medien und Kommunikation
089/62306-173
hofele@dji.de