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Programme für Mütter mit schädigendem Erziehungsverhalten, das das Risiko oder den Tatbestand einer Kindeswohlgefährdung darstellt

Liel, Christoph (2013):
Programme für Mütter mit schädigendem Erziehungsverhalten, das das Risiko oder den Tatbestand einer Kindeswohlgefährdung darstellt. Eine systematische Analyse der internationalen Forschungsliteratur.
In: Psychologie in Erziehung und Unterricht
Jahrg.: 60, H. 1, S. 11-25

Welche Effekte haben Programme bei Hochrisiko-Müttern auf die Verhinderung (wiederholter) Kindesmisshandlung und Vernachlässigung? Der Artikel beschreibt Methodik und Ergebnisse eines systematischen Forschungsreviews, der Meta-Analysen und Übersichten analysiert, um einen Überblick über erreichbare Präventionswirkungen zu geben, und im Anschluss Evalua¬tionsstudien über einzelne Programme beschreibt (z.?B. Child Maltreatment Prevention Program, Projekt SafeCare, Pathways Triple P). Ergebnisse: 4 Meta-Analysen und zwei Übersichten können moderat positive Effekte der Programme nachweisen. die sich bei selektiver Prävention auf die Senkung des Misshandlungsrisikos und auf die Verhinderung tatsächlicher Gefährdungsereignisse beziehen. Indizierte Präventionsprogramme wurden nur auf das Misshandlungsrisiko hin überprüft, mit ebenfalls moderaten Effektstärken. Die Analyse von 32 Programmevaluationen zeigt, dass selektive Ansätze meist auf die Steigerung des Erziehungswissens ausgerichtet sind, während mit verifizierten Kinderschutzfällen eher problembezogen gearbeitet wird. Bei einem Gruppensetting können flankierende einzelfallbezogene und ins Wohnumfeld zugehende Interventionen die Wirksamkeit steigern This article describes method and results of a systematic review of research literature. First, the average effect of parenting programs for high risk mothers in preventing (further) child abuse and neglect in review of reviews and meta-analysis is analyzed. Second, single evaluation studies are classified and positive outcomes for single programs are described (i.e. Child Maltreatment Prevention Program, Project SafeCare, Pathways Triple P). Results: 4 meta-analyses and 2 reviews show moderate effect sizes of selective prevention programs in reducing risk potential and reports of child abuse. Indicated prevention programs were only tested in reducing the risk of child abuse, also finding moderate effect sizes. 32 evaluation studies show a program array: Selective programs target academic knowledge and parenting skills whereas indicated prevention focuses on mothers’ problem behavior. Group interventions are probably more effective in connection with single sessions or home-visitations.