Publikationen

Doing Gender


Schulewski, Ute (2002):
Doing Gender. Gender Effekte in Handlungsstrategien und Handlungskonstellationen von SozialpädagogInnen in der Jugendberufshilfe.
München/Leipzig Deutsches Jugendinstitut
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Geschlechtsidentität und berufliche Identität werden in der Praxis sozialpädagogischer Arbeit noch weitgehend getrennt voneinander thematisiert. Geschlechtsidentität und geschlechtsspezifische Rollenzuweisungen sind grundlegende gesellschaftlich und psychologisch fundierte Orientierungsschemata. Beruflichkeit orientiert sich zumeist an als männlich definierten Kategorien wie Leistung und Rationalität und der Maßstab ihrer Bewertung ist eine angenommene nicht wirklich vorhandene normale männliche Berufsbiographie. Sozialpädagogik oder andere Fachgebiete werden entpersonalisiert und männliche und weibliche Fachkräfte auf geschlechtslose Sachlichkeit reduziert.
Im Kooperationsgefüge eines Teams wie im Kontext von Institutionen werden Frauen und Männer jedoch als männliche oder weibliche BerufsvertreterInnen aktiv und wahrgenommen. Sie gestalten auf der Grundlage ihrer Geschlechtlichkeit ihr Handeln, ebenso werden ihnen je nach Geschlecht verschiedene Aufträge und Handlungsweisen zugestanden.
Ziel dieser Ausführungen ist es, das Zusammenwirken von Geschlecht und beruflichem Handeln im Handlungskontext und daraus resultierende Wechselwirkungsprozesse in der Zusammenarbeit in Teams zu beleuchten. Damit wird ein Beitrag zum tieferen Verständnis der Herstellungsprozesse von Geschlechterverhältnissen im beruflichen Handeln geleistet.