Wie sich die Pandemie auf die psychische Gesundheit von Kindern auswirkt
Publikation des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) und DJI zu pandemiebedingten Belastungen auf die Gesundheit von Kindern veröffentlicht
Wie haben sich pandemiebedingte Belastungen wie Homeschooling, Quarantäne, eingeschränkte Freizeitmöglichkeiten und Kontakte auf die Gesundheit von Kindern ausgewirkt? Dieser Frage geht der aktuelle WIdOmonitor des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) nach, der in Kooperation mit dem Deutschen Jugendinstitut (DJI) durchgeführt wurde.
Die Befragung von Müttern drei- bis zwölfjähriger Kinder im Februar und März 2022 hatte zum Ziel, pandemiebedingte Belastungen der Kinder zu erfassen, Subgruppen mit erhöhter Vulnerabilität zu identifizieren und Versorgungsbedarfe zu erheben. Nach Einschätzung der Mütter ist die Mehrheit der Kinder gesundheitlich relativ gut durch die Pandemie gekommen. Eine Verschlechterung der körperlichen Gesundheit ihrer Kinder geben 16 Prozent der Befragten an, Einbußen bei der seelischen Gesundheit 35 Prozent. Überdurchschnittlich häufig betrifft dies Familien mit niedrigem Haushaltseinkommen. Bis zu einem Fünftel der befragten Mütter berichtet von während der Pandemie erstmals aufgetretenen Verhaltensauffälligkeiten ihrer Kinder.
Hilfe bei der Bewältigung der pandemiebedingten Belastungen erhoffen sich Mütter mit hoher Bildung und hohem Einkommen insbesondere von Sportvereinen, Alleinerziehende vor allem von Schulpsychologen, Schulsozialarbeitern und Erziehungsberatungsstellen.
„Dass Kinder und Jugendliche gravierend von den langfristigen Folgen der Coronapandemie betroffen sind, aber bislang in den diesbezüglichen politischen Entscheidungsprozessen nicht ausreichend gut Berücksichtigung fanden, wurde vielfach angemahnt. Die hier berichteten Ergebnisse unterstreichen, wie groß der Anteil Betroffener ist und wie schwerwiegend die Probleme sind“, erläutert Dr. Susanne Kuger, Abteilungsleiterin des Zentrums für Dauerbeobachtung und Methoden am DJI. Der Fragebogen für die Studie des WIdO ist unter Mithilfe des DJI-Teams „Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten (AID:A)“ entstanden. Viele Konstrukte wurden in beiden Studien vergleichend erhoben.
Pressemitteilung des WIdOWIdOmonitor Ausgabe 1/2022 mit Zahlen und Fakten (PDF)DJI-Abteilung Zentrum für Dauerbeobachtung und Methoden
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Abteilung Medien und Kommunikation
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