Nachruf auf Prof.in Cornelia Helfferich

Das DJI trauert um Prof.in Dr.in habil. Cornelia Helfferich, die am 23. November 2021 verstorben ist

Foto: Marc Doradzillo

08. Dezember 2021 -

Bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Deutschen Jugendinstituts (DJI) hat die Nachricht vom Tod von Prof.in Cornelia Helfferich, die für die Jugend-, Geschlechter- und Familiensoziologie sowie die Methodenlehre in Deutschland großes geleistet hat, Bestürzung und Trauer ausgelöst.

Cornelia Helfferich war eine Ausnahmeforscherin, die bundes- und europaweit zu Geschlechterfragen arbeitete und über Jahrzehnte mit ihren Projekten zu Familiensoziologie unter Geschlechteraspekten sowie Gewalt im Geschlechterverhältnis auf den wissenschaftlichen und politischen Diskurs einwirkte. Sie setzte dabei auf qualitative Forschung und die Kombination von Forschungsmethoden, wie standardisierte Forschung, Bevölkerungsbefragungen und qualitative Zugänge. Zudem baute sie die Biografieperspektive aus. Viele Projekte griffen das Thema Diversität, insbesondere die Frage von Migrationserfahrungen auf.

Viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des DJI haben von ihren Büchern sehr profitiert, etwa von dem Lehrbuch „Die Qualität qualitativer Daten“ oder von der Publikation „Familie und Geschlecht: Eine neue Grundlegung der Familiensoziologie“.

Für das Deutsche Jugendinstitut war Prof.in Helfferich nicht nur eine ausgezeichnete Wissenschaftlerin, sondern auch wichtige Kooperationspartnerin. Sie hat zusammen mit dem DJI unter anderem zwei Forschungsprojekte durchgeführt, in denen Grundlagen und Möglichkeiten der Prävention sexueller Gewalt im Jugendalter untersucht wurden. Ein drittes Projekt in dieser Themenlinie hat sie angestoßen, kann den Start im Januar 2022 aber nicht mehr erleben. Sie stand dem DJI immer wieder für Methodenberatungen, Gutachten und Anfragen zur Verfügung. Für ihre Unterstützung und Kooperation sind ihr die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des DJI sehr dankbar. Sie werden sie in lebendiger Erinnerung behalten.