Erfahrungen und Vorstellungen junger Menschen in der Politikberatung
Die Beteiligungspraxis junger Menschen auf Bundesebene steht im Mittelpunkt eines aktuellen Berichts des Bundesjugendkuratoriums
Das Bundesjugendkuratorium (BJK) hat sich in der 20. Legislaturperiode im Rahmen einer Online-Befragung und eines Workshops mit jungen Menschen über ihr politisches Engagement in der Politikberatung auf Bundesebene ausgetauscht. Im Fokus standen die aktuellen Bedingungen von entsprechenden Beteiligungsformaten und mögliche Ansatzpunkte, diese zu verbessern beziehungsweise nachhaltig zu sichern. Die Erfahrungsberichte und Ideen der jungen Menschen sind in der heute veröffentlichten Publikation dokumentiert.
Strukturelle Barrieren, praktische Herausforderungen und unterschiedliche Erfahrungen
Die Beteiligungsformate der Bundesministerien, die Einbindung der jungen Menschen und die organisatorische, fachliche aber auch pädagogische Unterstützung und Begleitung sind sehr unterschiedlich. Praktische Herausforderungen für die jungen Menschen sind unter anderem der zeitliche und organisatorische Aufwand sowie die mitunter hohen Auslagen von Kosten, die beispielsweise für Reisen anfallen. Diese und weitere strukturelle Barrieren verstärken die Problematik ungleicher Zugänge zu Beteiligungsmöglichkeiten. Auch wird die fehlende Rückmeldung zu den Beratungsergebnissen vielfach angemerkt: Sie erfahren oft nicht, ob und inwieweit ihre Vorschläge Gehör und Eingang in bestimmte Prozesse gefunden haben und betonen auch, dass mehr Austausch erforderlich sei, um die eigene Rolle und externe Erwartungen zu klären.
Transparenz und Wertschätzung sind ein wichtiges Anliegen
Eine gelingende Beteiligung junger Menschen erfordere ein Bewusstsein auf Seiten der jeweiligen Bundesministerien für die Bedeutung von Jugendbeteiligung, eine frühzeitige Einbindung in Beratungs- und Diskussionsprozesse sowie die Bereitstellung wichtiger Hintergrundinformationen. Für zukünftige Beteiligungsformate wünschen sich junge Menschen feste und erreichbare Ansprechpartner:innen und einen wertschätzenden Umgang.
Aufgaben und Zusammensetzung des BJK
Das BJK berät die Bundesregierung in grundsätzlichen Fragen der Kinder- und Jugendhilfe sowie in Querschnittsfragen der Kinder- und Jugendpolitik. Dem BJK gehören bis zu 15 Sachverständige aus Politik, Verwaltung, Verbänden und Wissenschaft an. Die Mitglieder wurden durch die Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend für die Dauer der laufenden Legislaturperiode berufen. Die „Arbeitsstelle Kinder- und Jugendpolitik“, die am Deutschen Jugendinstitut (DJI) angesiedelt ist, unterstützt das Gremium. DJI-Direktorin Prof. Dr. Sabine Walper ist ständiger Gast im Bundesjugendkuratorium.
Kontakt
Sofie Jokerst
Wissenschaftliche Referentin
Arbeitsstelle Kinder- und Jugendpolitik
Tel: 089/62306-467
jokerst@dji.de
Marion Horn
Abteilung Medien und Kommunikation
Tel.: 089/62306-311
horn@dji.de