Zunehmende Isolation und sozialer Rückzug bei jungen Menschen
40% der Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen verbringen oft ihre Freizeit alleine. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Befragung in Halle (Saale)
Junge Menschen verbringen ihre Freizeit zunehmend allein. Eine repräsentative Studie aus Halle (Saale) zeigt, dass die Isolation und der soziale Rückzug bei Kindern und Jugendlichen stark zugenommen haben. So gaben 40 Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen an, täglich oder mehrmals pro Woche ihre Freizeit allein zu verbringen, während dieser Anteil in der Vorgängerstudie von 2018 noch bei 26 Prozent lag.
Die Daten zeigen zudem, dass informelle soziale Kontakte bei Kindern und Jugendlichen im Vergleich zum Jahr 2018 zurückgegangen sind. Dies betrifft regelmäßige Treffen mit Freundinnen und Freunden aus der Nachbarschaft, der Clique, aus der Klasse oder anderen Freundeskreisen – selbst gemeinsame Zeit mit eventuellen Partnerinnen und Partnern ist für Jugendliche seltener geworden. Der wichtigste Bezugspunkt für alle untersuchten Altersgruppen bleibt hingegen die Familie, mit der junge Menschen am häufigsten ihre Freizeit verbringen.
Diese Ergebnisse stammen aus der aktuellen, repräsentativen Kinder- und Jugendstudie der Stadt Halle (Saale), die als zentrales Instrument für die Jugendhilfeplanung dient. Bereits im Jahr 2018 hatte das Deutsche Jugendinstitut (DJI) eine Vorgängerstudie durchgeführt. Durch die Replikation der Messinstrumente konnten nun Entwicklungstrends und Veränderungen im Vergleich zur vorpandemischen Zeit aufgezeigt werden.
Zur Halleschen Kinder- und JugendstudieDJI-Forschungsprojekt "Was geht 2.0? Hallesche Kinder- und Jugendstudie 2024"
Kontakt
Prof. Dr. Birgit Reißig
Leiterin Abteilung „Übergänge im Jugendalter“
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reissig@dji.de
Martin Kern
Abteilung Medien und Kommunikation
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