DJI Kolloquium online
Die Rolle öffentlicher Kinderbetreuung für die Karrieren von Müttern
Elternschaft hat schwerwiegende finanzielle Folgen. Gezeigt hat dies unter anderem die US-Ökonomin Claudia Goldin, die für ihre Forschung zu geschlechtsspezifischen Unterschieden am Arbeitsmarkt den Wirtschaftsnobelpreis im Jahr 2023 erhalten hat. Die Wissenschaft hat dafür den Begriff „Child Penalty“ geprägt, die Abstrafung fürs Elternsein. Nach aktuellem Stand trifft diese vor allem die Mütter, weniger die Väter. In Deutschland ist das Phänomen besonders ausgeprägt. Mit ein Grund ist, dass viele Frauen nach der Geburt von Kindern Teilzeit in den Beruf zurückkehren und zu Hause mehr unbezahlte Sorgearbeit leisten.
Im Rahmen des Kolloquiums soll der Frage nachgegangen werden, ob und inwiefern der massive Ausbau öffentlicher Betreuungsplätze für unter Dreijährige – angestoßen durch familienpolitische Maßnahmen zwischen 2005 und 2008 – zu einer Verbesserung der Erwerbsverläufe von Müttern beitragen konnte. Der Fokus liegt dabei auf der Qualität des Wiedereinstiegs in den Beruf und den mittelfristigen Aufstiegschancen von Müttern im Arbeitsmarkt.
Referierende
Geske Rolvering ist Doktorandin am Lehrstuhl für Public Economics an der Universität Passau. Sie hat Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München und Volkswirtschaftslehre an der Universität Maastricht studiert. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der angewandten Mikroökonomie, insbesondere in der Bevölkerungs- und Arbeitsmarktökonomie.