DJI Kolloquium online

Jenseits der Kernfamilie

Datum: 16. Juli 2024 13:00 Uhr - 14:30 Uhr

Neue Daten zu Verwandtschaftsnetzwerken zeigen matrilineare Neigungen, Auswirkungen von Scheidungen und die Bedeutung erweiterter Verwandtschaftsbeziehungen

Diese Studie analysiert erstmalig einzigartige Verwandtschaftsnetzwerkdaten von 25- bis 35-jährigen Erwachsenen in sieben westlichen Ländern (N = 9.377 Personen; 163.117 Dyaden). Die Ergebnisse zeigen, dass erweiterte Verwandte eine zentrale Rolle für junge Erwachsene spielen, Verwandtschaftsnetzwerke häufig matrilineare Neigungen aufweisen und elterliche Trennungen tiefgreifende Auswirkungen auf Familienbindungen hat, insbesondere die väterliche Bindung wird geschwächt. Die Kompensation dieser Verluste durch Verwandte ist in den meisten Ländern eher begrenzt, aber in den USA signifikant.

Referent:
Prof. Dr. Thomas Leopold ist Professor für Methoden der empirischen Sozialforschung am Institut für Soziologie und Sozialpsychologie an der Universität zu Köln. Vor seiner Tätigkeit in Köln war er Associate Professor am Institut für Soziologie an der Universität Amsterdam. Er promovierte an der Universität Bamberg und absolvierte ein Max Weber Postdoctoral Fellowship am European University Institute. Professor Leopold leitet das ERC Starting Grant-Projekt KINMATRIX. Zuvor hat er das NORFACE-Projekt CRITEVENTS geleitet. Seine Forschung erstreckt sich über die Themengebiete der sozialen Demographie, Familienbeziehungen und Lebenslaufforschung.