Datum: 25. Oktober 2018, 13:00 Uhr bis 16:30 Uhr, anschließend Get-together

Veranstalter: Deutsches Jugendinstitut

Ort: Deutsches Jugendinstitut
Konferenzzone, K1
Nockherstr.2
81541 München

Anmeldung noch bis zum 4. Oktober möglich!

30 Jahre Surveyforschung für die Sozialberichterstattung sind Anlass für das DJI, mit dieser wissenschaftlichen Fachtagung die Entwicklung der DJI-Dauerbeobachtung kritisch reflektierend und mit einer Prise nicht ganz ironiefreiem Humor Revue passieren zu lassen, um dann den Bogen zum heutigen DJI-Survey „AID:A: Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten“, zu dessen aktuellen Themen sowie zu dessen Ansatz und Anspruch zu schlagen.

Nach der Begrüßung und Einführung in das Thema durch DJI-Direktor Professor Dr. Thomas Rauschenbach lädt „Zeitzeuge“ Professor Dr. Hans Bertram, ehemaliger DJI-Direktor und ein richtungsweisender Impulsgeber für die DJI-Surveyforschung zu einem Resümee über die Anfänge der DJI-Dauerbeobachtung ab Mitte der 1980er-Jahre ein. Dr. Walter Bien, langjähriger Leiter des Zentrums für Dauerbeobachtung und Methoden am DJI, gewährt (s)einen Einblick in die besonderen Herausforderungen und Bedingungen einer möglichst lebensnahen Lebenslagenforschung.

Schließlich skizziert Dr. Susanne Kuger, als neue Leiterin des Zentrums für Dauerbeobachtung und Methoden am DJI, im Kontext von AID:A 2019 aktuelle und zukünftige Fragestellungen und Themen einer Sozialberichterstattung zu Kindheit, Jugend und Familie.

Mitte der 1980er-Jahre lagen über die Lebensrealität von Familien und die Einstellung zu Kindern kaum gesicherte Informationen vor. Vor diesem Hintergrund gelang es dem damaligen DJI-Direktor Prof. Dr. Hans Bertram, mithilfe des zuständigen Bundesministeriums mit dem Familiensurvey eine neue Untersuchungskonzeption zu realisieren, die den Wandel und die Entwicklung der Lebensformen von Familien in der damaligen Bundesrepublik sichtbar machte.

Damit begann eine forschungsstrategische und organisatorische Umgestaltung, die sog. „quantitative Wende“ des Instituts. Anfangs noch stark auf Dokumentation und Sekundäranalysen beschränkt, richtete das DJI seinen Fokus von da an vermehrt auf sozialwissenschaftliche Grundlagenforschung in dem Bestreben, für den satzungsgemäß verankerten wissenschaftsbasierten Beratungsauftrag eine solide, methodisch unanfechtbare empirische Basis zu schaffen. Im Jahr 1987 wird die Abteilung „Sozialberichterstattung“ des Deutschen Jugendinstituts (DJI) gegründet. Sie firmiert heute als „Zentrum für Dauerbeobachtung und Methoden“. Das Zentrum analysiert die Lebenslagen von Kindern, Jugendlichen und Familien auf der Basis vergleichbarer empirischer Untersuchungen und berät zugleich das Haus in allen Fragen empirischer Forschung.

Die Ergebnisse der ersten Befragungswelle des „DJI-Familiensurvey“ wurden regional differenziert im Vergleich mit der amtlichen Statistik dargestellt und erschienen 1991 unter dem Titel „Die Familie in Westdeutschland – Stabilität und Wandel familialer Lebensformen“ Das Buch initiierte eine Reihe, in der bis 2008 14 Bände erschienen sind. Nach der Reform der Organisationsstruktur des DJI im Jahr 2000 wurde auch der „DJIJugendsurvey“ in das Zentrum für Dauerbeobachtung und Methoden integriert. Der 1989 in der Abteilung „Jugend und Politik“ gestartete Jugendsurvey verstand sich zunächst als Instrument zur Dauerbeobachtung der politischen Orientierungen Jugendlicher. Mit dem neuen Direktor Prof. Dr. Thomas Rauschenbach, der dem DJI seit 2002 vorsteht, wurde der Fokus auf die allgemeinen Lebenslagen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen erweitert. Erstmalig wurde in Deutschland ein Kinderpanel realisiert und kurze Zeit später im Kontext der aufkommenden Debatte um die Betreuung für Kinder unter drei Jahren eine umfangreiche DJI-Kinderbetreuungsstudie mit Blick auf die Bedürfnisse der Eltern durchgeführt. Aus diesen unterschiedlichen Surveys und Themenstellungen entwickelte sich schließlich die Idee, den gesamten Lebenslauf von Kindern, Jugendlichen und Familien in einem integrierten Survey „Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten“ (AID:A) in den Blick zu nehmen.

Die zentrale Fragestellung dabei ist, welche persönlichen, familialen und institutionellen Bedingungen für ein erfolgreiches Aufwachsen von Bedeutung sind. Die erste große AID:A-Befragung mit 25.000 Personen wurde als Haushaltsstichprobe im Jahr 2009 durchgeführt. Weitere repräsentative Befragungen folgten und folgen in regelmäßigen Abständen. Neben dem „Zentrum für Dauerbeobachtung und Methoden“ sind bei diesem Großprojekt auch alle anderen wissenschaftlichen Arbeitseinheiten des DJI beteiligt. Durch die Einbindung des gesamten Instituts in die Lebenslagenforschung erweiterte sich der Schwerpunkt des Zentrums für Dauerbeobachtung und Methoden. Neben den eigenen inhaltlichen Fragestellungen wurde der forschungsbezogene Dienstleistungscharakter für das gesamte Institut verstärkt.

13:00 Uhr  Anmeldung und Einlass
 
13:45 UhrBegrüßung der DJI-Alumni
Wolfgang Müller, Alumni-Betreuer, ehemaliger Verwaltungsdirektor und stellvertretender Vorstandsvorsitzender Deutsches Jugendinstitut e.V.
 
14:00 UhrBegrüßung und Einführung ins Thema
Prof. Dr. Thomas Rauschenbach, Direktor und Vorstandsvorsitzender Deutsches Jugendinstitut e.V.
 
14:15 UhrEin Rückblick: Das DJI, die politische Wende 1984 und die neue Legitimation staatlicher Forschungsförderung auf der Basis empirischer Dauerbeobachtung
Prof. em. Dr. Hans Bertram, Humboldt-Universität zu Berlin
 
15:00 UhrEin Einblick: Umsetzung erfolgreicher Lebenslagenforschung als Balanceakt zwischen Anspruch und Wirklichkeit
Dr. Walter Bien, ehemaliger Leiter des Zentrums für Dauerbeobachtung und Methoden am DJI
 
15:45 UhrEin Ausblick: Aktuelle und zukünftige Herausforderungen der Sozialberichterstattung zu Kindheit, Jugend und Familie
Dr. Susanne Kuger, Leiterin des Zentrums für Dauerbeobachtung und Methoden am DJI
 
16:30 UhrBuffet und Ausklang

Andrea Macion

Alumni-Referentin
Zentrale Verwaltung

Deutsches Jugendinstitut e.V.
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Telefon: +49 89 62306-218
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