Deutsches Zentrum für Psychische Gesundheit mit DJI als Partner ist gestartet
Das bundesweite Zentrum will die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Ballungsräumen nachhaltig verbessern
Versorgungslücken schließen, Präventionsangebote stärken, Therapien nachhaltig verbessern: Mit diesen Zielen hat das Deutsche Zentrum für Psychische Gesundheit (DZPG) am 1. Mai 2023 seine Arbeit aufgenommen. Das Teilkonsortium LifeTBT unter der Federführung der Ruhr-Universität Bochum ist mit sieben Forschungsprojekten in die zweijährige Aufbauphase gestartet. Das Deutsche Jugendinstitut (DJI) ist mit dem Projekt „Mapping psychosozialer Unterstützungsangebote und Kooperationsstrukturen“ beteiligt. LifeTBT stellt die gesamte Lebensspanne und die Lebensumwelten in den Mittelpunkt und fokussiert die gezielte Integration von Labor-, Interventions-, Feld- und Umweltforschung (Environment).
Etwas mehr als zwei Jahre sind vergangen, seit LifeTBT als eine von sechs wissenschaftlichen Teilkonsortien im Bundesgebiet den Zuschlag für das DZPG erhalten hat. Nach einer umfangreichen Konzeptentwicklungsphase geht es nun daran, die gesteckten Ziele umzusetzen. Dafür stehen dem Bochumer Team und seinen Verbundpartnern in der Aufbauphase insgesamt 4,8 Millionen Euro zur Verfügung. Nach den ersten zwei Jahren soll das Zentrum dann mit bis zu 30 Millionen Euro jährlich von Bund und Ländern gefördert werden.
Aufgaben und Ziele
Die schwerwiegenden individuellen und gesamtgesellschaftlichen Folgen psychischer Erkrankungen sind Ausgangspunkt, und deren nachhaltige positive Beeinflussung das zentrale Ziel des DZPG. Um diese Versorgungslücken zu schließen, legt das DZPG ein translationales Forschungsprogramm auf, das die Förderung von psychischer Gesundheit und Resilienz in den Mittelpunkt stellt, die gesellschaftliche Wahrnehmung psychischer Erkrankungen steigert und die durch psychische Erkrankungen verursachten Belastungen über alle Altersgruppen in den nächsten 15 Jahren positiv beeinflusst. Mit seinen Projekten wird LifeTBT die zentralen Anliegen des DZPG von Beginn an mitgestalten. Die Themen sind vielfältig: Wie entwickeln sich psychische Erkrankungen über die Lebensspanne hinweg? Wie stehen sie mit den Lebenswelten der Betroffenen – vor allem Arbeit, Schule und Familie – im Zusammenhang? Wo finden Betroffene Hilfe? Und wie können Therapien in Zukunft noch wirksamer gestaltet werden?
Beirat und Kinderrat werden einbezogen
Versorgungslücken von psychosozialen Unterstützungsangeboten sind besonders ausgeprägt bei Kindern und Jugendlichen. Neben Projekten, die insbesondere auf diese Altersgruppe fokussieren, sollen auch spezielle Forschungsinfrastrukturen – beispielsweise zu Therapieangeboten und einschlägigen Datenerhebungen – geschaffen werden. Und auch die Beteiligung von Patient:innen spielt von Beginn an eine große Rolle: Ein Betroffenen- und Angehörigenbeirat sowie ein Kinderrat werden in die Projekte einbezogen.
Mapping von Angeboten und Kooperationen
Das am DJI angesiedelte Projekt plant einerseits in quantitativen Analysen die Bedarfe von Familien, Kindern und Jugendlichen an psychosozialen Unterstützungsangeboten in ganz Deutschland zu untersuchen. Andererseits werden in sozialräumlichen Analysen die Unterstützungslandschaft für Kinder und Familien für zwei Regionen in Deutschland – in ausgewählten Stadtteilen von Bochum und Halle/Saale – analysiert. Qualitative Interviews mit den Fachkräften tragen unter anderem auch zur Identifikation von Netzwerk- und Kooperationsstrukturen vor Ort bei.
Partner und Standorte
LifeTBT hatte im Frühjahr 2021 in einem mehrstufigen Bewerbungsprozess den Zuschlag für das DZPG erhalten. Partner des Bochumer Teams sind neben dem DJI die Philipps-Universität Marburg (UMR), die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), das Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF), das Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID) und das Leibniz-Institut für Arbeitsforschung Dortmund (IfADo). Zu den weiteren Standorten des DZPG gehören Berlin, Jena, Mannheim, München und Tübingen.
Ausführliche PresseinformationDJI-Abteilung „Zentrum für Dauerbeobachtung und Methoden“
Kontakt
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Leitung der Abteilung
„Zentrum für Dauerbeobachtung und Methoden“
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Abteilung Medien und Kommunikation
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