DJI an neuem Forschungsverbund zu Untersuchungen des Familienlebens in Bayern beteiligt

Das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst fördert das Verbundprojekt „ForFamily“ über vier Jahre mit 3,6 Millionen Euro

19. Januar 2024 -

Im Januar 2024 startet der neue Forschungsverbund „Familienleben in Bayern – Empirische Einsichten zu Transformationen, Ressourcen und Aushandlungen (ForFamily)“. Der Verbund ist auf vier Jahre angelegt und hat ein Fördervolumen von 3,6 Millionen Euro. Die Förderung erfolgt durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst. Das Deutsche Jugendinstitut (DJI) ist mit zwei Teilprojekten beteiligt.

Untersucht werden der gesellschaftliche Wandel und seine Wechselwirkungen mit Familien. Dabei wird nach den strukturellen Rahmenbedingungen von Familien gefragt und den unterschiedlichen Ressourcen, auf die diese zurückgreifen können. Zudem sollen Aushandlungsprozesse innerhalb von Familien analysiert werden. Dabei wird besonderen Wert auf die multi- und interdisziplinäre Zusammenarbeit gelegt.

 

Teilprojekt „Familienwohnen in Gemeinschaft und Nachbarschaft: Praktiken, Ressourcen und sozial-ökologische Transformationen“

Die DJI-Fachgruppe „Familienpolitik und Familienförderung“ untersucht im Teilprojekt „Familienwohnen in Gemeinschaft und Nachbarschaft: Praktiken, Ressourcen und sozial-ökologische Transformationen“, kurz FageNa, Familienwohnen in gemeinschaftlichen Wohnformen. Im Fokus steht dabei die Schnittstelle zwischen Wohnen, Care-Arbeit und nachhaltigem Leben. Unter der Leitung von Grundsatzreferentin Dr. Martina Heitkötter wird untersucht, ob und inwieweit gemeinschaftliches Wohnen den Familienalltag und das Familienwohnen in sozialer und stadträumlicher Hinsicht verändert. Anhand der Aspekte Organisation von Care-Arbeit, nachhaltiger Lebensweisen und Quartiersentwicklung wird diese Frage multimethodisch analysiert. Die Fachgruppe knüpft damit inhaltlich an das abgeschlossene Projekt „Familien in gemeinschaftlichen Wohnformen“, kurz FageWo, an und baut eine Forschungslinie „Wohnen und Familie“ auf. Das Teilprojekt  wird in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Urban Design der Technischen Universität München (TUM) durchgeführt.

 

Teilprojekt „Familien in heterogenen Kontexten gut erreichen“

Im Zweiten Teilprojekt des DJI mit dem Titel „Familien in heterogenen Kontexten gut erreichen (FamHeKon)“ stehen Familienleitbilder von Fachkräften der Sozialen Arbeit im Mittelpunkt. Denn um Familien gut erreichen und beraten zu können, müssen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fachpraxis der Komplexität und Heterogenität von Familien begegnen und sich auf neuen Kanälen und in attraktiven Formaten für ihre Ansprache öffnen. Dabei ist die Kommunikation stark bestimmt durch die Leitbilder, die Fachkräfte von den Familien selbst sowie über die Ausgestaltung „gelungener Erziehung“ haben. Von bestehenden Angeboten fühlen sich häufig mittelschichtsgeprägte, einheimische und bereits ohnehin stärker involvierte Gruppen leichter angesprochen als Familien mit erhöhtem Beratungsbedarf. Ziel des Projekts ist es, solchen Angeboten zugrundeliegenden Familienleitbilder zu identifizieren und deren Zusammenhänge mit strukturellen Merkmalen etwa der Einrichtungsart oder regionaler Unterschiede zu erkennen. Zum anderen werden Ansprache-Formen und Erreichbarkeit untersucht und Veränderungspotenziale für die Fachpraxis ausgelotet. Geleitet wird das Projekt von Dr. Claudia Zerle-Elsäßer, Leiterin der DJI-Fachgruppe "Lebenslagen und Lebensführung von Familien".

 

Gemeinsames Projekt von Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften sowie außeruniversitäre Einrichtungen

Im Forschungsverbund „ForFamily“ werden an vier Universitäten (Bamberg, Erlangen-Nürnberg, Ludwig-Maximilians-Universität und TU München) und zwei Hochschulen für angewandte Wissenschaften (Hochschule München und Landshut) sowie zwei außeruniversitären Forschungsinstitutionen (DJI und Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg) in Bayern gezielt Aspekte des heutigen und vergangenen Familienlebens erforscht. Die insgesamt zehn Teilprojekte sind in sozial- und kulturwissenschaftlichen Disziplinen angesiedelt.


DJI-Fachgruppe "Lebenslagen und Lebensführung von Familien"[1]DJI-Fachgruppe "Familienpolitik und Familienförderung"[2]DJI-Forschungsprojekt „Familien in gemeinschaftlichen Wohnformen (FageWo)“ [3]Pressemitteilung der LMU München zum Start des Forschungsverbund[4]

 

Kontakt
Dr. Martina Heitkötter
Fachgruppe „Familienpolitik und Familienförderung“
Tel.: 089/62306-408
heitkoetter@dji.de

Dr. Claudia Zerle-Elsäßer
Fachgruppe „Lebenslagen und Lebensführung von Familien“
Tel.: 089/62306-317
zerle@dji.de

Martin Kern
Abteilung Medien und Kommunikation
Tel.: 089/62306-397
mkern@dji.de