Publikationen

Nachhaltigkeit von programmspezifischen Evaluationen?

Wirner, Lisa/Ullrich-Runge, Claudia/Lipowski, Hilke
Nachhaltigkeit von programmspezifischen Evaluationen? Betrachtet am Beispiel der Wissenschaftlichen Begleitung des Bundesprogrammes Kindertagespflege in Deutschland (Laufzeit 2016 - 2018).
Österreichische Gesellschaft für Forschung und Entwicklung im Bildungswesen Linz "ÖFEB-Kongress." 19.09.2019
Programmevaluationen sind im Spannungsfeld von Bildungspolitik, -forschung und –praxis verortet. Diese Position „zwischen den Stühlen“ (Kromrey 2003) ruft wechselseitige Probleme in den Beziehungen von Evaluation zu Politik, Wissenschaft und Öffentlichkeit hervor (Widmer 2000). Häufiger ist Politik Auftraggeber von Programmevaluationen, die zugleich Adressat der Ergebnisse sein kann. Sie ist meist an der Funktionsweise des Programms interessiert, also daran, mit welchen Ressourcen und Maßnahmen unter bestimmten Rahmenbedingungen, gesetzte Ziele erreicht werden (Haubrich u.a. 2005). Programmevaluationen stehen oftmals vor der Schwierigkeit, die Umsetzung der wissenschaftl. Standards bei Forschungsfragen und -design mit den Anforderungen des Auftraggebers in Einklang zu bringen. So ist empirische Wissenschaft grundsätzlich ergebnisoffen angelegt und Erhebungs- und Analysezeiträume orientieren sich nicht an politisch vorgegebenen Zeitrahmen. Politische Ziele können sich wiederum im Verlauf von Programmevaluationen ändern. Aposteriori entstandene Fragen kann Forschung u.U. nicht seriös begegnen. Bedarfe der Fachpraxis können dabei zwischen Politik als Auftraggeber und Wissenschaft als Auftragnehmer unbeachtet bleiben. Herausforderungen und Lösungswege methodischer sowie inhaltlicher Art und deren Konsequenzen für die Aussagekraft der Ergebnisse werden in diesem Beitrag auf Basis der Erfahrungen der „Wissenschaftli Begleitung des Bundesprogrammes Kindertagespflege“ diskutiert.