Nachfolgende Titel sind nur über den Buchhandel oder den jeweiligen Verlag erhältlich.

Jörg M. Fegert, Thomas Meysen, Heinz Kindler, Katrin Chauviré-Geib, Ulrike Hoffmann, Eva Schumann
Gute Kinderschutzverfahren
Tatsachenwissenschaftliche Grundlagen, rechtlicher Rahmen und Kooperation im familiengerichtlichen Verfahren
Berlin/Heidelberg: Springer Verlag 2023

Seitenzahl: 245
ISBN Print: 978-3-662-66899-3, € 42,79
OPEN ACCESS[1]

In Kinderschutzfällen ist es Aufgabe der Jugendämter und Familiengerichte, im Raum stehende Kindeswohlgefährdungen einzuschätzen und gegebenenfalls durch geeignete Hilfen und Maßnahmen abzuwenden. Diese Einschätzungen und Entscheidungen können den weiteren Lebensweg von Kindern und ihren Eltern stark beeinträchtigen. Umso wichtiger ist es, dass die an familiengerichtlichen Kinderschutzverfahren beteiligten professionellen Akteure sich über ihre eigenen Aufgaben und die der anderen im Klaren sind, damit sie gut zusammenarbeiten können.Das vorliegende Buch vermittelt Grundlagenwissen aus verschiedenen Disziplinen und bietet damit das Fundament für eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit.
Es enthält:
tatsachenwissenschaftliche Erkenntnisse zu Kindeswohlgefährdungen und deren Abwendung

Grundlagenwissen zur kindlichen Entwicklung
Orientierung zu den beteiligten Akteuren, Vernetzung und Interdisziplinarität
Kenntnisse über die rechtlichen Rahmenbedingungen
Grundzüge zum Ablauf von Kinderschutzverfahren

Die Publikation orientiert sich am interdisziplinären Online-Kurs „Gute Kinderschutzverfahren“ (https://guteverfahren.elearning-kinderschutz.de/) und bietet allen juristischen, sozialpädagogischen, psychologischen und medizinischen Fachkräften die für qualifizierte Kinderschutzverfahren benötigten vertieften Grundlagenkenntnisse.

Es handelt sich um eine Open-Access-Publikation mit freiem und uneingeschränktem Zugang zur elektronischen Ausgabe.

Christiane Meiner-Teubner, Diana D. Schacht, Nicole Klinkhammer, Susanne Kuger, Bernhard Kalicki, Sina Fackler, Technische Universität Dortmund, Deutsches Jugendinstitut e.V. (Hrsg.)
ERiK-Forschungsbericht III
Befunde des indikatorengestützten Monitorings zum KiQuTG
Bielefeld: wbv Publikation 2023

Seitenzahl: 368
ISBN Print: 9783763974580, € 49,90
OPEN ACCESS[3]

Das ERiK-Projekt erarbeitet durch bundesweite Befragungen die empirische Grundlage zum Monitoring des KiQuTG. Entlang der Handlungsfelder des Gesetzes werden u. a. Daten zu den Bedarfen von Eltern, zur Personalsituation aber auch zu Themen wie Gesundheit von Kindern, sprachliche Bildung oder dem Thema Raum in der Kindertagesbetreuung analysiert.
Im vorliegenden Bericht werden - ergänzend zu deskriptiven Auswertungen hauptsächlich amtlicher Daten - Forschungsfragen zur Qualität im Feld der FBBE, die sich aus den deskriptiven Analysen der Daten aus den ERiK-Surveys 2020 ergeben haben, in Vertiefungsanalysen multivariat ausgewertet.

Diana Schacht, Jakob J. Gilg, Benjamin Gedon, Martin Brusis, Janette Buchmann, Doris Drexl, Tony Hoang, Alexandra Jähnert, Susanne Kuger, Magdalena Molina-Ramirez, Michael Müller, Melina Preuß, Susanne Rahmann, Lisa Ulrich, Felix Wenger
ERiK-Methodological Report III Conceptualisation and Design of the ERiK-Surveys 202
Bielefeld: wbv Publikation 2023

Seitenzahl: 72
ISBN Print: 9783763974573, € 34, 90
OPEN ACCESS[5]

The ERiK-Methodological Report III is the third in a series of methodological reports related to the 'Entwicklung von Rahmenbedingungen in der Kindertagesbetreuung -indikatorengestützte Qualitätsbeobachtung (ERiK)' study. The report focuses on the conception, sample selection, and survey designs of the ERiK-Surveys 2022.
Together with the ERiK-Methodological Report I and II, that cover the ERiK Surveys 2020, it provides comprehensive background information on the ERiK-Surveys conducted in 2022 and describes their progression until December 31, 2021.
The subsequent steps, such as implementing the ERiK-Surveys 2022, will be described in a later report.

Autorengruppe Fachkräftebarometer (Karin Beher, Sophie Finger, Kirsten Fuchs-Rechlin, Kirsten Hanssen, Pascal Hartwich, Thomas Rauschenbach, Katja Tillmann)
Fachkräftebarometer Frühe Bildung 2023
Bielefeld: wbv Publikation 2023


Seitenzahl: 310
ISBN Print: 9783763976270, € 49,90
OPEN ACCESS[7]

Das Fachkräftebarometer Frühe Bildung bietet eine umfassende Bestandsaufnahme zur Situation des Personals und zu den Entwicklungen im Ausbildungssystem sowie einen vergleichenden Blick auf den Arbeitsmarkt der Kindertagesbetreuung. Grundlage sind überwiegend Daten der amtlichen Statistik, die in Zeitreihen deutschlandweit und auch in Ländervergleichen aufbereitet wurden. Anhand der Datenbasis können folgende Fragen eingeordnet werden: Bringt das Ausbildungssystem genügend Nachwuchskräfte hervor, um das Angebot der Kindertagesbetreuung weiter auszubauen? Wie wirkt sich die Situation auf die Qualitätsentwicklung in den Einrichtungen aus? Steuert die Frühe Bildung in naher Zukunft auf eine Krise zu?

Lars Burghardt, Judith Durand, Svenja Peters, Regine Schelle, Katrin Wolstein
Forschen in der Pädagogik der frühen Kindheit
Eine kritische Reflexion methodischer Ansätze
Weinheim/Basel: Beltz Juventa 2023



Seitenzahl: 304
ISBN Print: 978-3-7799-6973-0, € 32,00
ISBN E-Book/PDF: 978-3-7799-6974-7, € 27,99

Der Herausgeber:innenband reflektiert kritisch methodologische und methodische Diskurse der empirischen kindheits­pädagogischen Forschung. Neuere und bewährte Forschungszugänge werden dazu im Hinblick auf ihre gegenstands­theoretischen und methodologischen Voraussetzungen, ihre theoretische Anschlussfähigkeit und möglichen Wirkungen im frühpädagogischen Feld diskutiert sowie Weiterentwicklungspotentiale und - notwendigkeiten der Methoden bzw. Methodologien in der Forschung der Pädagogik der frühen Kindheit herausgearbeitet.

Korbinian Hollunder
Bildung als Welt- und Selbstverhältnis
Über die Bedeutung von Bildungsprozessen für Selbstbestimmung
Bielefeld: Transcript Verlag 2023



Seitenzahl: 276
ISBN Print: 978-3-8376-7027-1, € 49,00
ISBN E-Book/PDF: 978-3-8394-70275, € 48,99

Bildung ist ein Transformationsprozess des Welt- und Selbstverhältnisses eines Subjekts. Das Bildungssubjekt nimmt hier eine zentrale Rolle ein, indem es sich zu seinen erworbenen Überzeugungen über die Welt und der Strukturiertheit seines eigenen Selbst verhält. Korbinian Hollunder macht den Beitrag des Subjekts in diesen transformatorischen Bildungsprozessen in Auseinandersetzung mit Subjekttheorien, Reflexionsmodellen und der Achtsamkeitstheorie transparent – und zeigt darüber hinaus, dass transformatorische Bildungsprozesse dem Bildungssubjekt Möglichkeitsräume eröffnen, sich Selbstbestimmung im eigenen Leben zu erarbeiten.

Thomas Trenczek, bearbeitet von: Susanne Achterfeld, Janna Beckmann, Diana Düring,
Andreas Neumann-Witt, Jens Pothmann
Inobhutnahme
Krisenintervention und Schutzgewährung durch die Kinder- und Jugendhilfe: Sozialwissenschaftliche Grundlagen und rechtliche Regelungen. Handbuch
Stuttgart: Richard Boorberg Verlag 2023

Seitenzahl: 492, überarb. Auflage
ISBN Print: 978-3-415-07250-3, € 72,00

Grundlagen der Krisenintervention

Das Standardwerk stellt die sozialwissenschaftlichen Grundlagen der Krisenintervention durch die Kinder- und Jugendhilfe dar, gibt einen differenzierten Überblick über die derzeitige Praxis und erläutert umfassend die rechtlichen Regelungen der sozialpädagogischen Krisenintervention.

Praxistaugliches Nachschlagewerk

Alle wesentlichen Rechtsfragen der Inobhutnahme nach dem SGB VIII werden detailliert und praxisbezogen kommentiert. Verantwortliche in den Jugendämtern und den Einrichtungsträgern wie auch der Rechtsprechung werden damit in die Lage versetzt, umfassende Antworten auf alle wesentlichen Fragen der Krisenintervention durch die Kinder- und Jugendhilfe zu finden.

Joachim Langner, Maren Zschach, Marco Schott, Ina Weigelt
Jugend und islamistischer Extremismus
Pädagogik im Spannungsfeld von Radikalisierung und Distanzierung
Opladen/Berlin/Toronto: Verlag Barbara Budrich 2023
 

Seitenzahl: 280
ISBN Print: 978-3-8474-2697-4, € 34,00
ISBN E-Book/PDF: 978-3-8474-2697-4, € 30,99

Warum wenden Jugendliche sich dem islamistischen Extremismus zu, wie radikalisieren sie sich – und wie können Pädagog:innen einschreiten? Der Band bietet aktuelle empirische Forschungseinblicke zu Hinwendungs- und Distanzierungsprozessen junger Menschen und kombiniert diese mit pädagogischen Ansätzen des Umgangs mit islamistischem Extremismus in der Fachpraxis. Dabei werden Zugänge von der Erziehungswissenschaft über die Soziologie, Kriminologie, Politikwissenschaft bis zur Religions- und Islamwissenschaft präsentiert.

Der Sammelband widmet sich „islamistischem Extremismus im Jugendalter“ und nimmt sowohl Hinwendungs- und Distanzierungsprozesse junger Menschen als auch pädagogische Bearbeitungsansätze in den Blick. Mit dieser Thematik knüpft er an aktuelle öffentliche Debatten und ein starkes Interesse in Wissenschaft, Fachpraxis und Zivilgesellschaft an. Die Beiträge beruhen auf aktuellen empirischen Forschungsbefunden. Sie beleuchten erstens Prozesse der Hinwendung junger Menschen zum islamistischen Extremismus, ihre individuelle oder kollektive Radikalisierung und eine ggf. erfolgte Distanzierung. Dazu analysieren die Autor:innen biografische Erfahrungen und die Attraktivität islamistisch-extremistischer Gruppen und Ideologien sowie Stigmatisierungs-, Diskriminierungs- und Ausgrenzungserfahrungen, die Radikalisierungsverläufe begünstigen und die Widerständigkeit junger Menschen. Ein zweiter Schwerpunkt liegt auf Forschung zum Umgang der Fachpraxis mit islamistischem Extremismus. Hier beleuchten die Autor:innen Befunde aus der Jugend- und Sozialisationsforschung in einen Zusammenhang zu pädagogischen Handlungspraxen, z.B. in der Analyse von Angeboten der offenen Jugendarbeit oder einen Vergleich von eigenständigen und pädagogisch begleiteten Distanzierungsbemühungen junger Menschen. Darüber hinaus geht es um Erreichbarkeitsstrategien, die für eine erfolgreiche Arbeit mit radikalisierten jungen Menschen zentral sind. Der Band vereint ein breites Spektrum aktueller Forschungsperspektiven, das sowohl qualitative als auch quantitative Untersuchungsmethoden der Sozialforschung und unterschiedliche disziplinäre Zugänge von der Erziehungswissenschaft über die Soziologie, Kriminologie, Politikwissenschaft bis zur Religions- und Islamwissenschaft umfasst. Unter den Autor:innen finden sich sowohl einschlägig ausgewiesene Lehrstuhlinhaber:innen als auch Nachwuchswissenschaftler:innen.

Regine Schelle, Tina Friederich
Interaktionsorientierte Didaktik der Frühpädagogik
Konzepte und Prinzipien
Stuttgart: W. Kohlhammer 2023

 

Seitenzahl: 158
ISBN Print: 978-3-17-037210-8, € 30,00
ISBN E-Book/PDF: 978-3-17-037211-5, € 26,99

Seit die Kindertageseinrichtung als Bildungsort gesehen wird, stehen die Fachkräfte vor neuen Herausforderungen: Sie sollen Bildungsprozesse von Kindern begleiten, individuell unterstützen und diese Prozesse beobachten, reflektieren und dokumentieren. Diese Aufgaben betreffen im Kern didaktische Fragen.
Neben den Grundlagen des didaktischen Handelns und den Besonderheiten frühkindlichen Lernens beleuchten die Autorinnen die Interaktion als Kernprinzip der Didaktik in der Frühpädagogik. Dabei sehen sie die Interaktion als Basis einer wertschätzenden und respektvollen Beziehung zwischen Fachkräften und Kindern und als Schlüssel, um Lern- und Bildungsprozesse bewusst anzuregen. Auf diese Weise wird gezeigt, wie Interaktionen in der Praxis Bildung alltagsintegriert ermöglichen und fördern können. Darüber hinaus wird herausgearbeitet, wie Fachkräfte die dafür notwendigen beruflichen Kompetenzen erwerben können.

Deutsches Jugendinstitut (Hrsg.)
Väter in den Frühen Hilfen
Impulse für ein systemisches Elternverständnis
Weinheim/Basel: Beltz Juventa 2023



Seitenzahl: 250
ISBN Print: 978-3-7799-7463-5, € 48,00
OPEN ACCESS[14]

In der Sozialen Arbeit und Gesundheitsfürsorge fokussieren frühe Präventions- und Hilfsangebote nach wie vor die sogenannte primäre Dyade, also die Beziehung zwischen Mutter und Kind. Väter werden oft außer Acht gelassen, obwohl sie das Familienleben und die Entwicklung des Kindes positiv wie negativ beeinflussen können und in der Erziehung heute präsenter sind als es in früheren Generationen der Fall war. Aus unterschiedlichen Perspektiven geht dieses Buch der Frage nach, mit welchen Angeboten, Erfolgsaussichten, Risiken und Nebenwirkungen (belastete) Väter unterstützt und angesprochen werden können.

Leonhard Birnbacher, Judith Durand, Anke Költsch,
Patrick Mielke, Riem Spielhaus, Katharina Stadler
Bildung und Demokratie
Empirische Perspektiven auf Kita und Schule
Weinheim/Basel: Beltz Juventa 2023


Seitenzahl: 300
ISBN Print: 978-3-7799-7296-9, € 32,00
OPEN ACCESS[16]

Sozialer Wandel und ein zunehmend polarisiertes gesellschaftliches Klima stellen die Demokratie und die Bildungsinstitutionen in Deutschland vor grundlegende Herausforderungen. Der vorliegende Band wirft einen empirischen Blick auf das Verhältnis von Bildung und Demokratie in Kita und Schule. Die Autor*innen analysieren die Ausgestaltung bildungspolitischer Vorgaben sowie fachdidaktischer Konzepte in Bildungs- und Lehrplänen, Schulbüchern und pädagogischer Praxis. Dabei zeigen sie Potenziale auf und diskutieren Spannungsfelder und Grenzen des pädagogisch Leistbaren.

Regine Derr
Gewalt in Einrichtungen der Heimerziehung
Einflussfaktoren der Organisation auf Gewalt durch Mitarbeitende und unter Jugendlichen
Weinheim/Basel: Beltz Juventa 2023


Seitenzahl: 255
ISBN Print: 978-3-7799-7509-0, € 48,00
ISBN E-Book/PDF: 978-3-7799-7510-6, € 43,99

Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in Heimen ist nicht nur ein Problem der Vergangenheit. Das Buch widmet sich der Frage, welche Faktoren der Organisation Gewalt durch Mitarbeitende und unter Jugendlichen begünstigen.
Aus Theorien zur Ätiologie von Gewalt, empirischen Studien und dem Diskurs über Gewalt in der Heimerziehung werden Modelle organisationsbezogener Faktoren für Gewalt entworfen und für die Analyse einer Befragung von Jugendlichen, Fachkräften und Leitungspersonen aus 25 Heimen genutzt. So werden Einflussfaktoren auf Gewalt identifiziert, die Ansatzpunkte für Prävention bieten.

Regine Schelle, Kristine Blatter, Stefan Michl, Bernhard Kalicki (Hrsg.)
Qualitätsentwicklung in der Frühen Bildung
Akteure – Organisationen – Systeme
Weinheim/Basel: Beltz Juventa 2023



Seitenzahl: 298
ISBN Print: 978-3-7799-6745-3, € 42,00
OPEN ACCESS[19]

Die Perspektiven auf Qualität in der Frühen Bildung sind sehr unterschiedlich. Relevante Akteur:innen – etwa Trägervertreter:innen, Eltern, Kinder, pädagogische Fachkräfte oder Jugendamtsmitarbeiter:innen – blicken mit ihrer jeweiligen Handlungslogik auf Qualitätsaspekte. Diese Vielfalt greift der Band auf, indem er unterschiedliche Ebenen des Systems und spezifische Herausforderungen für die Qualitätsentwicklung reflektiert. Die hier versammelten Beiträge präsentieren und diskutieren Forschungsergebnisse, die im Kontext der Förderrichtlinie „Qualitätsentwicklung für gute Bildung in der frühen Kindheit“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) entstanden sind.

Hanna Maly-Motta
Gestresste Eltern
Belastungsaspekte in unterschiedlichen Entwicklungsphasen der Familie
Wiesbaden: Springer Fachmedien 2023 


Seitenzahl: 323
ISBN Print: 978-3-658-41223-4, € 42,79
OPEN ACCESS[21]

Dieses Open-Access-Buch setzt sich mit der übergeordneten Forschungsfrage auseinander, für welche Dimensionen subjektiven elterlichen Wohlbefindens das Kind eine Rolle spielt. Anhand eines systematischen Gangs durch den bestehenden Theorie- und Forschungsstand zum Verhältnis von kindlichen Anforderungen, erhöhten Anforderungen in der Elternrolle und elterlichem Wohlbefinden kristallisieren sich wesentliche Forschungslücken heraus. Der erste Teil der Arbeit fragt, im Rahmen eines Vergleichs von Eltern und kinderlosen Paaren, kritisch danach, ob Kinder unglücklich machen. Der zweite Teil der Arbeit befasst sich speziell mit dem Übergang zur Elternschaft als einer besonders anforderungsreichen Phase in der Familienentwicklung. Dabei steht im Zentrum der Untersuchung, wie frischgebackene Eltern mit den neuen, noch unbekannten Betreuungs- und Pflegeanforderungen des Babys umgehen. Kann die Partnerschaft dieser Bewährungsprobe standhalten?

Felix Berth
Die vergessenen Säuglingsheime
Zur Geschichte der Fürsorge in Ost- und Westdeutschland
Gießen: Psychosozial-Verlag 2023 
 


Seitenzahl: 185
ISBN Print: 13: 978-3-8379-3204-1, € 29,90

Das Säuglingsheim ist eine vergessene Institution der beiden deutschen Staaten. Häufiger als bisher angenommen waren Babys und Kleinkinder in der Nachkriegszeit dort untergebracht, manche monate- oder sogar jahrelang. Die Lebensbedingungen beeinträchtigten die kindliche Entwicklung massiv, was die damalige psychologische und psychoanalytische Forschung bald als Hospitalismus beschrieb. In der Bundesrepublik wurden die Heime deshalb in den sechziger Jahren aufgelöst; in der DDR wurden diese Erkenntnisse zunächst ebenfalls wahrgenommen, allerdings interessierten sich die Behörden nach dem Bau der Mauer 1961 nicht mehr dafür. Säuglingsheime existierten dort bis zum Jahr 1989.

Die Einweisungskriterien waren nicht präzise festgelegt, was den Behörden große Handlungsspielräume gab; entsprechend stark wirkten sich auch die damaligen Moralvorstellungen aus. So waren es häufig Kinder von alleinerziehenden Müttern, von kranken oder misshandelnden Eltern, die in die Heime kamen. Weil sich die Betroffenen nicht oder nur stark eingeschränkt an ihre Zeit in den Heimen erinnern können, rekonstruiert Felix Berth anhand von Archivmaterial und damaligen wissenschaftlichen Untersuchungen die Lebensbedingungen in den Säuglingsheimen. Betroffene kommen in Interviews zu Wort und schildern ihre heutige Sicht auf die Zeit im Heim.

Anja Frank, Anna Felicitas Scholz
Islamismus in der Jugendphase
Eine rekonstruktive Studie zu Radikalisierungsprozessen
Opladen/Berlin/Toronto: Verlag Barbara Budrich, 2023


Seitenzahl: 206
ISBN Print: 978-3-8474-2510-6, € 49,90
OPEN ACCESS[24]

Obwohl es mittlerweile eine Vielzahl an Forschung zum Phänomen Islamismus gibt, wurden in nur wenigen Studien Interviews mit jungen Menschen mit islamistischen Orientierungen geführt und systematisch ausgewertet. In diesem Buch gehen die Autorinnen anhand autobiografischer Erzählungen den folgenden Fragen nach: Wie eignen sich junge Menschen islamistische Orientierungen an, wie hängen sie mit biografischen Erfahrungen zusammen und welche Funktion erfüllen sie in den Biografien? Die Autorinnen zeigen, dass die Orientierungen in jugendphasenspezifische Probleme von Grenzziehung, Handlungskontrolle, sozialer Positionierung und Vergemeinschaftung eingebunden sind und diese Probleme auf verschiedene Weise gelöst werden: Islamismus übernimmt dabei die Funktion der starken Grenze, die Funktion der starken Ordnung oder die Funktion der starken Gemeinschaft.

Ausgangspunkt sind autobiografische Erzählungen von jungen Erwachsenen, die sich unterschiedlich weit ideologisierten Islamauslegungen und islamistischen Positionen angenähert und meist wieder davon abgewendet haben. Es werden verschiedene Aspekte des Radikalisierungsprozesses genauer untersucht: Erstens werden die (zeitweiligen) Hinwendungen in ihrer lebensgeschichtlichen Verankerung als biografischer Wandlungsprozess dargestellt, der subjektiv plausibel und biografisch funktional ist. Radikalität wird dabei als adoleszenter Versuch der Bewältigung schwieriger Lebenslagen und strukturell vorgegebener Krisen sowie als Versuch, sich gesellschaftlich zu positionieren, gelesen. Es wird gezeigt, wie die Jugendlichen ihre eigene Involviertheit wahrnehmen und darstellen, wie sie sich „ihren“ Islam vorstellen und aneignen und wie sich in solchen idiosynkratischen Religionskonzepten ihre eigene Positionierung in ihrer sozialen Umwelt und in der Gesellschaft dokumentiert. Zweitens wird der Prozess als Teil sozialer Interaktion in der Familie, in Peerbeziehungen, in und mit radikalen Gruppen oder mit staatlichen Akteuren untersucht. Es wird gezeigt, wie Radikalisierung als soziale Tatsache im interaktiven Prozess hergestellt wird, welche Funktionen und Rollen signifikante Andere in diesem Prozess einnehmen und wie sie selbst in ambivalenter Weise zur Hinwendung oder Distanzierung beitragen.
Drittens werden verschiedene Modi von Hinwendungs- und Distanzierungsprozessen herausgearbeitet. Sie zeigen, wie verschiedene Formen sozialen Handelns und sozialer Situierung den Hinwendungs- und Distanzierungsprozess strukturieren.

Juliane Engel
Ambitionierte Komplizenschaft
Eine ethnographische Studie zu kindlichen Praktiken in der Schulvorbereitung
Bielefeld: wbv Publikation 2023


Seitenzahl: 224
ISBN Print: 978-3-658-40855-8, € 59,99
ISBN E-Book/PDF: 978-3-658-40856-5, € 46,99 

In der ethnographischen Studie wird der Frage nachgegangen, wie Kinder am Angebot der institutionellen Schulvorbereitung teilnehmen bzw. wie sie dieses (mit-)hervorbringen. Hierfür wurden die Kinder über ihr letztes Kindergartenjahr hinweg während dieses Arrangements begleitet und teilnehmend beobachtet. Neben den aktuellen Konzepten der Kindheitsforschung spielen hierzu praxistheoretische Zugänge eine zentrale Rolle und deren relationale Perspektive auf Schulvorbereitung, als soziales Gefüge aus Akteur:innen, Artefakten und den zugrundeliegenden Strukturen. Die Ergebnisse zeigen, wie sich Kinder innerhalb der Schulvorbereitung zu Kompliz:innen der Fachkräfte und deren pädagogischen Schulvorbereitungsprogramme entwickeln. Mit der 'Ambitionierten Komplizenschaft' stellt die Arbeit darüber hinaus eine konzeptionelle Weiterentwicklung vor, indem sie das besondere Engagement der beobachteten Kinder während der Schulvorbereitung betont.

Maria Jakob, Nadine Jukschat, Murat Herding
Radikalisierungsprävention im Gefängnis
(Sozial-)Pädagogisches Handeln unter erschwerten Bedingungen
Weinheim/Basel: Beltz Juventa 2023



Seitenzahl: 190
ISBN Print: 978-3-7799-7234-1, € 38,00
ISBN E-Book/PDF: 978-3-7799-7215-0, € 34,99

Gefängnisse haben als (potenzielle) Orte für Radikalisierungsprozesse in den vergangenen Jahren eine besondere Aufmerksamkeit erfahren. Das Buch gibt auf Basis umfangreicher empirischer Analysen einen Überblick über (sozial-)pädagogische Projekte zur Prävention und Deradikalisierung im deutschen Strafvollzug. Dazu werden die Herausforderungen und paradoxalen Anforderungen dargestellt, die sich aus dem institutionellen Setting Gefängnis einerseits und dem Gegenstand der Radikalisierungsprävention andererseits für die Soziale Arbeit ergeben. Im Fokus stehen dabei vor allem Strategien der Professionellen, mit diesen umzugehen.