Neues Analysepotenzial für die Kinder- und Jugendhilfe
Aktuelle Ausgabe der Kommentierten Daten der Kinder- und Jugendhilfe liegt vor
Die neue KomDat-Ausgabe stellt in mehreren Beiträgen die Veränderungen in der Kinder- und Jugendhilfestatistik (KJH-Statistik) sowie angrenzender Statistiken vor. Durch das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG) und das Ganztagsförderungsgesetz (GaFöG) wurden die gesetzlichen Grundlagen geschaffen, um die Kinder- und Jugendhilfestatistik in vielen Teilen weiterzuentwickeln. Neben der Einführung einer neuen Teilstatistik zu den Kindern der Klassenstufe eins bis vier sollen nahezu alle weiteren Teilerhebungen durch einzelne Merkmale erweitert werden. Zudem muss die Einrichtungs- und Personalstatistik neu konzipiert werden, da sie zukünftig als Trägerstatistik erhoben werden soll.
Darüber hinaus bietet sowohl die neue Statistik zu den Eingliederungshilfen nach dem SGB IX für Kinder und Jugendliche als auch der Mikrozensus eine Vielzahl neuer Analysepotenziale. So kann mit Letzterem beispielsweise gezeigt werden, dass die Kita-Nutzung der unter 3-Jährigen mit dem Bildungsstand der Eltern in den meisten Ländern steigt.
Ausgaben für die Kinder- und Jugendhilfe im Jahr 2020 erneut gestiegen
Die jüngsten Ergebnisse der Ausgaben und Einnahmenstatistik zeigen, dass die Gesamtausgaben für die Kinder- und Jugendhilfe im Jahr 2020 58,7 Mrd. Euro betrugen. Damit wurden 3,9 Mrd. Euro mehr als im Vorjahr ausgegeben und ein neuer Spitzenwert erreicht. Neben den Preis- und Tarifsteigerungen, die in allen Arbeitsfeldern bedeutsam sind, hat vor allem auch der weitere Ausbau der Kindertagesbetreuung zu diesem Anstieg beigetragen.
Bedeutung der Coronapandemie für die Kinder- und Jugendhilfe
Vor dem Hintergrund der Coronapandemie zeigen die jüngst veröffentlichten Daten zu den Hilfen zur Erziehung und den Eingliederungshilfen nach § 35a SGB VIII, dass sich Entwicklungen im Vergleich zu den Vorjahren verändert haben. Mit den Daten des Jahres 2020 können erste Auswirkungen der Pandemie auf die Fallzahlenentwicklung der Eingliederungshilfen für junge Menschen mit einer (drohenden) seelischen Behinderung gem. § 35a SGB VIII überprüft werden. So ist die Anzahl der neu begonnenen Eingliederungshilfen nach § 35a SGB VIII erstmals gesunken.
Bei den Hilfen zur Erziehung lassen sich vor allem Rückgänge im Bereich der Erziehungsberatung beobachten. Blickt man nur auf neu gewährte Hilfen, sind zusätzlich bemerkenswerte Rückgänge bei den ambulanten Leistungen und den Fremdunterbringungen zu erkennen.
Informationsdienst „KomDat – Kommentierte Daten der Kinder- und Jugendhilfe“
Der Informationsdienst „KomDat – Kommentierte Daten der Kinder- und Jugendhilfe“ der Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik erscheint dreimal jährlich. KomDat präsentiert Ergebnisse der Auswertungen und Analysen auf der Grundlage der amtlichen Kinder- und Jugendhilfestatistik sowie unter anderem Beispiele für Möglichkeiten und Grenzen bei der Nutzung dieser Daten.
Die herausgebende Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik ist Teil des Forschungsverbunds DJI/TU Dortmund und wird gefördert vom BMFSFJ, vom MKFFI NRW sowie der TU Dortmund.
Der Forschungsverbund führt Forschungsprojekte zu den Themen Kindertagesbetreuung, Hilfen zur Erziehung, Kooperation von Jugendhilfe und Schule, Familien und Frühe Hilfen, Kinder- und Jugendarbeit, Personal und Qualifikation sowie Freiwilliges Engagement durch. Zu weiteren Aufgaben des Forschungsverbunds gehören wissenschaftsbasierte Dienstleistungen sowie die Beratung von Politik und Fachpraxis auf allen föderalen Ebenen.
Kommentierte Daten der Kinder- und Jugendhilfe[1]Forschungsverbund Deutsches Jugendinstitut/TU Dortmund[2]
Kontakt
Dr. Christiane Meiner-Teubner
Forschungsverbund Deutsches Jugendinstitut e.V./TU Dortmund
Tel.: 0231/755-8188
christiane.meiner@tu-dortmund.de
Agathe Tabel
Forschungsverbund Deutsches Jugendinstitut e.V./TU Dortmund
Tel.: 0231/755-6583
agathe.tabel@tu-dortmund.de
Marion Horn
Abteilung Medien und Kommunikation
Tel.: 089/62306-311
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