DJI-Wissenschaftler kritisiert Forderung nach Aussetzen der Digitalisierung in der Frühen Bildung

Dr. Thorsten Naab erklärt im Podcast „mehr merz“, warum er es wichtig findet, dass vor allem Fachkräfte Kindern einen guten Umgang mit Medien vermitteln

Hand eines Kindes und einer erwachsenen Person zeigt auf den Bildschirm eines tablets

Foto: iStock

14. März 2024 -

Im November vergangenen Jahres forderten zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die Digitalisierung vor allem in der Frühen Bildung auszusetzen, bis deren Auswirkungen auf Kinder geklärt sind. Dr. Thorsten Naab, Wissenschaftler am Deutschen Jugendinstitut (DJI) sieht die Forderung kritisch. Warum dies so ist erläutert er im Medienpädagogischen-Podcast „mehr merz“.

Thorsten Naab leitet am DJI die Fachgruppe „Lebenslagen und Lebenswelten von Kindern“. Ein besonderes Problem sieht er in der Emotionalität mit der die Diskussionen rund um das Thema Digitalisierung in der Frühen Bildung geführt werden. „Ja, Medien können negative Auswirkungen haben – jedoch auch positive. Eine stärkere Ausdifferenzierung ist hier notwendig“, fordert Naab. Es sei ein Vorteil, Medienkompetenz im Rahmen der institutionellen frühkindlichen Bildung zu vermitteln. Denn bereits heute sei der Alltag von Eltern und damit mittelbar auch der Alltag der Kinder stark von Medien geprägt. Eltern seien meist jedoch Laien-Pädagoginnen und -Pädagogen. „Daher ist der Weg über die Fachkräfte gut“, meint Naab.


Mehr Geld und Personal für Medienpädagogik dringend notwendig
Im Interview betont er jedoch auch, dass dieser Weg nur dann funktionieren kann, wenn mehr Geld in Medienpädagogik investiert wird und die Personalausstattung steigt.

Der Podcast begleitet die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift für Medienpädagogik „merz“ zum Thema „Kleinkinder und Medien – zwischen Verunsicherung und Verantwortung“. Darin findet sich auch der Beitrag „Digitale Medien in der sozialen Praxis der Kindertageseinrichtung“ von DJI-Wissenschaftlerin Dr. Katja Flämig.
 

Zum „mehr merz“-Podcast mit Thorsten Naab[1]Aktuelle Ausgabe der Zeitschrift für Medienpädagogik „merz“[2]Katja Flämig im Video-Interview über Qualität in der Frühen Bildung (YouTube)[3]Weitere Forschungsprojekte des DJI zum Thema Medien[4]


Kontakt

Dr. Thorsten Naab
Fachgruppe „Lebenslagen und Lebenswelten von Kindern“
Tel.: 089/62306-558
naab@dji.de

Martin Kern
Abteilung Medien und Kommunikation
Tel.: 089/62306-397
mkern@dji.de