Wie sich die Kinder- und Jugendhilfe entwickelt

Die Kindertagesbetreuung, Hilfen zur Erziehung und die Kinder- und Jugendarbeit sind Themen der aktuellen Ausgabe des Informationsdienstes „KomDat“

30. Januar 2024 -

Im Bereich der Kindertagesbetreuung zeigt sich, dass der Ausbau zwischen den Jahren 2022 und 2023 mit einem Plus von 76.000 Kindern in rund 60.000 Kitas erneut vorangeschritten ist. Dies gelte besonders für die unter DreiJährigen und betreffe vor allem die westdeutschen Länder, schreiben Lena Katharina Afflerbach, wissenschaftliche Mitarbeiterin, und Dr. Christiane Meiner-Teubner, stellvertretende Geschäftsführerin der Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik in ihrem KomDat-Beitrag. In den ostdeutschen Ländern – mit Ausnahme von Berlin und Brandenburg – werden aufgrund geburtenschwacher Jahrgänge bereits Kita-Plätze abgebaut. Während in Westdeutschland bei angespannter Fachkräftesituation zunehmend auf geringer qualifiziertes Personal gesetzt werden müsse, konnte in Ostdeutschland nahezu ausschließlich höher qualifiziertes Personal eingestellt werden.

Kindertagespflege: Teil der Kita-Krise oder ihre Lösung?

Das Potenzial der Tagespflege zur Reduzierung der „Platz- und Personalmisere“ in der Kindertagesbetreuung sei bisher zu wenig berücksichtigt worden, schreiben Prof. Dr. Thomas Rauschenbach, wissenschaftlicher Leiter des Forschungsverbunds DJI/TU Dortmund und Pascal Hartwich, wissenschaftlicher Mitarbeiter. Die Tagespflege habe demnach den Vorteil, dass sich rasch Plätze mit wenig Aufwand schaffen ließen. Personal sei schneller rekrutiert und geschult und man könne dadurch dem Bedarf der Eltern dort gerecht werden, wo er am größten sei: bei den unter dreijährigen Kindern. Die Autoren gehen in ihrer Analyse der Frage nach, was nach einem enormen Ausbau der Kindertagespflege bis etwa Mitte der 2010er-Jahre und einer stagnierenden Phase die Gründe für den Rückgang seit der Corona-Pandemie im Jahr 2020 sein könnten. Darüber hinaus weisen sie darauf hin, dass in Kürze mit einem erhöhten altersbedingten Ausstieg von Tagespflegepersonen zu rechnen sei. Hier gelte es frühzeitig politische Vorkehrungen zu treffen, sofern die Tagespflege weiterhin eine ergänzende Rolle neben der Kita übernehmen solle.

25 Jahre Analysen zur Kinder- und Jugendhilfestatistik

Weitere Beiträge der aktuellen „KomDat“-Ausgabe beleuchten die Entwicklung von Gefährdungseinschätzungen der Jugendämter, Inobhutnahmen unbegleiteter Minderjähriger sowie von Adoptionen und Eingliederungshilfen für Minderjährige. Auch die Ausgaben der gesamten Kinder- und Jugendhilfe werden analysiert. Denn zum 25-jährigen Bestehen des Infiormationsdienstes „KomDat“ haben sich die Autor:innen alle Teilstatistiken zur Kinder- und Jugendhilfe vorgenommen. Seit dem Jahr 1998 informiert die Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik im Forschungsverbund DJI/TU Dortmund mit „KomDat“ Politik, Wissenschaft und Fachpraxis.
 

Kommentierte Daten der Kinder- und Jugendhilfe (KomDat) - 2+3/2023 (PDF)[1]Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik im Forschungsverbund DJI/TU Dortmund[2]

Kontakt:
Dr. Christiane Meiner-Teubner
Stellv. Geschäftsführerin der Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik
Forschungsverbund DJI/TU Dortmund
0231/755-8188
christiane.meiner@tu-dortmund.de

Uta Hofele
Abteilung Medien und Kommunikation, DJI
089/62306-446
hofele@dji.de