Buchpräsentation

Die vergessenen Säuglingsheime. Zur Geschichte der Fürsorge in Ost- und Westdeutschland

Datum: 27. März 2023 16:00 Uhr - 17:30 Uhr

In den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg wuchsen in West- und Ostdeutschland mehrere hunderttausend Kinder phasenweise in Säuglings-und Kleinkinderheimen auf. Schon in den 1950er-Jahren stellten Wissenschaftler in der Bundesrepublik und der DDR fest, dass diese Kinder häufig massive Entwicklungsrückstände hatten: Sie lernten sehr spät sprechen, waren oft apathisch und zeigten jene stereotypen Schaukelbewegungen, die man umgangssprachlich bald als „Hospitalismus“ bezeichnete. Die Säuglingsheime wurden in der Bundesrepublik in den sechziger Jahren abgeschafft, in der DDR existierten sie bis zur Wiedervereinigung 1990. Doch in der Aufarbeitung der deutschen Heimgeschichte spielten sie bisher keine Rolle.

Nun legt der DJI-Wissenschaftler Felix Berth eine erste Geschichte des Säuglingsheims vor. Er analysiert, wie häufig Kinder dort untergebracht wurden und was Eltern zu welchem Zeitpunkt über die Risiken dieser Heime wussten. In seinem Buch kommen auch Betroffene zu Wort, die sich über ihre Zeit im Säuglingsheim und ihre Kindheit Gedanken machen.

Moderation: 
Jan Friedmann, Redakteur DER SPIEGEL, München.

Aufgrund der räumlichen Gegebenheiten ist die Personenzahl für die Teilnahme begrenzt.
Bitte melden Sie sich bis 23.3.2023 an unter veranstaltungen@dji.de.

 

Felix Berth
Die vergessenen Säuglingsheime
Zur Geschichte der Fürsorge in Ost- und
Westdeutschland
Psychosozial Verlag
ca. 200 Seiten · Broschur · 29,90 € (D) · 30,80 € (A)
ISBN 978-3-8379-3204-1 · ISBN E-Book
978-3-8379-7934-3