Die wissenschaftliche Begleitung

Das Deutsche Jugendinstitut entwickelte 2004 die Konzeption des Modellprogramms ‚Wir kümmern uns selbst’. Seit Beginn der Umsetzung durch die Programmagentur hat das DJI, beauftragt vom BMFSFJ die Rolle der wissenschaftlichen Begleitung inne.

Die wissenschaftliche Begleitung richtete sich an dem Erprobungs- und Innovationscharakter aus, der einem Modellprogramm per definitionem zu eigen ist.

Die Arbeitsschwerpunkte lagen zum einen im Bereich der fachlichen Einbettung des Programms und zum anderen im Bereich der empirischen Untersuchung der innovativen und vielfältigen Programmpraxis an den Standorten.


Im ersten Arbeitsschwerpunkt der Einbettung in die nationale und internationale Fachdiskussion lag der Fokus auf der Bezugnahme zwischen dem Programm auf der einen Seite und Praxisansätzen und Projekten in relevanten Themenbereichen wie z.B. Konfliktbearbeitung oder Kriminalitätsprävention auf der anderen Seite.

Der zweite Arbeitsschwerpunkt der empirischen Untersuchung gliederte sich in die drei Bereiche ‚Standortgewinnung’, ‚Implementation’ des Modellprogramms an den Standorten und ‚Konfliktbearbeitung’ in den ausgewählten Sozialräumen. Hierbei wurde die Zielsetzung verfolgt, Erkenntnisse über die Bandbreite der Umsetzungsstrategien sowie über förderliche und hinderliche Bedingungen zu gewinnen.

Die empirische Untersuchung an den Standorten bündelte die praktischen Erfahrungen vor Ort und beschrieb Prozesse der Standortgewinnung ebenso wie die Bildung programmorientierter Netzwerke und Wege der Konfliktbearbeitung.

Die empirische Arbeit war methodisch durch einen Mix aus teilstandardisierten Befragungen, leitfadengestützten Interviews, teilnehmender Beobachtung und Dokumentenanalyse gekennzeichnet.

Sie war als Programmevaluation angelegt:

  • Sie unterstützte die Programmerprobung durch die Rückkopplung der Ergebnisse an Standorte und Programmagentur.
  • Sie zielte auf verallgemeinerbare Aussagen auf Programmebene.
  • Sie überprüfte die Erfahrungen vor Ort im Hinblick auf deren Übertragbarkeit auf die Regelpraxis.


Zum Abschluss des Programms nahm die wissenschaftliche Begleitung auf Basis der empirischen Forschungsergebnisse und der einschlägigen Fachdiskussion eine standortübergreifende Einschätzung hinsichtlich der intendierten und nicht-intendierten Effekte des Programms vor. Diese finden ihren Niederschlag in einem Praxishandbuch, das von Programmagentur und wissenschaftlicher Begleitung erstellt wird. Ziel ist es, die Konzeption des Programms weiterzuentwickeln, praxisbezogene Materialien zu erstellen sowie anwendbare Empfehlungen zur lokalen Umsetzung des Programms zu geben.
Zum Evaluationskonzept der wissenschaftlichen Begleitung

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