Zu 6.: Politische Verankerung des Regionalen Übergangsmanagements
Es war eine Grundprämisse der Förderinitiative, dass ein Engagement der politischen Spitze und Gremien (Gemeinderäte, Kreistage) für das Anliegen, allen Jugendlichen den Abschluss einer Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf zu ermöglichen, ein zentraler Erfolgsfaktor für Regionales Übergangsmanagement ist. Dieses Engagement ist erforderlich, weil die beteiligten Akteure in unterschiedliche Hierarchien eingebunden sind, so dass keiner dem Anderen Weisungen erteilen kann. Das Engagement der politischen Spitze macht konsensuelle Problemlösungen möglich, zu deren Umsetzung Akteure wie Arbeitsagenturen, Träger der Grundsicherung, Schulämter, Kammern usw. ihre Gestaltungsspielräume ausschöpfen müssen.

Ein „Commitment“ der Kommunen/des Landkreises war eine Voraussetzung für die Aufnahme der Vorhaben in die Förderinitiative. Generell ist es gelungen - von diesem Stand ausgehend - die politische Verankerung des Regionalen Übergangsmanagement zu verbessern. Allerdings, durch den Wechsel von Personen, veränderte Mehrheiten, neue kommunalpolitische Prioritäten und Haushaltsrestriktionen fehlte auch an einzelnen Standorten zumindest vorübergehend der „politische Rückenwind“. Dies macht deutlich, wie wichtig es ist, das Thema breit (parteiübergreifend) zu verankern und wichtige Akteure und Gremien nicht nur einmalig sondern kontinuierlich an den Prozessen des Übergangsmanagement zu beteiligen.

Der Stuttgarter Gemeinderat klinkt sich regelmäßig in den Prozess des Regionalen Übergangsmanagement ein. Den Takt dafür gibt der Stuttgarter Schulabsolventen-Längsschnitt vor, der in regelmäßigen Abständen aktuelle Daten zum Übergangsgeschehen liefert:
Jeweils drei bis vier Monate nach einer neuen Erhebungswelle der Untersuchung werden deren Ergebnisse in der Steuerungsrunde (bestehend aus: den Geschäftsführern von Arbeitsagentur und ARGE, der kommunalen Arbeitsförderung, den Leitern/innen von staatlichem Schulamt und des kommunalen Jugendamtes und den Geschäftsführern der Kammern) präsentiert und diskutiert. Die Steuerungsrunde erarbeitet auf der Grundlage der Untersuchungsergebnisse Empfehlungen, die im Gemeinderat verhandelt und beschlossen werden. Der Gemeinderat beauftragt die kommunalen Ämter mit der Umsetzung der Beschlüsse im Rahmen der eigenen Zuständigkeit bzw. durch die Verabredung geeigneter Schritte in der Steuerungsrunde. Beispiele sind: der Aufbau von Strukturen zur Verbesserung der Elternarbeit, Verfahren zur Erweiterung des Berufswahlspektrums von jungen Frauen mit Hauptschulbildung, Wege zur Verbesserung der Anschlüsse von Absolventen/innen der schulischen Berufsvorbereitung.

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