Wissenschaftliche Begleitung der Förderinitiative Regionales Übergangsmanagement im BMBF-Programm "Perspektive Berufsabschluss"
Angesichts des Zusammentreffens einer Vielzahl von Bundes-, Landes- und sonstigen Programmen auf lokaler bzw. regionaler Ebene, fehlt dort meist der Überblick über vorhandene Förder- und Unterstützungsangebote, deren spezifisches Leistungsprofil, deren spezifische Adressaten und deren Qualität. Eine Folge ist, dass an einzelnen Schulen mehrere Berufsorientierungsangebote um die Teilnahme von Schülern/innen konkurrieren, während an anderen Schulen derselben Kommune oder desselben Landkreises keine Angebote vorgehalten werden.
Vor diesem Hintergrund sind an fast allen Standorten der Förderinitiative Bestandaufnahmen zu den im Übergang Schule – Berufsausbildung in der Kommune/der Region engagierten Institutionen und Akteuren und den vorhandenen Förder- und Unterstützungsangeboten erstellt worden. So sind vielerorts erstmals systematische Beschreibungen der lokalen/regionalen Angebotsstruktur entstanden, die jetzt als Grundlage für Entscheidungen darüber dienen, wo Projekte unterschiedlicher Anbieter präziser aufeinander abgestimmt werden müssen, wo Doppelungen im Angebot beseitigt werden sollen und wo Lücken im Angebot gefüllt werden müssen.
Das Regionale Übergangsmanagement in Berlin hat auf der Basis der von ihm erstellten Bestandsaufnahme einen „Wegweiser“ erarbeitet, der für Fachkräfte in Schulen, bei Beratungseinrichtungen, bei freien Trägern, bei der Berufsberatung und bei Trägern der Grundsicherung ein wichtiges Hilfsmittel darstellt, um Jugendliche und deren Eltern durch das komplizierte System von Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen und Hilfs- und Unterstützungsangeboten zu lotsen. Dieser „Wegweiser“ steht Fachkräften im Plakatformat zur Verfügung und wird jetzt zu Online-Instrumenten fortentwickelt. Inzwischen haben weitere Standorte der Förderinitiative nach diesem Muster eigene Wegweiser erarbeitet (z.B. Kiel).
Wie zu erwarten war, erwies sich die nach der Bestandsaufnahme notwendige Qualitätsdebatte als schwierig: Eine vergleichende Bewertung der Qualität von Angeboten berührt unmittelbar die Interessen von Anbietern und kann die angestrebten Verbesserung der Kooperation und Koordination zwischen den Akteuren behindern. Ausgehend vom gemeinsamen Ziel, für die Jugendlichen die Übergänge in Ausbildung und Erwerbsarbeit zu verbessern, hat eine Reihe von Vorhaben in der Förderinitiative die relevanten lokalen/ regionalen Anbieter und Akteure zu einer gemeinsamen Erarbeitung von Qualitätsstandards zusammengebracht. In diesen Prozessen werden konsensuell Qualitätskriterien entwickelt, hinter die die einzelnen Akteure und Anbieter nicht zurückfallen können.