UNICEF Deutschland setzt sich seit 70 Jahren für eine gute Kindheit weltweit ein. Ein wichtiger Baustein hierfür ist die UN-Kinderrechtskonvention, in welcher die Rechte der Kinder und Jugendlichen verankert sind, und auch die Nachhaltigkeitsziele der UNO. In regelmäßigen Abständen veröffentlicht UNICEF einen Bericht zur Lage der Kinder. Es werden hier vielfältige Aspekte des kindlichen Aufwachsens in den Blick genommen und die Frage gestellt, wie allen jungen Menschen in Deutschland vor dem Hintergrund einer nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft ein gutes Aufwachsen ermöglicht werden kann.

Der nächste „UNICEF Bericht 2025. Zur Lage der Kinder in Deutschland“ wird am Deutschen Jugendinstituts erstellt. Ein Team von Autor:innen wertet auf Grundlage des von UNICEF entwickelten Konzepts zum kindlichen Wohlbefinden sowie den daraus abgeleiteten Indikatordimensionen (Bertram 2016) Daten aus aktuellen amtlichen Statistiken und des DJI AID:A-Surveys aus. Der Bericht wird 2025 erscheinen.

Zweifelsohne zählt Deutschland zur Gruppe der wohlhabenden Staaten mit demokratischer Grundordnung, die eine Vielzahl positiver Bedingungen für das Aufwachsen der Kinder und Jugendlichen bieten. Dennoch sind bei einem Teil der jungen Menschen auch in Deutschland die Rahmenbedingungen für ein gelingendes Aufwachsen ungünstig und die Verwirklichung der Kinderrechte ist daher zum Teil problematisch. Dies sind vor allem Kinder und Jugendliche, die Deutsch nicht als Erstsprache sprechen, deren Eltern ein niedriges Einkommen zur Verfügung haben oder die mit mehr als zwei Geschwistern aufwachsen. Besonders gefährdet sind elternlose Kinder und Jugendliche oder diejenigen alleinerziehender Eltern sowie junge Menschen mit Fluchterfahrung.

Der regelmäßig erscheinende UNICEF-Bericht zeigt, welche Aspekte des kindlichen Aufwachsens genauer betrachtet werden müssen und an welchen Stellen dringende Investitionen notwendig sind, um allen Kindern und Jugendlichen ein gutes Aufwachsen in Deutschland vor dem Hintergrund einer nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft zu ermöglichen.

Der nächste Bericht ist für 2025 geplant. Wie in den letzten Berichten zeichnet eine Sekundäranalyse international vergleichender Daten ein umfassendes Bild der Bedingungen des Aufwachsens für Kinder und Jugendliche in Deutschland und ermöglicht den Vergleich mit anderen Ländern. Hierzu werden auf Basis empirischer Daten Aussagen zum Wohlbefinden von jungen Menschen getroffen, zentrale Trends und Herausforderungen beschrieben sowie politische und gesellschaftliche Handlungsoptionen abgeleitet.

Grundlegend hierfür ist das von UNICEF entwickelte Konzept zum kindlichen Wohlbefinden sowie die daraus abgeleiteten Indikatordimensionen (Bertram 2016). Letztgenannte bilden einzelne Aspekte gelingender kindlicher Entwicklung und ihrer sozialen Bedingungen empirisch ab. Sie erlauben eine an der Verbesserung der Lebensbedingungen von jungen Menschen orientierte Sozialberichterstattung und die Ableitung von entsprechenden politischen und gesellschaftlichen Handlungsoptionen.

Zudem werden Kinder und Jugendliche selbst im Rahmen mehrerer Workshops an der Erstellung des UNICEF-Berichts 2025 entsprechend der 1998 verabschiedeten Kinderrechtskonvention beteiligt (Kinder- und Jugendworkshops[2]).

Es wird ein Team aus 15 bis 20 Jugendlichen aus dem Kontext von UNICEF den Bericht im Rahmen einer konsultativen Beteiligung begleiten. Die Arbeit findet im Rahmen von drei Workshop-Treffen statt:

  • Workshop 1 (Herbst 2024):  Einordnung der geplanten Themenschwerpunkte aus der Perspektive von Jugendlichen, ergänzende relevante aktuelle gesellschaftliche und individuelle Herausforderungen aus dem Blickwinkel der Jugendlichen, die eine breite jugendspezifische Einordnung der geplanten Themen erlauben
  • Workshop 2 (erstes Quartal 2025): Interpretation der Ergebnisse im Rahmen einer lebensweltlichen Einordnung durch Jugendliche, erweiterte Deutungsoptionen und alternative Relevanzsetzungen
  • Workshop 3 (Abschluss des Projektes): Vorstellung der Ergebnisse für einen breiteren Kreis von Kindern und Jugendlichen, Diskussion mit dem Ziel, individuelle Einordnungen der Themen aus einer lebensweltnahen Perspektive einzuholen, sowie einer Dokumentation zur inhaltlichen und methodischen Planung des Folgeberichts

Die Ergebnisse aus Workshop 1 und Workshop 2 werden dokumentiert und fließen in den Bericht 2025 ein. Im Workshop 3 werden nicht nur Jugendliche sondern auch Kinder mit einbezogen, um auch deren Sichtweise auf aktuelle Herausforderungen zu dokumentieren. Die Ergebnisse dieses letzten Workshops werden für inhaltliche und methodische Planung des nächsten Berichts dokumentiert und einbezogen.

Bertram, Hans (2016): Kindliches Wohlbefinden: Von Kinderarmut und Fürsorge zur kindlichen Teilhabe. In: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung, 11. Jg., H. 3, S. 269-285

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