In Deutschland sind mehr als 3,5 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen. Das ist beinahe jedes vierte Kind. Kinder und Jugendliche gehören damit zu den am stärksten von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffenen gesellschaftlichen Altersgruppen. Und das darf nicht so bleiben!

Daher setzt Deutschland mit dem Nationalen Aktionsplan „Neue Chancen für Kinder in Deutschland“ die Ratsempfehlung zur Ein­füh­rung einer Europäischen Garantie für Kinder um. Das Deutsche Jugendinstitut e.V. (DJI) unterstützt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) dabei im Rahmen der Service- und Monitoringstelle zur Umsetzung des Nationalen Aktionsplans „Neue Chancen für Kinder in Deutschland“ (ServiKiD).

Die Expertise von Kindern und Jugendlichen stellt einen wichtigen Beitrag dar, um eine zielgruppengerechte und wirkungsvolle Ausgestaltung der bestehenden und zukünftigen NAP-Maßnahmen zu gewährleisten. Sie kennen ihre alltäglichen Herausforderungen am besten und sind Expertinnen und Experten in eigener Sache. Im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie werden Kinder und Jugendliche zu ihren Lebenswelten befragt. Im Fokus stehen dabei ihre Perspektiven auf gesellschaftliche Teilhabemöglichkeiten. Hierzu führen Wissenschaftlerinnen des Projekts ServiKiD Gespräche mit Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 17 Jahren.

Worum geht es bei unserer Studie?

Könnt Ihr Euch vorstellen, dass fast jedes vierte Kind in Deutschland in einer armen Familie aufwächst? Das darf nicht so bleiben! Darum möchten Politikerinnen und Politiker etwas ändern. Hierfür haben sie den Nationalen Aktionsplan „Neue Chancen für Kinder in Deutschland“ auf den Weg gebracht. Bis zum Jahr 2030 sollen alle Kinder und Jugendlichen Zugang zu guter Bildung, Gesundheitsversorgung, gesunder Ernährung und angemessenem Wohnraum erhalten.

Um dieses Ziel zu erreichen, sollen auch Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 17 Jahren selbst zu Wort kommen. Deshalb wollen wir vom Deutschen Jugendinstitut mit Euch sprechen. Dabei soll es um folgende Fragen gehen:

  • Wie geht es Euch und Euren Familien?
  • Wie gestaltet Ihr Euren Alltag? Was macht Ihr in Eurer Freizeit?
  • Wo könnt Ihr bereits mitbestimmen? Wo braucht Ihr noch mehr Mitsprache?
  • Welche Unterstützung wünscht Ihr Euch für Eure Zukunft?

Wichtig ist uns bei dem Gespräch, dass Ihr uns von Euren eigenen Sichtweisen berichtet.

Wie könnt Ihr mitmachen?

All diese Fragen könnt Ihr am besten selbst beantworten. Deshalb brauchen wir Eure Unterstützung! Eure Antworten helfen den Politikerinnen und Politikern, weil sie Euch dann besser verstehen können. Und sie können etwas dafür tun, damit in Zukunft alle Kinder und Jugendlichen in Deutschland noch besser aufwachsen.

Daher würden wir gerne in kleinen Gruppen (4 bis 8 Kinder oder Jugendliche pro Gruppe) mit Euch sprechen. Die Gruppengespräche finden in Eurem Jugendzentrum oder an einem anderen Euch bekannten Ort statt. Sie dauern ungefähr eine Stunde. Für Eure Teilnahme bekommt jeder bzw. jede von Euch im Anschluss einen Wunschgutschein über 20 Euro, der in sehr vielen unterschiedlichen Geschäften online oder vor Ort eingelöst werden kann.

Wenn Ihr bei unserer Studie mitmachen wollt oder vorab noch Fragen habt, kontaktiert uns gerne. Wir heißen Eveline und Klara und sind Wissenschaftlerinnen aus dem Team ServiKiD am Deutschen Jugendinstitut in München. Und wir freuen uns darauf, mehr von Euch zu erfahren!

Gesellschaftliche Entwicklungen wie die Corona-Pandemie, Fluchtgeschehen sowie die Steigerung der Lebenshaltungskosten sind auch an Kindern und Jugendlichen nicht spurlos vorbeigegangen, sondern haben ihre Lebenswelten nachhaltig geprägt und für viele von ihnen ihre gesellschaftlichen Teilhabemöglichkeiten stark eingeschränkt. Dies gilt insbesondere für jene Kinder und Jugendlichen, die in armutsgefährdeten Familien leben. Deshalb interessieren uns besonders Erfahrungen von Kindern und Jugendlichen, die selbst von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht sind, oder die in ihrem Sozialraum Erfahrungen mit Armut machen.

Wir suchen für eine qualitative Studie Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 17 Jahren, die mit uns über ihre Perspektiven auf gesellschaftliche Teilhabemöglichkeiten sprechen. Selbstverständlich werden diese Gespräche vertraulich behandelt und anonymisiert. In einem Vorgespräch können wir bei Bedarf gerne den interessierten Kindern und Jugendlichen unser Vorhaben erklären.

Beschreibung der Studie

Die Studie, die im Jahr 2023 vom Deutschen Jugendinstitut durchgeführt wird, hat zwei thematische Schwerpunkte:

  1. Soziale Teilhabe und Ausgrenzung
  2. Mitbestimmung und Mitsprache

In beiden Themenbereichen werden einerseits bisherige Erfahrungen der Kinder und Jugendlichen und andererseits ihre Bedarfe für eine zukünftige Verbesserung erfragt und diskutiert.

Wir führen vier Gruppendiskussionen mit je 4 bis 8 Kindern und Jugendlichen durch. Um den Kindern und Jugendlichen ein Gespräch in einer bereits miteinander vertrauten Gruppe und an einem ihnen bekannten Ort zu ermöglichen, werden die Teilnehmenden über soziale Einrichtungen gewonnen, in denen nach Möglichkeit auch die Gespräche stattfinden. Die Gespräche mit den Kindern und Jugendlichen werden altersgerecht und interaktiv geführt.

Alle an den Gruppendiskussionen teilnehmenden Kinder und Jugendlichen erhalten jeweils einen Wunschgutschein über 20 Euro, der in sehr vielen unterschiedlichen Geschäften online oder vor Ort eingelöst werden kann.

Die Ergebnisse sollen Orientierungswissen für politische Akteurinnen und Akteure bei der Umsetzung des NAP bieten. Sie werden in einem anonymisierten Bericht veröffentlicht. D.h. es werden keine Rückschlüsse auf Namen der Beteiligten oder auf die Einrichtungen möglich sein. Die Einrichtungen erhalten nach Abschluss des Projektes Informationen über Ergebnisse, die sie aushängen bzw. an die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen austeilen können. Auch diese sind, wie alle Auswertungen im Projekt, selbstverständlich anonymisiert. 

Fragestellung und Konzeption

Der Nationale Aktionsplan „Neue Chancen für Kinder in Deutschland“ (NAP) zur Umsetzung der Ratsempfehlung zur Einführung einer Europäischen Garantie für Kinder (EU-Kindergarantie) zielt darauf ab, eine Gesamtstrategie zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland auf den Weg zu bringen.

Gesellschaftliche Entwicklungen wie die Corona-Pandemie, Fluchtgeschehen sowie die Steigerung der Lebenshaltungskosten sind auch an Kindern und Jugendlichen nicht spurlos vorbeigegangen, sondern haben ihre Lebenswelten nachhaltig geprägt und für viele von ihnen ihre gesellschaftlichen Teilhabemöglichkeiten stark eingeschränkt. Dies gilt insbesondere für jene Kinder und Jugendlichen, die in armutsgefährdeten Familien leben. Um die Perspektiven von Kindern und Jugendlichen auf ihre Erfahrungen und Bedarfe hinsichtlich sozialer Teilhabe und Mitbestimmung zu erfassen, werden sie als Expertinnen und Experten ihrer Lebenswelten befragt.

Als inhaltliche Schwerpunkte gelten dabei folgende zwei Aspekte:

  1. Soziale Teilhabe und Ausgrenzung
  2. Mitbestimmung und Mitsprache

In beiden Themenbereichen werden einerseits bisherige Erfahrungen der Kinder und Jugendlichen und andererseits ihre Bedarfe für eine zukünftige Verbesserung erfragt und diskutiert. Die Ergebnisse sollen dann Orientierungswissen für politische Akteurinnen und Akteure bei der Umsetzung des NAP bieten.

Methodisches Vorgehen

Zur Umsetzung des erläuterten Vorhabens werden qualitative Gruppendiskussionen durchgeführt. Dieses Format bietet sich besonders an, da die Befragten dadurch ihre Erfahrungen und Bedarfe möglichst frei artikulieren können. Einerseits können so Unterschiede und Gemeinsamkeiten der individuellen Erfahrungen analysiert werden. Andererseits können die Kinder und Jugendlichen als stellvertretende Expertinnen und Experten kollektive Bedarfe und Forderungen entwickeln. Die angesprochenen Themen werden altersgerecht und mit Hilfe partizipativer Elemente diskutiert.

Mit jeweils bis zu acht teilnehmenden Kindern und Jugendlichen zwischen 6 und 17 Jahren sind insgesamt vier Gruppendiskussionen geplant. Für die Akquise der Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden Fachkräfte aktiviert, die im Stadtgebiet München in Projekten der Kinder- und Jugendhilfe mit einem hohen Anteil armutsgefährdeter Familien tätig sind. Es sollen auf diese Weise insbesondere Kinder und Jugendliche, die von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht sind, einbezogen werden.

 

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